Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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9.2.1 Standortdifferenzierte Abschätzung von Versickerungsraten <strong>für</strong> Einzugsgebiete mittlerer<br />
Größe in Hessen als Beitrag zur Ermittlung von Stofffrachten aus dem Boden<br />
Bearbeiterin: Dipl.-Geogr. Anna Mense-Stefan<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. J. Preuß<br />
Ziel der Untersuchung ist die Berechnung von Versickerungsraten bis zur Untergrenze <strong>des</strong> Wurzelraums<br />
<strong>für</strong> mittlere bis große Einzugsgebiete <strong>für</strong> das Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong> Hessen, um die lokal verfügbare potentielle<br />
Lösungsmittelmenge abschätzen und flächenhaft darstellen zu können. Danach wird eine vergleichende<br />
Bewertung von Rüstungsaltstandorten vorgenommen.<br />
Grundlage der Berechnung sind standortdifferenzierte langfristige Wasserhaushaltsbilanzen. Der neue Ansatz<br />
liegt darin, die Versickerung auf der Grundlage eines konzeptionellen geoökologischen Modells <strong>für</strong> einen<br />
Raum mittlerer Größe (20.000 km 2 ) zu berechnen.<br />
Nach der Aufarbeitung der theoretischen Grundlagen wurde ein konzeptionelles Modell entwickelt, mit<br />
dem die Versickerung an der Untergrenze <strong>des</strong> Wurzelraums berechnet wird. Die zur Charakterisierung <strong>des</strong><br />
standorttypischen Wasserhaushaltes erforderlichen Daten, die in die Modellierung eingehen, wurden von<br />
Hessischen Lan<strong>des</strong>ämtern sowie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) beschafft. Satelliten- und Luftbilder<br />
wurden von verschiedenen Stellen erworben. Im weiteren Verlauf der Arbeit wurden diese Daten so aufbereitet,<br />
dass sie in die flächenbezogene Berechnung der Versickerungsraten einbezogen werden können. Die<br />
Aufbereitung und Analyse der Daten umfasste dabei die folgenden Schritte.<br />
Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Einfluss unterschiedlicher Oberflächenbedeckung auf den<br />
Versickerungsprozess. Aus diesem Grund wurde die Oberflächenbedeckung Hessens anhand digitaler<br />
Satellitenbild- und Luftbildauswertungen ermittelt. Als weitere wesentliche Datengrundlage wurde ein<br />
digitales Höhenmodell <strong>des</strong> Hessischen Lan<strong>des</strong>vermessungsamtes verwendet. Aus diesem wurden die Einzugsgebiete<br />
mittlerer Größe sowie Hangneigungs- und Expositionskarten abgeleitet. Diese Daten wurden<br />
in einem nächsten Schritt zu einer höhenabhängigen Regionalisierung der Klimadaten verwendet. Dabei<br />
handelt es sich um Daten zur Temperatur und relative Luftfeuchte um 14 Uhr (DIN 19685), die an allen<br />
Klimastationen <strong>des</strong> DWD gemessen werden. Sie wurden mit dem statistischen Verfahren multipler Regressionen<br />
zu Flächendaten aufbereitet und in die Berechnung der potentiellen Evapotranspiration nach<br />
dem Ansatz von HAUDE eingebracht. Bei Waldbeständen wurden zusätzlich die Interzeptionsraten <strong>für</strong><br />
Waldgebiete berechnet. Sie wurden anhand der Niederschlagsverteilung, die in Form von aufbereiteten<br />
Flächendaten <strong>des</strong> DWD vorliegt, und der Oberflächenbedeckung abgeschätzt.<br />
Das Hessische Lan<strong>des</strong>amt <strong>für</strong> Bodenforschung (HLfB) stellt <strong>für</strong> die Modellierung digitale Bodendaten Gesamthessens<br />
mit Angaben zu Bodenart, Lagerungsdichte, Humus- und Steingehalt sowie zur nutzbaren<br />
Feldkapazität im durchwurzelbaren Raum zur Verfügung. Alle diese Teilergebnisse und Datensätze werden<br />
in ein Geographisches Informationssystem eingebunden und untereinander über Verknüpfungsregeln in Beziehung<br />
gesetzt. Das Endergebnis ist eine digitale Karte der Versickerungsraten in Hessen. Diese soll bei<br />
der Bewertung von kontaminierten Standorten zur Beurteilung der relativen potentiellen Schadstofffracht<br />
herangezogen werden.<br />
9.3 Sedimentologie, Geochemie<br />
Univ.-Prof. Dr. R. Gaupp, Univ.-Prof. Dr. R. Oberhänsli und Mitarbeiter (Institut <strong>für</strong> Geowissenschaften)<br />
9.3.1 Mobilität von Seltenen-Erd-Elementen (SEE) und deren Fixierung in Karbonatphasen<br />
Bearbeiter: Dr. Thomas Deutrich, Dipl.-Geol. Berndt Hartmann<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. R. Gaupp<br />
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