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Mehrfachbelastungen durch Pestizide auf Mensch und Umwelt

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hatten (Christiansen 2008, Richard 2005, Rider 2009). Wirkungen werden in Größenordnungen<br />

beobachtet, wie sie gängiger Exposition entsprechen oder im menschlichen Blut gef<strong>und</strong>en werden<br />

(Narita 2007, Valeron 2009, Krüger 2008, Bouchard et al. 2010). Auch für Stoffe mit verschiedenem<br />

Wirkmechanismus werden Wirkungen unterhalb oder in Höhe der NOAEC/NOAEL berichtet (Kor-<br />

tenkamp 2009, 2012). Dies wird von einem Expertenworkshop in Dänemark 2009 bestätigt (DME<br />

2009). Für die <strong>Umwelt</strong> weisen zahlreiche Studien nach, dass Kombinationseffekte in umweltrelevan-<br />

ten bzw. sehr geringen Mengen <strong>auf</strong>treten (Hayes 2006, Cedergreen 2006, Gagnaire 2007, Fatima<br />

2007, Iwahashi 2007, Kerby 2009, Sagerup 2009, Brander 2009, Megateli 2009).<br />

Die Europäische Union<br />

Das Panel for Pesticide Residues (PPR) der European Food Safety Agency (EFSA) führte 2009<br />

aus, dass „lediglich kumulative Wirkungen gleichzeitiger Expositionen gegenüber Substanzen, die<br />

gleichartige Wirkungsweisen haben, Bedenken hervorriefen <strong>und</strong> weiterer Untersuchung bedurf-<br />

ten“ 38 . Zu Stoffen mit verschiedener Wirkmechanismus schreibt das PPR in einer Studie: „...toxic<br />

interactions between chemicals are much less likely to occur at doses below the effect levels for<br />

individual component compo<strong>und</strong>s than at higher doses. To this extent, interaction is less relevant to<br />

risk assessment for pesticide residues in food.“ Projekte der EFSA beschränken sich daher derzeit<br />

<strong>auf</strong> die Testung verschiedener Methoden zur Ermittlung des Risikos <strong>durch</strong> ähnlich wirkende Pestizi-<br />

de. Es sollen verschiedene Gruppen von <strong>Pestizide</strong>n gebildet werden, die dann kumuliert bewertet<br />

werden (EFSA 2008).<br />

2009 hatte der Europarat gefordert, die Kombinationseffekte von Chemikalien in Politik, Forschung<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden zu berücksichtigen (EU Council 2009).<br />

Aktuell liegt in der EU-Kommission eine zwischen drei wissenschaftlichen Komitees abgestimmte<br />

Meinung zur „Toxicity and Assessment of Chemical Mixtures“ vor (EU DGHC 2012). In der Zusam-<br />

menfassung dieser Meinung wird u.a. ausgeführt:<br />

- Chemicals with common modes of action will act jointly to produce combination effects that are<br />

larger than the effects of each mixture component applied singly. These effects can be described<br />

by dose/concentration addition.<br />

- In view of the almost infinite number of possible combinations of chemicals to which humans<br />

and environmental species are exposed, some form of initial filter to allow a focus on mixtures of<br />

potential concern is necessary. Several criteria for such screening are offered.<br />

- With regard to the assessment of chemical mixtures, a major knowledge gap at the present time<br />

is the lack of exposure information and the rather limited number of chemicals for which there is<br />

sufficient information on their mode of action. Currently, there is neither an agreed inventory of<br />

mode of actions, nor a defined set of criteria how to characterise or predict a mode of action for<br />

data-poor chemicals.<br />

- If no mode of action information is available, the dose/concentration addition method should be<br />

preferred over the independent action approach. Prediction of possible interaction requires expert<br />

judgement and hence needs to be considered on a case-by case basis.<br />

38 http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/ppr090910.htm<br />

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