Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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An Standorten mit dem Schadbild der montanen Vergilbung zeigten sich bereits früh typische Veränderungen<br />
an den Thylakoidmembranen, die zu einer allgemeinen Schädigung <strong>des</strong> Baumes führen können. Es konnte<br />
aufgezeigt werden, daß nicht nur ein deutlicher Chlorophyllabbau, sondern auch eine Reduzierung im<br />
Gehalt verschiedener Redoxkomponenten (QB-Protein, Cyt f) vorliegt. Diese Veränderung im Gehalt der<br />
Redoxkomponenten kann über das Ausmaß <strong>des</strong> Chlorophyllabbaus hinausgehen. Dadurch ändert sich die<br />
Stöchiometrie in den Thylakoidmembranen. Das QB-Protein reagiert bereits frühzeitig relativ stark auf<br />
Schädigung, während der Gehalt an P700 auch in deutlich geschädigten Fichten nur im gleichen Verhältnis<br />
wie das Chlorophyll reduziert wird. Damit stellt das Verhältnis von PS II : PS 1 (QB-Protein : P700)<br />
einen guten Schadindikator dar. An Messungen <strong>des</strong> QB-Proteins und <strong>des</strong> Cyt f-Gehaltes konnte weiterhin<br />
festgestellt werden, daß diese Komponenten bereits auf Streß bzw. beginnende Schädigung reagieren, so<br />
daß sie frühzeitig eine Schädigung der Thylakoidmembranen anzeigen.<br />
Ozon in Kombination mit Magnesiummangel konnte als wichtiger Verursacher der Neuartigen Waldschäden<br />
bestätigt werden. Die Bäume scheinen allerdings hinsichtlich <strong>des</strong> Auftretens von Schäden einen gewissen<br />
” Schwellenwert“ zu besitzen. Unterhalb <strong>des</strong> Schwellenwertes finden sich nur wenige Stress- bzw. Schadreaktionen,<br />
oberhalb <strong>des</strong> Schwellenwertes zeigen die Pflanzen Schädigungen auf breiter physiologischer Basis.<br />
Dies gilt auch <strong>für</strong> die gemessenen Redoxkomponenten in den Thylakoidmembranen. Es ist anzunehmen,<br />
daß die Höhe <strong>des</strong> Schwellenwertes genetisch fixiert ist.<br />
In der Schadausprägung reagieren Eichen bezüglich ihres Photosyntheseapparates in vergleichbarer Weise<br />
wie Fichten. Die Schädigung <strong>des</strong> Photosyntheseapparates erfolgt frühzeitig. Zusammen mit dem Chlorophyllabbau<br />
findet - wie bei Fichten - eine Reduktion der Photosynthesekomponenten statt, wobei die<br />
gemessenen Parameter unterschiedlich stark von der Schädigung betroffen werden.<br />
Die durchgeführte Dolomitkalkung scheint bei einer schlechten Mineralversorgung im Mangelbereich nicht<br />
nur eine stabilisierende, sondern auch eine regenerierende Wirkung auf den Photosyntheseapparat und<br />
damit auf den Vitalitätszustand der Bäume zu besitzen. Die Kalkungswirkung tritt bei älteren Bäumen<br />
jedoch verzögert erst nach einigen Jahren auf.<br />
8.1.11 Biochemische Schadinidkation der neuartigen Waldschäden bei Fichten<br />
Bearbeiterin: Dr. Sabine Tietz-Siemer<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. A. Wild<br />
Im Sommer 1991 wurden in Nordrhein-Westfalen 20 Fichtenbestände hinsichtlich ihrer Schädigung untersucht.<br />
Das Schadausmaß wurde dabei neinerseits mit den okularen Kriterien der Waldschadenserhebung<br />
(Nadelverlust und Nadelvergilbung) und andererseits mit biochemischen Parametern in den Nadeln ermittelt.<br />
Diese als Biomarker bezeichneten biochemischen Parameter ändern sich gleichsinnig mit dem<br />
Schädigungsgrad der Bäume und stellen ein Maß <strong>für</strong> die Schädigung dar. Eine Gegenüberstellung der beiden<br />
Schadansprachen sollte zeigen, inwiefern Biomarker eine sinnvolle und notwendige Ergänzung <strong>für</strong> eine<br />
differenziertere Beurteilung der neuartigen Waldschäden bei Fichten darstellen.<br />
In den Nadeln der 20 Fichtenbestände wurden eine Reihe von physiologisch-biochemischen Parametern<br />
als Biomarker untersucht, die sich in zahlreichen Freilanduntersuchungen als geeignet erwiesen, den<br />
Schädigungsgrad der Bäume wiederzugeben. Dazu gehören u.a. der Gesamt-Chlorophyllgehalt, der Gehalt<br />
der Redoxkomponente Cytochrom f der photosynthetischen Elektronentransportkette in den Chloroplasten<br />
und der Magnesiumgehalt sowie die PEPC-Aktivität und die Gehalte an Putrescin und Ascorbat.<br />
Diese Parameter wurden in den 2-jährigen Nadeln der beernteten Fichten untersucht und der Schadstufe<br />
der Bäume, die in der jährlich durchgeführten Waldschadenserhebung der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
ermittelt wurden, gegenübergestellt.<br />
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß besonders die PEPC-Aktivität der Nadeln einen geeigneten<br />
Indikator <strong>für</strong> die Schädigung bei Fichten darstellt. Dieses Ergebnis wurde durch die vorliegenden Untersu-<br />
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