Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Verfahren beruht auf dem Prinzip der in-situ Derivatisierung (Ethylierung) der Quecksilber-Spezies mit<br />
Natriumaethylborat. Die absolute Erfassungsgrenze <strong>für</strong> Methylquecksilber beträgt 4 pg. Die relative Nachweisgrenze<br />
liegt unter 1 ng Hg/(g Trockenmasse) <strong>für</strong> verschiedene Matrizes. Diese Methode stellt ein<br />
kostengünstiges, einfaches, schnelles und vor allem nachweisstarkes Analyseverfahren dar, das mit sehr<br />
guter Reproduzierbarkeit und Richtigkeit in diesem Spurenelementbereich arbeitet.<br />
Die Methylquecksilber-Gehalte von Humusmaterial liegen in einem Konzentrationsbereich zwischen<br />
0.008 und 0.9 µg Hg/(g Trockenmasse). Das Methylquecksilber ist vermutlich auf Mikroorganismen<br />
zurückzuführen, die anorganisches Quecksilber methylieren können (Biotransformation). Der<br />
Methylquecksilber-Anteil an der Gesamtquecksilber-Konzentration im Humusmaterial beträgt nur 0.02 -<br />
0.12 %.<br />
Die Methylquecksilber-Gehalte der Großpilze variierten zwischen 0.08 und 8.0 µg Hg/(g Trockenmasse).<br />
Der Anteil von Methylquecksilber am Gesamtquecksilber-Gehalt beträgt 1 - 19 %. Die Methylquecksilberund<br />
Gesamtquecksilber-Gehalte aus dem Gebiet ” Stahlberg“ können um mehr als drei Größenordnungen<br />
über den Gehalten von Pilzen aus unbelasteten Gebieten liegen.<br />
Methylquecksilber wird in den Fruchtkörpern von Großpilzen akkumuliert. Im Gegensatz dazu wurde keine<br />
Akkumulation von Gesamtquecksilber gegenüber der Bodenkonzentration festgestellt. Methylquecksilber<br />
wird jedoch nicht nur akkumuliert, sondern kann auch durch Pilze aus anorganischem Quecksilber gebildet<br />
werden. Durch ein mit zwei saprophytischen Pilzen durchgeführtes Laborexperiment konnte erstmals gezeigt<br />
werden, daß auch Großpilze anorganisches Quecksilber zu Methylquecksilber transformieren können. Es<br />
konnte eine lineare Abhängigkeit <strong>des</strong> produzierten Methylquecksilber gegenüber der Ausgangskonzentration<br />
an HgCl2 im Nährmedium nachgewiesen werden.<br />
Die Quecksilberaufnahme von höheren Pflanzen wurde anhand von Feldsalat untersucht. Die Methylquecksilber-Konzentration<br />
in Feldsalatblättern waren um mehr als drei Größenordnungen niedriger als die<br />
Gesamtquecksilber-Gehalte. Es wurde eine Aufnahme von Methylquecksilber (30 - 40 %) und Gesamtquecksilber<br />
(23 %) aus dem Wachstumssubstrat gemessen. Weder Methylquecksilber noch Gesamtquecksilber<br />
wurden jedoch in Feldsalatblättern akkumuliert.<br />
7.2.2 Entwicklung einer neuartigen, direkt potentiometrischen Immunoelektrode gegen Atrazin,<br />
die auf einem kompetitiven Format beruht<br />
Bearbeiterin: Dr. Heike Holthues<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. W. Baumann<br />
Frau Holthues hat durch sehr sauberes und gründliches Arbeiten und wissenschaftliches Geschick wichtige<br />
Beiträge in unserer Gruppe zur Entwicklung von direkt potentiometrischen Immunoelektroden zur organischen<br />
Spurenanalytik gelegt. Solche Elektroden nutzen die Potentialänderung analytisch aus, die man<br />
beobachtet, wenn ein Antigen bzw. der nachzuweisende Analyt am auf der Elektrode immobiliserten Antikörper<br />
andockt. Durch ihre Arbeiten induziert werden wir in Zukunft eher einerseits inverse kompetitive<br />
Systeme untersuchen, in denen der Analyt selbst auf der Elektrode immobilisiert ist und der in Lösung<br />
nachzuweisende Analyt mit dem immobilisierten um die reaktiven Plätze der der Lösung zuzusetzenden<br />
Antikörper konkurriert. Andererseits werden wir verstärkt die indirekt potentimetrischen Methoden untersuchen,<br />
die beispielsweise pH-Elektroden als finalen Detektoren <strong>für</strong> die Reaktion Antikörper/Antigen(Analyt<br />
einsetzen.<br />
Frau Holthues´ lange Promotionszeit ist begründet dadurch, daß sie fast während der ganzen Dauer der<br />
Promotion eine volle Stelle zur Betreuung <strong>des</strong> arbeitsintensiven Medizinerpraktikums in Chemie hatte.<br />
38