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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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anorganischen Kohlenstoff bzw. dem C:N Verhältnis im Medium beeinflußt wird und eine entscheidende<br />

Rolle bei der DMSP Produktion durch marine Algen spielt.<br />

8.2.3 Die Wirkung von UV-B Strahlen auf die Produktivität der Planktonalge Phaeodactylum<br />

tricornutum im Vergleich zur Wirkung von starkem Weißlicht: Hemmeffekte auf den Phytosyntheseapparat<br />

Bearbeiterin: Dipl-Biol. Bettina Kaiser<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. C. Wilhelm<br />

Ziel dieser Arbeit war es, die Wirkungsmechanismen der UV-B-Strahlung anhand simultaner Sauerstoffund<br />

Fluoreszenzmessungen zu charakterisieren und die Interaktion von photosynthetisch aktiver Strahlung<br />

und <strong>des</strong> UV-Lichts zu erfassen. Dazu wurden Schwachlicht-Kulturen der Diatomee Phaeodactylum tricornutum<br />

verschiedenen Bestrahlungsprogrammen ausgesetzt, in denen unterschiedliche UV- und Weißlichtintensitäten<br />

kombiniert waren. Die Intensität von UV1 entsprach dabei einem 3 bis 15%igen Rückgang der<br />

stratosphärischen Ozonkonzentration, während UV2 einem 50 bis 70%igen Rückgang nahe kommt. Weiterhin<br />

sollte die Präadaption an Starklicht, sowie an Starklichtimpulse mit und ohne UV-Anteil hinsichtlich<br />

ihrer Auswirkungen auf den UV-B Effekt untersucht werden.<br />

Die alleinige UV-B Wirkung führt zu Störungen in der Excitonenübertragung von der Antenne zum Reaktionszentrum<br />

und einem Atmungsrückgang. In Kombination mit Starklicht scheint die UV-B Wirkung zum<br />

Teil anderen Mechanismen zu unterliegen, wobei möglicherweise die Entstehung toxischer Sauerstoffspezies<br />

gefördert wird. Im Rahmen der Starklichtanpassung einer Phaeodactylum-Kultur wird vermutlich die<br />

Konzentration der Sauerstoff-Scavenger-Systeme erhöht. Dies könnte die Ursache der verringerten UV-<br />

Sensitivität von Starklicht-Kulturen im Vergleich zu Schwachlicht-Kulturen darstellen. Starklichtimpulse<br />

während der Anzucht reichen aus, um die Entwicklung photoprotektiver Mechanismen zu fördern, obwohl<br />

keine ausgeprägte HL-Anpassung stattfindet. Werden die Starklichtimpulse zusammen mit einem geringen<br />

UV-Anteil appliziert, wird die Ausbildung photoprotektiver Mechanismen weder verhindert noch gefördert.<br />

Die Existenz spezieller, nur durch UV-Licht induzierbarer Schutzmechanismen vor UV-B Strahlung ist in<br />

Phaeodactylum tricornutum nicht feststellbar.<br />

Die Auswirkungen der zunehmenden UV-B Strahlung auf die Produktivität <strong>des</strong> Phytoplanktons werden<br />

möglicherweise unterschätzt, da eine UV-B bedingte Verzögerung <strong>des</strong> Recoverys, der Atmungsrückgang und<br />

die ausgeprägte UV-Empfindlichkeit von Schwachlicht-adaptierten Phytoplanktern nicht berücksichtigt werden.<br />

Dadurch wird auch die Aussagekraft von Klimamodellen relativiert, welche auf Daten zur Abschätzung<br />

der Produktivität zurückgreifen, die diese Effekte nicht berücksichtigen können.<br />

8.2.4 Physiologische Charakterisierung von Planktonalgen aus unterschiedlichen Expositionstiefen<br />

Bearbeiter: Dipl.-Biol. Martin Lohr<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. C. Wilhelm<br />

Zahlreiche Laboruntersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß der pflanzliche Organismus in der<br />

Lage ist, seinen Photosyntheseapparat an die herrschenden Lichtbedingungen anzupassen. In Gewässer<br />

steht die Aktivität <strong>des</strong> Phytoplankton in einem direkten Zusammenhang mit den Kreisläufen der Makround<br />

Mikroelemente. Für die Abschätzung der Umsätze der Stoffkreisläufe ist daher die Kenntnis der Photosyntheseleistung<br />

der Phytoplankter von entscheidender Bedeutung. Von besonderem Interesse ist dabei<br />

die Untersuchung der Reaktionen der Zellen auf ein überoptimales Lichtangebot (Photoinhibition). Aus Laboruntersuchungen<br />

ist bekannt, daß der Photosyntheseapparat bei einem Überangebot von Licht, zunächst<br />

Photosystem II inaktiviert, dann abbaut und parallel dazu bestimmte Carotinoide synthetisiert, die in der<br />

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