05.12.2012 Aufrufe

Finanzierungs- Partner - Immobilien Profi

Finanzierungs- Partner - Immobilien Profi

Finanzierungs- Partner - Immobilien Profi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Euro pro Mitarbeiter hängen. Wichtige<br />

Erkenntnis: Mehr Ertrag lässt sich in<br />

erster Linie generieren, wenn Chefs<br />

Mitarbeiter einstellen. Allerdings bedarf<br />

es einer gewissen Anlaufzeit, sodass<br />

nicht unbegrenzt eingestellt werden<br />

kann und mit Vorinvestitionen gerechnet<br />

werden muss.<br />

Das Ertragswertverfahren betrachtet<br />

ausschließlich theoretisch<br />

mögliche Erträge. Beim Statuswertverfahren<br />

steht die betriebswirtschaftliche<br />

Praxis im Vordergrund.<br />

Im Fall des in Baden-Württemberg verhandelten<br />

Scheidungsfalls sanken die<br />

Umsätze von 2004 bis 2008 pro Kopf<br />

und Jahr von 150.000 auf 105.000 Euro.<br />

Der Ertrag reduzierte sich gar auf Minus<br />

14.000 Euro. Daraus folgt: Erwirtschaftete<br />

das Büro 2004 noch einen deutlichen<br />

Gewinn pro Kopf, schlitterte es<br />

fünf Jahre später in die Verlustzone. Ein<br />

Minus pro Mitarbeiter steht zu Buche.<br />

Um festzustellen, ob das Büro in der<br />

Lage ist, in Zukunft Gewinne zu erzielen,<br />

erfasst das Statuswertverfahren<br />

betriebswirtschaftliche Faktoren. Der<br />

Substanzwert belegt, was an Betriebsausstattung<br />

vorhanden ist, etwa EDV<br />

oder Büromöbel. Im Organisationswert<br />

erkennt man, wie gut interne Abläufe<br />

definiert sind oder ob Archive oder Ablagesysteme<br />

bestehen. Der Praxiswert<br />

zeigt, wie viel das Büro erwirtschaften<br />

kann. Eine Vorausschau der zu erzielenden<br />

Honorare bündelt schließlich der<br />

Auftragswert.<br />

Qualitative Bausteine<br />

Hinzu kommen qualitative Bausteine:<br />

die Art der Kundenbeziehungen, das<br />

Engagement der Mitarbeiter, die Büroatmosphäre,<br />

der Führungsstil des Chefs,<br />

strukturiertes Vertragswesen, installiertes<br />

Controlling, Konkurrenzbeobachtung<br />

und die Art der Auftragsbeschaffung.<br />

Es ergibt sich ein transparentes<br />

Bild hinsichtlich Investitionen, Organisationsumbau,<br />

Auftragschancen und<br />

<strong>Finanzierungs</strong>bedarf.<br />

Dem Gericht ist nun klar: Die Verhältnisse<br />

aus dem Jahr 2004 sind mit der<br />

Situation 2008 und dem Ausblick auf<br />

die Folgejahre nicht vergleichbar. Denn<br />

neben der bereits verschlechterten Er-<br />

33<br />

www.IMMOBILIEN-PROFI.de<br />

tragssituation deckt der Blick ins „Innenleben“<br />

des Büros massive Schwachstellen<br />

auf. Durch einen <strong>Partner</strong>wechsel<br />

reißen Kundenverbindungen ab, geänderte<br />

Arbeitsabläufe sowie neue Zuständigkeiten<br />

kosten Zeit, und zusätzlich<br />

belastet die Wirtschaftskrise die<br />

Zukunftsprognose.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass im<br />

Statuswertverfahren die negativen Erträge<br />

nur in den Praxiswert einfließen.<br />

Das bedeutet: Dieser ist oft gleich null.<br />

Trotzdem ergibt sich aus den Substanz-,<br />

Auftrags-, und Organisationswerten ein<br />

realer Unternehmenswert. In Summe<br />

bringen es die übrigen Faktoren im beschriebenen<br />

Scheidungsfall auf 200.000<br />

Euro. Und das vor allem, weil vorhandenes<br />

Potenzial an Kundenkontakten<br />

und damit Auftragschancen als gut eingeschätzt<br />

werden.<br />

Darin unterscheiden sich die beiden Analysemodelle:<br />

Das Ertragswertverfahren<br />

betrachtet ausschließlich theoretisch<br />

mögliche Erträge. Beim Statuswertver-<br />

MANAGEMENT<br />

Dr.-Ing.<br />

Werner Preißing<br />

Dr.-Ing. Werner Preißing ist Architekt<br />

und Systemanalytiker. Er berät seit<br />

mehr als 30 Jahren Büros und Betriebe<br />

und ist unter anderem Dozent an<br />

der Steinbeis-Hochschule Berlin sowie<br />

an der TU Dortmund. Der Autor ist<br />

zudem Verfasser verschiedener Fachbücher<br />

zur Wertermittlung.<br />

www.preissing.de<br />

fahren steht die betriebswirtschaftliche<br />

Praxis im Vordergrund. Im Wesentlichen<br />

geht es um eine Einschätzung von<br />

Potenzialen für die Zukunft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!