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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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als im LL. Dieser Befund spricht <strong>für</strong> einen Trainingseffekt <strong>des</strong> Photosyntheseapparates im Freiland, der vor<br />

allem auf die dort wechselnden Lichtbedingungen zurückgeführt werden muß. Algen, die im Nährmedium<br />

im Labor adaptierten, bildeten im HL auf inhibitorische Belichtung 2.2-fach mehr Diatoxanthin als im LL.<br />

Dies verdeutlicht, daß die Adaptation der Algen im Nährmedium im Vergleich zur Adaptation im Maarwasser<br />

die Bildung von Diatoxanthin auf photoinhibitorische Belichtung fördert. Die Ergebnisse zeigen, daß<br />

der Xanthophyllzyklus als Schutzmechanismus vor Photoinhibition im Freiland eine wichtige Rolle spielt.<br />

Sowohl die Poolgröße als auch die Schnelligkeit der Umwandlung der Pigmente (Wirksamkeit) sind unter<br />

Starklichtbedingungen erhöht. Ein deutlicher Verbrauch an α-Tocopherol auf inhibitorische Belichtung<br />

trat nur in denjenigen Fällen auf, die während ihrer Adaptation zunächst Starklichtintensitäten und dann<br />

Schwachlichtintensitäten ausgesetzt waren.<br />

Trotz der entwickelten und effizient arbeitenden Schutzsyteme, die - wie gezeigt werden konnte - Freilandalgen<br />

unter Starklichtintensitäten effektiv vor einem Photoschaden bewahren, erlitten reine Starklichtalgen<br />

gegenüber Algen, die unter gemäßigteren Lichtintensitäten wuchsen, einen geringfügigen Produktionsverlust.<br />

8.2.6 Untersuchung der Auswirkungen von UV-B und hoher Lichtstrahlung auf die Produktivität<br />

<strong>des</strong> Phytoplanktons<br />

Bearbeiterin: Dr. Anna-Maria Müller<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. C. Wilhelm<br />

Das Thema steht in engem Zusammenhang mit dem Kohlenstoffkreislauf der Erde, der auf dem Hintergrund<br />

der zukünftigen Klimaentwicklung besondere Relevanz besitzt. Aus bisherigen Ergebnissen ist bekannt, daß<br />

die Primärproduzenten ein erhebliches Anpassungspotential an wechselnde Lichtbedingungen haben, das<br />

im Freiland sogar stärker ausgeprägt ist als unter Laborbedingungen. Die molekularen Mechanismen, die<br />

von den Zellen benutzt werden, um schädliche Wirkungen durch überoptimales Licht oder UV-B Strahlung<br />

abzuwehren, sind vielfältig. In letzter Zeit wird in der Literatur der sogenannte Xantophyllzyklus diskutiert.<br />

So konnte an Laborkulturen gezeigt werden, daß bei Lichtüberschuß das Pigment Diadinoxanthin in Diatoxanthin<br />

umgewandelt wird und infolge dieser Konversion die absorbierte Lichtenergie als Wärmeenergie<br />

dissipiert werden kann. Unter diesen Bedingungen sinkt die Quantenausbeute der Photosynthese und das<br />

absorbierte Licht ist nicht oder nur sehr viel weniger effizient produktionswirksam. Es ist jedoch nicht klar,<br />

• in welchem quantitativen Verhältnis die Leistungsfähigkeit dieses Zyklus mit der Produktivität steht,<br />

• wie die Aktivität dieses Zyklus im Freiland durch Lichtstreß beeinflußt wird,<br />

• ob die Wirksamkeit der Wärmedissipation vom Verhältnis der beiden Pigmente oder von der absoluten<br />

Konzentration an Diatoxanthin abhängt.<br />

Sollte der zweite Fall zutreffen, so wäre die Diatoxanthinmenge ein sicherer Indikator <strong>für</strong> den Lichtstreßzustand<br />

der Zellen und <strong>für</strong> eine niedrige Quantenausbeute der Photosynthese. Diese Fragen können in einer<br />

Freilandexposition gezielt angegangen werden. Aufbauend auf den methodischen Verbesserungen und neuen<br />

Meßmöglichkeiten, die im Rahmen der Dissertation von Herrn Lohr etabliert wurden, wurde folgen<strong>des</strong><br />

Experiment durchgeführt:<br />

Im Labor vorkultivierte Kulturen wurden im Freiland in verschiedenen Tiefen <strong>für</strong> mehrere Tage exponiert bis<br />

sich die Zellzahl etwa verdoppelt hat. Nach dieser Zeit sind die Zellen an das Lichtklima adaptiert. Während<br />

der Exposition wurden Lichtintensität und Temperatur in-situ quasi-kontinuierlich gemessen. Von den Zellen<br />

wurden Produktion, Absorptionseigenschaften sowie die Photosynthesekapazität (mittels Fluoreszenz) und<br />

die Xantophyllzykluspigmente untersucht. Danach wurden die Zellen photoinhibitorischem Licht ausgesetzt<br />

und die Diatoxanthinsyntheseleistung der Kulturen aus den verschiedenen Expositionstiefen in der Zeit<br />

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