Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach
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Vorgeschichte<br />
Schon tausend Jahre vor <strong>der</strong> ersten urkundlichen Erwähnung<br />
von <strong>Neftenbach</strong> gab es pulsierendes Leben an<br />
diesem Ort. Zur Römerzeit wurden hier Kultur, Landwirtschaft<br />
und Handel gepflegt.<br />
Auf dem Terrain <strong>der</strong> Steinmöri<br />
wurde 1780 von Jägerhauptmann<br />
Ziegler aus dem<br />
Herrenhaus ein goldener<br />
Ring mit einer Gemme geborgen,<br />
die den Kopf eines<br />
jungen Mannes zeigt. Die<br />
Regierung in Zürich staunte,<br />
als ihnen Ziegler diesen<br />
Fund präsentierte. Begierig<br />
darauf, noch mehr solche<br />
Schätze zu heben, beschlossen<br />
die Räte, die Ausgrabungen<br />
auf ihre Kosten weiterzuführen.<br />
Bei <strong>der</strong> Grossgrabung<br />
1986 kam es zu<br />
einem sensationellen Fund. Aus einem Versteck in<br />
einem Nebengebäude zogen die Archäologen eine<br />
bronzene Weinkanne hervor, die mit sechs Kilogramm<br />
Silbermünzen angefüllt war.<br />
Der Silberschatz von <strong>Neftenbach</strong><br />
Die Kanne war in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 3. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
in kriegerischen Zeiten vergraben worden. Die abgebildeten<br />
Silbermünzen aus diesem Tresor zeigen oben die<br />
Vor<strong>der</strong>seite, darunter die Rückseite <strong>der</strong> Münzen. Diese<br />
Silberstücke wurden im Jahre 248 in Rom geprägt. Die<br />
Köpfe stellen Kaiser Philippus I. und Otacilia Severa, seine<br />
Gattin, dar. Auf <strong>der</strong> Rückseite sind Romulus und Remus,<br />
die legendären Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt Rom, ein schreiten<strong>der</strong><br />
Löwe und ein Nilpferd dargestellt. Löwe und Nilpferd<br />
waren Beutetiere, die Philippus von seinen Feldzügen<br />
zurück nach Rom brachte.<br />
Die bronzene Weinkanne aus <strong>der</strong> Steinmöri<br />
Alemannische Funde<br />
im Frühmittelalter<br />
Im Chlimberg wurde in einem Frauengrab eine Zierscheibe<br />
aus dem 7. Jahrhun<strong>der</strong>t gefunden. Sie weist einen<br />
Durchmesser von lediglich 7.5 cm auf. Das Fundstück ist<br />
aus Bronze gearbeitet und zeigt in einfacher Durchbruchtechnik<br />
einen Reiter mit angelegter Lanze. Solche<br />
Scheiben wurden in einigen alemannischen Siedlungsgebieten<br />
gefunden. Neuere Fundbeobachtungen haben<br />
gezeigt, dass die durchbrochenen Zierscheiben nur in<br />
Frauengräbern und stets auf <strong>der</strong> Höhe des linken Schienbeins<br />
vorkommen. Die Vermutung liegt nahe, dass es<br />
sich dabei um Reste einer le<strong>der</strong>nen Umhängetasche<br />
handelt, die mit einer Bronzeschnalle verschlossen wurde.<br />
Die Scheibe von <strong>Neftenbach</strong> weist am oberen Rand des<br />
Rahmens eine Abnützungsstelle auf, vermutlich war sie<br />
dort mit einem Le<strong>der</strong>riemen an <strong>der</strong> Tasche befestigt. Der<br />
historisch sehr bedeutende Fund aus <strong>Neftenbach</strong> wurde<br />
1972 auf einer Pro Patria Briefmarke geehrt.