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Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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auftreten, welches als Verunreinigung in Wolfram vorliegt und nach Diffusion an der heißen Oberfläche<br />

ionisiert wird. Weiterhin erschweren die gemessenen langen Wandhaftungszeiten von Technetium an Wolframoberflächen<br />

eine sehr empfindliche Bestimmung. Deshalb wurde damit begonnen, eine Graphitkammer<br />

aufzubauen, um einmal den Molybdänhintergrund zu reduzieren und zum anderen die Wnadhaftungszeiten<br />

zu verkürzen. Mit dieser neuen Kammer wurde untersucht, welche Empfindlichkeitssteigerung <strong>für</strong> die<br />

Spurenanalyse <strong>des</strong> Technetiums und anderer radiotoxischer Elemente erzielt werden kann.<br />

6.4.3 Resonante Laserionisations-Massenspektrometrie an Gadolinium zur Isotopenhäufigkeitsanalyse<br />

mit geringsten Mengen<br />

Bearbeiter: Dipl.-Phys. Klaus Blaum<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. E. Otten<br />

Die selektive Spuren- und Ultraspurenanalyse <strong>des</strong> Erdalkalielements Gadolinium eröffnet eine Vielzahl<br />

von Anwendungen in der Biomedizin, der Kosmochemie und der Umweltanalytik. Diese erfordern hohe<br />

Isotopen- und Isobarenselektivitaten im Bereich von etwa 10 7 sowie Gesamteffizienzen von ε > 10 −6 , die<br />

mit herkömmlichen Massenspektrometrieverfahren nicht oder nur schwer erreicht werden können. Aus<br />

diesem Grund wurde der Einsatz der resonanten Laserionisations-Massenspektrometrie untersucht. Die<br />

Promotionsarbeit beschäftigte sich dabei mit den Schwerpunkten: Weiterentwicklung und Anpassung <strong>des</strong><br />

existierenden Diodenlaser-Quadrupol-nachweissystems auf die Fragestellungen, Spezifizierung <strong>des</strong> Quadrupolmassenspektrometers<br />

im Massenbereich bis 160 amu, experimentelle Realisation und Charakterisierung<br />

eines effizienten dreistufig resonanten Ionisationsschemas <strong>für</strong> Gd sowie Anwendung <strong>des</strong> Verfahrens und<br />

Durchführung von analytischen Studien.<br />

Im theoretischen Teil der Arbeit wurden die Bewegungsgleichungen <strong>für</strong> den idealen hyperbolischen und den<br />

realen Quadrupolmassenfilter mit runder Stabgeometrie abgeleitet. Die Auswirkungen von Feldabweichungen<br />

auf die Form der Massenpeaks wurden diskutiert. Zudem wurden die <strong>für</strong> die spektroskopischen Studien<br />

relevanten Größen Isotopieverschiebung und Hyperfeinstruktur sowie die Linienform autoionisierender Resonanzen<br />

erörtert.<br />

Ein großer Teil der Arbeit beschäftigte sich mit Computersimulationen <strong>des</strong> vollständigen, realen Quadrupol-<br />

Massenspektrometers, bestehend aus Ionenquelle, Quadrupol-Massenfilter und Detektor. Zur Berechnung<br />

der Feldabweichungen und der Ionenflugbahnen wurden zwei unterschiedliche Simulationsprogramme eingesetzt.<br />

Im Mittelpunkt stand die Vorhersage der erreichbaren Nachbarmassenunterdrückung und die<br />

Bestimmung der absoluten Transmission in Abhängigkeit von der Auflösung.<br />

Der experimentelle Teil umfasste die apparative Weiterentwicklung insbesondere der Atomstrahlquelle und<br />

<strong>des</strong> Lasersystems, die experimentelle Charakterisierung <strong>des</strong> Quadrupol-Massenspektrometers hinsichtlich<br />

der genannten Größen sowie die laserspektroskopischen Studien zum Auffinden eines effizienten dreifach<br />

resonanten Anregungsschemas. Bei letzterem wurden die Isotopieverschiebungen und Hyperfeinstrukturen<br />

aller stabilen Gadoliniumisotope in zahlreichen Übergängen <strong>für</strong> die einfach, zweifach und dreifach resonante<br />

Ionisation präzise vermessen. Das aufgenommene Spektrum autoionisierender Resonanzen im Bereich<br />

von 7.5 THz zeigte etwa 150 bislang nicht bekannte Zustände mit Resonanzüberhöhungen von bis zu<br />

fünf Größenordnungen im Ionisationswirkungsquerschnitt. Durch Hyperfeinzustandsselektion wurde eine<br />

Methode entwickelt, die die Bestimmung der Drehimpulsquantenzahl J der autoionisierenden Resonanzen<br />

ermöglichte.<br />

Die analytische Charakterisierung der dreistufig resonanten Ionisation [Xe] 4f 7 5d 1 6s 2 9 D6 → 6s 6p 9 F7<br />

→ 6s 8s 9 D6 → AI (49663.576 cm −1 ) von Gadolinium ergab eine Isotopen- und Isobarenselektivitat von<br />

SIsotop > 10 12 und SIsobar ≈ 1 · 10 7 . Die mit dem Diodenlasersystem erreichte Nachweiseffizienz von<br />

ε = 3 · 10 −6 mit einer untergrundlimitierten Nachweisgrenze von wenigen 10 9 Atomen 158 Gd erlaubte erste<br />

Demonstrationsmessungen an medizinischen Gewebeproben.<br />

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