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Mehrfachbelastungen durch Pestizide auf Mensch und Umwelt

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Kombinierte Expositionen gegenüber Chlororganika-<strong>Pestizide</strong>n werden in der Literatur mit folgen-<br />

den Effekten in Zusammenhang gebracht: Männliche Genitaltraktmissbildungen (Damgaard 2006,<br />

Fernandez 2007); Parkinson (Mao 2008, Hancock 2008, Sharma 2010); Autismus (Roberts 2007,<br />

Sulllivan 2008), gestörte Entwicklung des Nervensystems (Jurewicz <strong>und</strong> Hanke 2008, Review von<br />

vier Studien); Autismus in Verbindung mit Iod<strong>auf</strong>nahme (Sullivan 2008); zelltoxisch an menschlichen<br />

Brustgewebszellen in belastungsnahen Konzentrationen (Valeron 2009).<br />

Procymidon verursachte, zusammen mit dem Weichmacher DBP, zwei verschiedene Genitaltrakt-<br />

deformationen an männlichen Ratten in synergistisch verstärkender Weise (Rider 2009).<br />

Procymidon gehörte 2008 zu den häufig in Lebensmitteln nachgewiesenen Pestizid-Wirkstoffen (s.<br />

Kapitel ); DBP wird von allen Kindern <strong>auf</strong>genommen (UBA 2009).<br />

Die Verwendung von <strong>Pestizide</strong>n wurde als Ursache von Parkinson identifiziert, als untersucht wur-<br />

de, ob berufliche Tätigkeiten mit Parkinson assoziiert sind (Tanner 2009). Bei den Wirkstoffen ver-<br />

dichtet sich besonders die Beweislage gegen Maneb <strong>und</strong> Paraquat (Saint-Pierre 2006, Cory-<br />

Slechta 2005, Ritz et al. 2009), gerade bei kombinierter Exposition gegenüber den beiden Stoffen<br />

(Costello 2009).<br />

Dithiocarbamate, zu denen Maneb gehört, waren 2010 eine der Stoffgruppen, die mit am häufigsten<br />

in Lebensmitteln gef<strong>und</strong>en wurden. Paraquat wird in Lebensmitteln nur in Ausnahmefällen unter-<br />

sucht, weil es gewöhnlich keine Rückstände bildet. Kombinierte Wirkungen für diese beiden Stoffe,<br />

wie sie Cory <strong>und</strong> Slechta (2005) berichten, sind daher hauptsächlich für Beschäftigte in der Land-<br />

wirtschaft <strong>und</strong> Anwohner entsprechend behandelter landwirtschaftlicher Flächen relevant.<br />

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