Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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erweitert. Anhand von Flugmessungen wurde der Einfluß der Höhe auf Größenverteilung und chemische<br />
Zusammensetzung untersucht. Da die Aerosolmessungen im Rahmen der NORDEX-Kampagne in der<br />
deutschen Nordseebucht durchgeführt wurden, war es zudem möglich, sowohl kontinentales als auch marines<br />
Aerosol zu analysieren.<br />
Aufgrund <strong>des</strong> großen Radienbereichs der zu untersuchenden Aerosolpartikel, wurden zur Auswertung zwei<br />
Verfahren verwendet:<br />
• Teilchen mit Radien zwischen 2,0 µm und 41,6 µm wurden an einem Lichtmikroskop ausgewertet.<br />
Biologische Aerosolpartikel wurden mit einem Proteinfarbstoff markiert und konnten dadurch von<br />
nichtbiologischen Teilchen unterschieden werden.<br />
• Die Größenverteilung der Partikel mit Radien zwischen 0,2 µm und 2,2 µm wurde durch Auszählung an<br />
einem Rasterelektronenmikroskop bestimmt. Anhand von energiedispersiver Röntgenspektralanalyse<br />
konnte die Elementzusammensetzung je<strong>des</strong> Teilchens erkannt werden. Mittels dieser Information<br />
wurden die Teilchen in sechs verschiedene Aerosolgruppen (Seesalz, Calciumsulfat, mineralische AP,<br />
kohlenstoffhaltige AP, biologische AP und sonstige AP) eingeteilt.<br />
Die mittlere Gesamtkonzentration der atmosphärischen Aerosolpartikel auf Helgoland (r > 0, 2µm) betrug<br />
Nges = 6,12 cm −3 . Konzentrationsänderungen traten sowohl bei sich ändernden Luftmassen als ” -auch<br />
mit zunehmender Probenahmehöhe auf:<br />
• Die Konzentration in kontinental beeinflußten Luftmassen lag deutlich höher als die in mariner Luft.<br />
Die Größenverteilung <strong>des</strong> marinen Aerosols zeigte einen flacheren Verlauf als die <strong>des</strong> kontinentalen.<br />
• Es wurde ein deutliches Vertikalprofil der Teilchenkonzentration festgestellt. In der atmosphärischen<br />
Reibungsschicht war sie aufgrund guter Mischung relativ konstant, doch nahm sie oberhalb der<br />
Grenzschicht um bis zu eine Größenordnung ab.<br />
Die Zusammensetzung <strong>des</strong> atmosphärischen Aerosols war stark abhängig vom Luftmassenursprung und der<br />
Teilchengröße. Es konnte dagegen keine tendenzielle Zu- oder Abnahme einzelner Aerosolgruppen mit der<br />
Höhe festgestellt werden:<br />
• Kontinentale Luftmassen wurden von den kohlenstoffhaltigen -, biologischen -, mineralischen -<br />
und Calciumsulfatteilchen dominiert. In mariner Luft traten neben den Seesalzteilchen auch<br />
Calciumsulfat- und biologische Teilchen auf.<br />
• Aufgrund der unterschiedlichen Entstehungsprozesse der Aerosolgruppen wurde eine starke Radienabhängigkeit<br />
der chemischen Zusammensetzung der Partikel festgestellt. Die bevorzugt durch<br />
gas-to-particle conversion entstehenden kohlenstoffhaltigen Teilchen dominierten das Aerosol im Submikrometerbereich.<br />
Der prozentuale Anteil der durch bulk-to-particle conversion produzierten Aerosolgruppen<br />
(mineralische - und Seesalzteilchen) stieg dagegen mit wachsendem Partikelradius an.<br />
Biologische Aerosolpartikel treten dagegen in allen Größenbereichen zwischen wenigen Nanometern<br />
(Viren) und mehreren Hundert Mikrometern (Pollen, Fragmente) auf.<br />
6.1.3 Messungen <strong>des</strong> remote continental Aerosols in Sibirien<br />
Bearbeiter: Dipl.-Phys. Pjotr Koutsenoguii<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. R. Jaenicke<br />
Atmospheric aerosols are produced by mechanical disintegration and gas-to-particle conversion. They act<br />
in the atmosphere, influencing the formation of clouds, the radiation budget and thus the climate and<br />
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