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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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Lage sind, die absorbierte Lichtenergie in Wärme zu überführen. Diese physiologischen Regulationsmechanismen<br />

hängen jedoch vom Adaptationszustand der Zellen ab, der vom Licht selbst getriggert wird. Es ist<br />

daher interessant zu untersuchen, wie unter wechselnden Lichtbedingungen, diese Anpassungsmechanismen<br />

ausgeprägt werden.<br />

Herr Lohr hat dies in zwei verschiedenen experimentellen Zugängen realisiert. Er hat zum einen im Labor<br />

rhythmische Lichtdunkelwechsel bei einem veränderten Nährstoffangebot durchgeführt und die Reaktionen<br />

der Zellen unter diesen Bedingungen studiert. Er hat zweitens die Zellen in einem natürlichen Lichtklima<br />

ausgesetzt und dann solcherart angepaßte Zellen hinsichtlich ihrer Reaktionen auf Lichtstress untersucht.<br />

Es zeigte sich bei den Laborexperimenten, daß rhythmische Photoinhibition im Langzeitexperiment (über<br />

mehrere Tage) die Produktivität kaum negativ beeinflußt, da die Zellen Resistenzmechanismen entwickeln,<br />

die zu einer schnellen Wiedererholung führen. Versuche, die Primärproduktion auf der Grundlage von Gaswechselmessungen<br />

zu quantifizieren, zeigen eine aussichtsreiche Perspektive. Produktionsabschätzungen<br />

allein auf der Grundlage von Fluoreszenzmessungen scheinen bestenfalls relativ aber keinesfalls absolut<br />

möglich zu sein. Die Ergebnisse der Laborexperimente sind in zwei Publikationen niedergelegt (Wilhelm et<br />

al. 1994, Wilhelm et al. 1995).<br />

8.2.5 Molekulare Analyse <strong>des</strong> Photosyntheseapparates von Phytoplanktonalgen unter freilandnahen<br />

Bedingungen<br />

Bearbeiterin: Dipl.-Biol. Anna-Maria Müller<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. C. Wilhelm<br />

Zielsetzung der Untersuchung war es, die Adaptation <strong>des</strong> Photosyntheseapparates der Diatomee Phaeodactylum<br />

tricornutum an die natürlichen Licht- und Temperaturbedingungen im Freiland auf physiologischer<br />

und molekularer Ebene zu charakterisieren und die Reaktionen auf künstliche photoinhibitorische Belichtung<br />

zu testen. Vergleichend dazu sollte die Adaptation dieser Alge an die konstanten Licht- und Temperaturbedingungen<br />

im Labor untersucht werden. Dazu wurden im Labor vorkultivierte und physiologisch definierte<br />

Algenkulturen in drei verschiedene Systeme überführt. Zwei Ansätze verblieben im Labor und adaptierten<br />

jeweils an konstante HL- und LL-Bedingungen. In einem Ansatz befanden sich die Algen in Maarwasser,<br />

im anderen im Nährmedium der Algen. Der dritte Ansatz, in dem die Algen ebenfalls in Maarwasser<br />

überimpft waren, wurde in drei verschiedene Teile <strong>des</strong> Meerfelder Maars exponiert. Insgesamt wurden vier<br />

Freilandexpositionen unter verschiedenen Lichtklimata durchgeführt.<br />

Unter naturnahen Freilandbedingungen adaptierte Algen zeigten ausgeprägte Adaptationen an die gegebenen<br />

Lichtintensitäten. Drastische Unterschiede hinsichtlich der Adaptation ergaben sich zwischen ” rein“<br />

Starklicht-adaptierten und ” rein“ Schwachlicht-adaptierten Freilandalgen. An Starklichtbedingungen im<br />

Freiland adaptierte Algen zeichneten sich durch eine hohe Sensitivität gegenüber Starklichtbestrahlung<br />

aus. Schon nach kurzer inhibitorischer Belichtung senkten sie ihre Fluoreszenzemission und Sauerstoffproduktion<br />

bei 18.9 W/m 2 dramatisch. Nach Abklingen der Belichtung war dieser zustand innerhalb kurzer<br />

Zeit umkehrbar. Zum Zeitpunkt, an dem die fluoreszenzemission vollständig regeneriert war, hatte sich die<br />

Sauerstoffproduktion bei der genannten lichtintensität noch nicht vollkommen erholt. Fluoreszenzquenching<br />

und -recovery gingen in diesen Algen einher mit der Hin- und Rückumwandlung das Xanthophyllzykluspigmente<br />

Diadinoxanthin und Diatoxanthin. Algen, die an abgeschwächtere Lichtbedingungen adaptierten,<br />

reagierten hinsichtlich Fluoreszenzemission, Sauerstoffproduktion bei 18.9 W/m 2 und Umwandlung der<br />

Xanthophyllzykluspigmente weniger sensitiv. in Starklichtalgen fiel sowohl die Poolgröße der Xanthophyllzykluspigmente<br />

als auch deren Umwandlungsrate auf photoinhibitorische Belichtung sehr viel höher aus als<br />

in Schwachlichtalgen. Darüber hinaus verfügten Starklichtalgen über einen höheren α-Tocopherolgehalt als<br />

Schwachlichtalgen. Algen, die im Maarwasser im Labor gewachsen waren, bildeten auf inhibitorische Belichtung<br />

im HL nur geringfügig (1.2-fach) mehr Diatoxanthin als im LL. Unter vergleichbaren, aber schwankenden<br />

Lichtintensitäten im Freiland gewachsene Algen bildeten dagegen im HL 3.6-fach mehr Diatoxanthin<br />

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