Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach
Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach
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Die Schule als dauernde Baustelle<br />
Schulstuben im Dienste <strong>der</strong> Kirche<br />
Im Jahre 1799 gab es unter <strong>der</strong> Aufsicht <strong>der</strong> Kirche<br />
Schulen in <strong>Neftenbach</strong>, Hünikon, Aesch und Huben.<br />
Rechnen lernte man nur in <strong>Neftenbach</strong>. Die wichtigste<br />
Zielsetzung <strong>der</strong> Schule war, den Kin<strong>der</strong>n das Lesen beizubringen,<br />
um ihnen die Lektüre <strong>der</strong> Bibel und erbaulicher<br />
Schriften zu ermöglichen.<br />
In <strong>Neftenbach</strong> wurde die Schule seit 1640 in einer Stube<br />
des (alten) <strong>Gemeinde</strong>hauses abgehalten, in den Aussenwachten<br />
in den Wohnstuben <strong>der</strong> Lehrer. Allerdings muss<br />
es in Hünikon bereits 1643 einmal ein Schulhaus gegeben<br />
haben, denn die <strong>Gemeinde</strong> erhielt von <strong>der</strong> Stadt<br />
Winterthur ein Fenster und ein Wappen dazu.<br />
Volksbildung ist Volksbefreiung<br />
Mit <strong>der</strong> demokratischen Bewegung und <strong>der</strong> Industrialisierung<br />
in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde die<br />
Bedeutung <strong>der</strong> Ausbildung immer grösser. Denn nur mit<br />
mündigen Bürgern, die Gesetze lesen und Wahlzettel ausfüllen<br />
konnten, liess sich die neue demokratische<br />
Ordnung behaupten. Der Kanton übernahm die Aufsicht.<br />
Man begann, Schulhäuser zu bauen: in Hünikon, Aesch<br />
und auf den Huben. 1838 wurde in <strong>Neftenbach</strong> die<br />
Sekundarschule eingeweiht und 1877 mit <strong>der</strong> ersten<br />
«Turnhalle» <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> ergänzt.<br />
Festumzug zur Einweihung des Schulhauses «Drei Linden» 1908<br />
Moralisch gute und bürgerlich<br />
brauchbare Menschen bilden<br />
Es dauerte bis etwa 1870, bis <strong>der</strong> obligatorische Schulunterricht<br />
allgemein akzeptiert war. Gleichzeitig fand<br />
eine eigentliche Leserevolution statt. Buch und Zeitung<br />
ersetzten die mündliche Kommunikation (Erzählung,<br />
Predigt). Die Wirtschaft brauchte qualifizierte, zuverlässige<br />
Arbeitskräfte. Der Aufgabenkatalog <strong>der</strong> Schule<br />
wurde erweitert und die Disziplin verstärkt. Zudem wurden<br />
Handarbeits- und Haushaltsunterricht eingeführt,<br />
<strong>der</strong> Hygiene und dem Turnen wurde grössere Beachtung<br />
geschenkt.<br />
Waren die Schulhäuser bisher sehr bescheiden, so wurden<br />
nun Bauten mit monumentalem Charakter errichtet:<br />
1905 das Schulhaus in Aesch (heute Kin<strong>der</strong>garten) und<br />
1908 das Schulhaus «Drei Linden» in <strong>Neftenbach</strong>. Der<br />
Staat dokumentierte damit, dass die Schule eine seiner<br />
wichtigsten Institutionen ist.<br />
Die Persönlichkeitsentwicklung und<br />
Sozialisation als zusätzliche Aufgabe<br />
Das Schulwesen entwickelte sich weiter. Neue Schulfächer<br />
kamen dazu, und die individuelle Persönlichkeitsentwicklung<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wurde immer wichtiger. 1922 wurde <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>garten gegründet. Ab 1960 entstanden mo<strong>der</strong>ne,<br />
kin<strong>der</strong>gerechte Schulanlagen, welche auch vermehrt in<br />
den Dienst <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> gestellt wurden.<br />
Primarschule im Herrenhaus,<br />
ca. 1873-1908<br />
Sekundarschule, 1863-1908<br />
(heute Zwiwo)<br />
Erste Sekundarschule am Bach,<br />
1838-1863<br />
Primarschule Aesch,<br />
1905-1960<br />
Die Schule musste sich immer mehr auch mit <strong>der</strong><br />
Sozialisation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> beschäftigen und Erziehungsaufgaben<br />
übernehmen. Ihr wurde ein erweiterter Handlungsspielraum<br />
zugesprochen («Teilautonome Volksschule»).<br />
Mit dem neuen Volksschulgesetz von 2005 wurde die<br />
Schulleitung eingerichtet und gleichzeitig wurde mit dem<br />
Elternrat die Mitverantwortung <strong>der</strong> Eltern verstärkt. 2007<br />
wurde zudem die Schulsozialarbeit eingeführt.