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Mehrfachbelastungen durch Pestizide auf Mensch und Umwelt

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Zugabe von Chlorthalonil zu einem mit Chlorpyrifos in den anwendungsempfohlenen Konzentratio-<br />

nen versetzten Boden um 18 bis 30%, bei den doppelten Konzentrationen um 25 bis 95% reduziert.<br />

Diese Ergebnisse sollten gemäß den Autoren bei den Untersuchungen der Folgen von Pestizidan-<br />

wendungen berücksichtigt werden (Chu 2008).<br />

Metolachlor <strong>und</strong> Alachlor verstärkten die toxische Wirkung von Chlorpyrifos (CPF) gegenüber Mü-<br />

ckenlarven, Metolachlor schon ab 10 Mikrog/l. Die Autoren schließen, dass es wahrscheinlich ist,<br />

dass die Koexistenz von CPF <strong>und</strong> diesen Herbiziden ein erhöhtes Risiko für Mücken in aquatischen<br />

Ökosystemen darstellt (Jin-Clark 2008).<br />

Diuron, in Kombination mit zwei seiner Abbauprodukte (DCPMU <strong>und</strong> DCA) an zwei Arten von Phy-<br />

toplankton getestet, zeigte synergistisch-toxische Wirkungen in nahezu allen Testansätzen (Gati-<br />

dou 2007).<br />

Chlorpyrifos wirkte zusammen mit seinem Abbauprodukt, 3,5,6-Trichloropyridinol (TCP), additiv to-<br />

xisch ab 0,5 Mikrog/l <strong>und</strong> in höheren Konzentrationen synergistisch toxisch gegenüber einer Was-<br />

serflohart (Daphnia carinata). Die Autoren folgern, dass diese Studie eindeutig zeigt, dass die ge-<br />

meinsame Wirkung von <strong>Pestizide</strong>n <strong>und</strong> ihrer Abbauprodukte bei der Ableitung von Wasserqualitäts-<br />

richtlinien berücksichtigt werden sollten (Cáceres 2007).<br />

Nicosulfuron (ein Herbizid) erhöhte signifikant die Kontakttoxizität von Diazinon (ein OP-Insektizid)<br />

gegenüber dem Baumwollkapselwurm (Massa 2008).<br />

Nicht zeitgleiche, sondern gepulste Belastungen wurden am Bachflohkrebs getestet. Eine vorher-<br />

gehende Exposition gegenüber Chlorpyrifos führte bei einer folgenden Exposition gegenüber Car-<br />

baryl zu einer signifikant erhöhten Sterblichkeit gegenüber den Kontrollen, was aber bei der umge-<br />

kehrten Reihenfolge nicht der Fall war; die Reihenfolge von Kontaminationen spiele in der Tat eine<br />

Rolle, so die Autoren (Ashauer 2007).<br />

Eine Mischung von 8 <strong>Pestizide</strong>n (Atrazine, Glyphosate, Alachlor, Metolachlor, Fosetyl-Al, Terbuthy-<br />

lazine, Diuron <strong>und</strong> Carbaryl) wurde in umweltrelevanten Konzentrationen an der Pazifischen Fel-<br />

senauster getestet. Nach sieben Tagen war die Phagozytose der Austern signifikant reduziert <strong>und</strong><br />

die Expression von 19 Phagozytose-Genen vermindert. Wurden die Austern dann mit einem patho-<br />

genen Bakterium konfrontiert, war die Mortalität der pestizidbelasteten Gruppe höher als die Kon-<br />

trollen. Es wurden die Hypothesen <strong>auf</strong>gestellt, dass <strong>durch</strong> eine Interaktion von <strong>Pestizide</strong>n <strong>und</strong> Bak-<br />

terien das Gewebe der Wirtstiere geschädigt wurde, was zu den höheren Sterberaten geführt hat<br />

<strong>und</strong> dass <strong>Pestizide</strong> die Immunreaktionen <strong>auf</strong> bakterielle Infektionen in Austern verändern (Gagnai-<br />

re 2007).<br />

Bei Resistenztestungen an der Baumwollweißen Fliege wurden multiple binäre Mischungen zwi-<br />

schen sieben Pyrethroiden <strong>und</strong> acht Organophosphaten getestet. Es zeigten sich in mehreren<br />

Kombinationen synergistische Wirkungen, z.B. Bei Quinalphos mit Cypermethrin, Fenpropathrin <strong>und</strong><br />

Lambda-Cyhalothrin oder bei Acephat mit Bifenthrin <strong>und</strong> Fenpropathrin; auch wenn Methamidophos<br />

mit Bifenthrin <strong>und</strong> Fenpropathrin gemischt wurde (Ahmad 2007).<br />

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