Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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Interesse, da die betroffenen Douglasien in ihren jüngsten Nadeln eine Symptomatik ähnlich einer auf<br />
Kalkstandorten zu beobachtende Eisenmangelchlorose aufwiesen. Im vorliegenden Fall schien die Aufnahme<br />
<strong>des</strong> Eisens nur marginal beeinträchtigt zu sein, Obwohl die okular schadfreien Bäume deutlich<br />
höhere Werte verzeichneten, lag der Gesamteisengehalt der symptomtragenden Douglasien auch nach<br />
dem Absinken der Werte im Erntejahr 1996 noch nicht im Mangelbereich. Mit Ausnahme <strong>des</strong> Magnesium,<br />
das in den geschädigten Varianten deutlich niedrigere Nadelspiegelwerte zeigte, welche jedoch im<br />
ausreichenden Versorgungsbereich lagen, wiesen die übrigen gemessenen Nährelemente keine auffälligen,<br />
schädigungsabhängigen Beeinträchtigungen auf<br />
Die okular schadfreien Douglasien zeigten im Vergleich zu den symptomtragenden Douglasien einen deutlich<br />
höheren Anteil an löslichem und, noch ausgeprägter, an dreiwertigern Eisen, während eine Differenzierung<br />
-Gehaltes in geschädigt und ungeschädigt nicht vorgenommen werden konnte.<br />
der Varianten anhand <strong>des</strong> Fe + 2<br />
Die Beeinträchtigung <strong>des</strong> Eisenhaushaltes äußert sich demnach nicht, wie bislang in der Literatur diskutiert,<br />
im Fe + 2 -Gehalt sondern in der Beeinflussung <strong>des</strong> Fe+ 3 -Gehaltes.<br />
Als weiteres Indiz <strong>für</strong> einen physiologischen Eisenmangel konnten die Ergebnisse der Chlorophyllanalyse<br />
bewertet werden. Da die Synthese <strong>des</strong> Chlorophylls stark eisenabhängig ist, lassen sich Unregelmäßigkeiten<br />
<strong>des</strong> Eisenhaushaltes im Chlorophyllgehalt nachweisen. Dabei war ein Absinken der Gehalte mit steigendem<br />
Schädigungsgrad zu beobachten.<br />
Die Ergebnisse einer Korrelationsanalyse von Chlorophyll-, Eisen- und Mangangehalt sprechen <strong>für</strong> einen<br />
induzierten physiologischen Eisenmangel im ersten Nadeljahrgang und direkte toxische Auswirkungen von<br />
extremen Mangankonzentrationen in den älteren Nadeljahrgängen.<br />
Da ca. 80 % <strong>des</strong> pflanzlichen Eisens in den Chloroplasten lokalisiert ist und sich ein Eisenmangel direkt in<br />
deren Struktur widerspiegelt, lag es nahe, die feinstrukturellen Verhältnisse der unterschiedlich geschädigten<br />
Douglasien vergleichend zu untersuchen und die Ergebnisse zur Detektierung eines physiologischen Eisenmangels<br />
heranzuziehen.<br />
In den symptomtragenden Douglasien ließ sich im Vergleich zur Referenzvariante ein erheblich reduziertes,<br />
stark aufgelockertes Thylakoidsystem nahezu ohne Granastapel erkennen. Die als ” Negativreferenz“<br />
ausgewählten Douglasien <strong>des</strong> Kalkstandortes zeigten vergleichbare Verhältnisse im Membransystem <strong>des</strong><br />
Chloroplasten.<br />
Sowohl Chlorophyllgehalt als auch der ultrastrukturelle Zustand der Chloroplasten lieferten aufgrund ihres<br />
hohen Eisenbedarfs sichere Hinweise zur Identifizierung eines, im vorliegenden Fall manganinduzierten,<br />
physiologischen Eisenmangels.<br />
8.1.4 Untersuchung <strong>des</strong> Stickstoff-Stoffwechsels an Fichten (Picea abies), Buchen (Fagus sylvatica)<br />
und Eichen (Quercus petraea) im Zusammenhang mit dem Auftreten Neuartiger<br />
Waldschäden<br />
Bearbeiter: Dipl.-Biol. Roman Kleiner<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. A. Wild<br />
In Übereinstimmung haben viele Ergebnisse aus der Waldschadensforschung gezeigt, daß das Erscheinungsbild<br />
der neuartigen Waldschäden multikausalen Ursprungs ist (edaphische, klimatische und anthropogene<br />
Faktoren). Als eine <strong>für</strong> das Auftreten der Komplexkrankheit verantwortliche Hauptursache wird heute<br />
die anthropogen bedingte Luftverunreinigung angesehen. In der vorliegenden Arbeit steht die Schädigung<br />
durch überhöhte Stickstoffeinträge im Mittelpunkt der Überlegungen. Im Laufe der Evolution war Stickstoff<br />
ein begrenzender Wachstumsfaktor <strong>für</strong> Waldökosysteme, weshalb ein starker Selektionsdruck in Richtung<br />
Recycling und Einsparung herrschte.<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit war es u. a., physiologisch-biochemische Testmethoden zu entwickeln, die es<br />
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