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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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Im Gegensatz zum magmatisch-pegmatisch-hydrothermalen Bildungsbereich sind die Lösungs-, Transportund<br />

Fixierungsmechanismen von SEE-Mineralen unter oberflächennahen Bedingungen (niedrige Temperaturen<br />

und Drucke) bislang kaum untersucht worden. Die Mobilität von SEE im sedimentären und diagenetischen<br />

Bereich wird bisher als relativ gering angesehen. Neueste Vorkommen rezenter, oberflächennah<br />

gebildeter SEE-Karbonate in Südost-Tunesien stellen derartig pauschale Aussagen allerdings in Frage. Die<br />

SEE, zu denen neben Scandium und Yttrium die Gruppe der Lanthaniden gehört, besitzen z.T. ähnliche<br />

Eigenschaften und Verbindungsformen wie die Actiniden, zu denen u.a. Uran und Thorium gehören. Deshalb<br />

könnten neue Erkenntnisse über ihre Mobilität im Bereich der Hydro- und Biosphäre von Bedeutung<br />

sein.<br />

Probenmaterial von SEE-mineralführenden Sandsteinen wurde durch die Erdgasindustrie zur Verfügung<br />

gestellt. An diesem Probenmaterial, das aus Tiefbohrungen <strong>des</strong> Norddeutschen Beckens stammt ( ” Rotliegend“-Material),<br />

wurden bereits erste Untersuchungen durchgeführt. In der Vorbereitungsphase <strong>des</strong><br />

Projektes (Postdoktorandenstipendium Deutrich) wurde Herr Hartmann in sedimentpetrographische und<br />

mineralchemische Untersuchungsverfahren eingeführt. Im einzelnen wurden folgende Arbeitsschritte durchgeführt:<br />

• Bereitstellung von Literatur zur Rotliegend-Diagenese im Norddeutschen Becken<br />

• Betreuung am Licht- und Rasterelektronenmikroskop<br />

• Betreuung bei Probenpräparation <strong>für</strong> Röntgendiffraktometrie und Mikrosonde<br />

An Sandsteinproben wurde Herr Hartmann mit charakteristischen Diagenese-Typen <strong>des</strong> Rotliegenden vertraut<br />

gemacht. Dabei wurden sulphatische, karbonatische und silikatische Neubildungen, sowie Lösungs-,<br />

Verdrängungs- und Alterationserscheinungen vorgestellt. Für Diagenesevorgänge verantwortliche Prozesse<br />

wurden diskutiert und erste Versuche unternommen, paragenetische Abfolgen zu definieren. Weiterhin<br />

wurden Untersuchungen durchgeführt zur Sandstein-Granulometrie, der Beschaffenheit <strong>des</strong> Porenraumes<br />

sowie zum detritischen Mineralbestand, der im Fall von Vulkanitklasten und Schwermetallen Kationen (sehr<br />

wahrscheinlich auch SEE) <strong>für</strong> diagenetische Neubildungen bereitstellen kann. Um eine erste petrographische<br />

Datenbasis zu erhalten, wurde Herr Hartmann in die Methodik <strong>des</strong> point-count-Verfahrens eingeführt.<br />

Außerdem wurden erste Proben <strong>für</strong> weitergehende Untersuchungen mittels Röntgendiffraktometrie, Mirkosonde<br />

und Kathodenlumineszenz ausgewählt und teilweise bereits vorbereitet.<br />

Nach bisherigem Untersuchungsstand sind die Gehalte von SEE-Karbonaten (Bastnaesite bzw. bastnaesitreiche<br />

Mischkristalle) vermutlich sehr gering. Hierbei ist allerdings zu bedenken, daß mögliche SEEhaltige<br />

Karbonatphasen auf optischem Wege nicht zweifelsfrei zu identifizieren sind. Bislang wurden folgende<br />

Erscheinungsformen möglicherweise SEE-haltiger Karbonatphasen festgestellt:<br />

• homogen verteilte, zwickelfüllende, hoch lichtbrechende Aggregate von max. 200 mm Durchmesser<br />

(Volumenanteile am Gesamtgestein stets deutlich unter 1 %).<br />

• Anreicherungen von feinsten kristallen (ca. 10 - 20 mm Durchmesser), die in Verwachsung mit Quarz<br />

und Tonmineralpartikeln im intergranularen Porenraum auftreten (Volumenanteile im Bereich weniger<br />

%).<br />

• Außerdem treten Karbonatzemente mit Volumenanteilen bis über 15 % auf, die nach optischem Erscheinungsbild<br />

als calcitisch-dolomitische Karbonate anzusprechen sind und eventuell geringe Gehalte<br />

an SEE enthalten können.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Dissertationsprojektes wird ein rezentes Vorkommen authigener Seltener-Erd-Mineralien<br />

in karbonatischen Strandsanden Südost-Tunesiens mit dem Auftreten von neugebildeten SEE-Karbonaten<br />

in fossilen Sandsteinen <strong>des</strong> Perm aus Nordwest-Deutschland verglichen, mit dem Ziel die geochemischen<br />

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