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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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in Reihenuntersuchungen erlauben, Umstellungen im N-Stoffwechsel zu erfassen. Im methodischen Teil<br />

wurden Parameter und Bestimmungsmethoden gesucht, die diese veränderten Stoffwechselbedingungen<br />

sicher anzeigen (Nitratreduktase, Nitritreduktase, Glutaminsynthetase, Glutamatdehydrogenase, Protein-,<br />

Nitrat- und Ammoniumgehalt der Blattorgane). Desweiteren wurden geeignete Testmethoden jeweils so<br />

verändert, daß die Testbedingungen <strong>für</strong> die Bestimmung aus Nadel- und Blattextrakten (Buchen, Eichen<br />

und Fichten) optimal waren.<br />

Ein praktikabler GDH-Test, der <strong>für</strong> Reihenmessungen geeignet ist, konnte etabliert werden. Der Test wurde<br />

so verbessert, daß gleichzeitig 12 Extrakte mit je drei Wiederholungsmessungen untersucht werden konnten.<br />

Dies verkürzte die Meßzeit am Photometer von 10 Minuten <strong>für</strong> eine Messung (ein Extrakt; drei Replikate)<br />

auf 5 Minuten <strong>für</strong> 12 Extrakte (inklusive dreier Wiederholungsmessungen).<br />

Im zweiten Teil der Arbeit wurden Reihenuntersuchungen angestellt, wobei verschiedenen Projekten unterschiedliche<br />

Fragestellungen zugrunde lagen. Die Untersuchungen sollten dazu beitragen, gesicherte<br />

Erkenntnisse der biochemischen Schadanalyse, welche durch langjährige Erfahrung in Fichtenversuchen<br />

gesammelt wurden, auf Laubbäume zu übertragen. Weiter dienten die Untersuchungen dazu, weitgehend<br />

unerforschte stoffwechsel-physiologische Prozesse von Bäumen besser zu verstehen.<br />

Am Standort Freudenstadt (Picea abies) wurde ein Fichtenkollektiv mit Symptomen der montanen Vergilbung<br />

mit einem direkt benachbarten, gesunden verglichen. Der geschädigte Bestand zeigt die Tendenz zu<br />

geringerer GS-Aktivität. Auch der Gehalt löslicher Proteine ist reduziert. Zusammen mit anderen Untersuchungsparametern,<br />

die degenerative Prozesse aufzeigen, kann eine starke Reduktion <strong>des</strong> N-Metabolismus<br />

vermutet werden, der durch massive Schädigung bedingt ist.<br />

Auch beim Kompensationskalkungsversuch Leisel (Picea abies) eignet sich die GS-Aktivität als Indikator <strong>des</strong><br />

N-Metabolismus. Dieser zeigt sich sowohl von der Kalkung, als auch von der Schädigung beeinflußt. Die<br />

GS-Aktivität ist in beiden Fällen erhöht. Im Gegensatz zu Freudenstadt zeigen sich bei den geschädigten<br />

Fichten keine degenerativen Veränderungen; die gesteigerte GS-Aktivität wird hier als Indiz <strong>für</strong> intensivierte,<br />

stressbeantwortende Reaktionen gewertet. Der Proteingehalt zeigt klimatisch bedingte Unterschiede.<br />

Wie bei den Fichten in Leisel zeigt sich die Eichen-GS in Merzalben (Quercus petraea) von der Kalkungsmaßnahme<br />

beeinflußt. Die Steigerung der Enzymaktivität wird hier als Folge gesteigerter, durch die Kalkung<br />

verursachter, Nitratfreisetzung interpretiert. Die GDH kann als Indikator unspezifischer Streßeinwirkung<br />

angesehen werden. Die oxidative Desaminierung scheint dabei im Vordergrund zu stehen.<br />

Untersuchungen am Buchenwaldökosystem (Fagus sylvatica) in Zierenberg, welches sich in der Phase<br />

beginnender Humus<strong>des</strong>integration befindet, zeigen die Schwierigkeiten auf, die bei der visuellen Schadansprache<br />

von Laubbäumen auftreten. Der relative Blattverlust und der Fruktifikationsgrad scheinen nicht<br />

unbedingt mit der Vitalität der Buchen kongruent zu sein. Die GDH-Aktivität kann auch hier als Indikator<br />

einer Streßmanifestation herangezogen werden, die GS als Intensitätsanzeiger <strong>des</strong> N-Metabolismus. Die<br />

Ergebnisse in Abhängigkeit vom Nitratgehalt im Boden und vom Blattverlust lassen auf unterschiedliche<br />

Wasserversorgung auf den Teilstandorten schließen. Die GDH-Aktivität ist auf der vermutlich weniger<br />

gut stickstoffversorgten Teilfläche gesteigert, die GS reduziert. Noch scheint das überdurchschnittliche N-<br />

Angebot in Zierenberg, aufgrund der optimalen Bodenbedingungen, eine Vitalitätssteigerung zu bewirken.<br />

Ob sich diese über längere Sicht negativ auswirkt, kann nicht ausgeschlossen werden.<br />

8.1.5 Kausalanalyse und Bioindikation der Neuartigen Waldschäden anhand <strong>des</strong> Polyamin- sowie<br />

<strong>des</strong> <strong>des</strong> Phenolstatus am Beispiel von Picea abies (Fichte), Abies alba (Weißtanne) und<br />

Quercus petraea (Eiche): - Okulare Bonitur versus Bioindikation?<br />

Bearbeiterin: Dipl.-Biol. Claudia Kurz<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. A. Wild<br />

Diese Arbeit befaßte sich mit einem Teilaspekt eines Forschungsprojektes, das in Zusammenarbeit mit dem<br />

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