Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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tien auf unterschiedliche Luftschadstoffe wird besonders deutlich, wenn der Quotient aus Ascorbat und<br />
α-Tocopherol gebildet wird. Somit ist die Bestimmung <strong>des</strong> Verhältnisses von Ascorbat zu α-Tocopherol in<br />
Fichtennadeln vielversprechend hinsichtlich einer Differentialdiagnose zwischen den genannten Schadgasen.<br />
Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die ermittelten Zusammenhänge zwischen Putrescin und Kalium,<br />
sowie zwischen den Antioxidantien und der Schadstoffbelastung in älteren Bäumen (> 60 Jahre) und an<br />
höhergelegenen Standorten (> 600 m ü.NN) besonders ausgeprägt sind.<br />
8.1.7 Planung und Aufbau computergesteuerter Expositionskammern zur Umweltsimulation <strong>für</strong><br />
Pflanzen<br />
Bearbeiter: Dipl.-Biol. Dieter Peuser<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. A. Wild<br />
Durch die anthropogen veränderte Zusammensetzung der Atmosphäre ist in den kommenden Jahrzehnten<br />
mit einer Klimaveränderung zu rechnen, die drastische Auswirkungen auf die Vitalität und Zusammensetzung<br />
von Ökosystemen haben wird. Insbesondere steigende Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre<br />
und ein möglicherweise verändertes Niederschlagsmuster sind dabei von Bedeutung. Vor dem Hintergrund,<br />
daß Langzeitstudien zur Erforschung der Akklimation von Pflanzen immer wichtiger werden, wurde am Institut<br />
<strong>für</strong> Allgemeine Botanik beschlossen, eine Expositionskammeranlage zur Umweltsimulation <strong>für</strong> Pflanzen<br />
zu entwickeln.<br />
Zur Durchführung <strong>des</strong> oben genannten Projektes waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig, die vor allem<br />
in der Planung <strong>des</strong> Aufbaus der Expositionskammern, der Auswahl, Beauftragung und Koordination der<br />
beteiligten Firmen sowie in der Beschaffung der notwendigen Geld- und Sachmittel lagen. Hinzu kamen<br />
die erforderliche Sanierung und der Umbau <strong>des</strong> Gewächshauses zur Aufnahme der Klimakammern. Parallel<br />
dazu erfolgte die Ausarbeitung eines Konzeptes zur computergestützten Regelung der Versuchsanlage und<br />
eine Erprobung einzelner Bauelemente an einem selbstkonstruierten Kammermodell im Maßstab 1 : 1. Bei<br />
den oben genannten Aufgaben und beim Aufbau der elektronischen Regelungsanlage erforderte der Umfang<br />
der Arbeiten eine intensive Zusammenarbeit mit den beauftragten Firmen und universitären Fachkräften.<br />
Neben der wissenschaftlichen Betreuung verlangte das Projekt eine Einarbeitung in die technischen Bereiche<br />
<strong>des</strong> Anlagenbaus.<br />
Die nach unseren Bedürfnissen von einem Ingenieurbüro entworfene Wasseraufbereitungsanlage ermöglicht<br />
nicht nur die Herstellung von Reinstwasser, sondern bietet auch die Möglichkeit der kontrollierten<br />
Nährstoffgabe über eine Dosiereinrichtung. Darüber hinaus dient sie im Regelkreis der computergesteuerten<br />
Bewässerung zur Erzeugung von definierten Bodensaugspannungen. Insgesamt besteht die Möglichkeit, Klimaelemente<br />
wie Temperatur und Luftfeuchte gezielt zu kontrollieren, wie dies beispielsweise <strong>für</strong> Tagesgänge<br />
erforderlich ist. Besondere Berücksichtigung fand das Belüftungs- und Luftverteilungssystem, mit dem<br />
in den Kammern <strong>für</strong> natürliche Windgeschwindigkeiten bei gleichzeitiger homogener Verteilung der Luft<br />
und der von ihr getragenen Klimaelemente gesorgt werden kann. Eine völlige Neuentwicklung stellt das<br />
Beleuchtungssystem dar, <strong>des</strong>sen Abwärme über eine Warmluftabsauganlage entsorgt wird. Durch die besondere<br />
Konstruktion der Leuchtfelder und der reflektierenden Wirkung der Absaughauben war es erstmals<br />
möglich, mit Leuchtstofflampen Quantenflußdichten um 900 µE·m −1 ·s −1 (PAR) in Expositonskammern<br />
zu erreichen. Mit der geschützten Eigenentwicklung (Gebrauchsmusterschutz) <strong>des</strong> CO2-Analysators zur<br />
Regelung der CO2-Konzentration konnte eine funktionsfähige Alternative zu den sonst verwendeten, teuren<br />
Meßgeräten (IRGA bzw. URAS) geschaffen werden.<br />
Mit der computergestützten Regelung der Anlage in Verbindung mit der von uns konfigurierten Software<br />
DIA/DAGOO konnte die Kontrolle und Handhabung der Expositionskammern vereinfacht werden. Diese<br />
Regelung ermöglicht darüber hinaus, eingegebene lang- oder auch kurzfristige Klimaänderungen nachzufahren,<br />
sofern sie mit der zur Verfügung stehenden Kammertechnik realisierbar sind.<br />
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