Commander Club März 2015

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COMMANDER PICHLER / MINDESTLOHNGESETZ Commander Felix Pichler als Werbebotschafter 20 Meter Plakatwand in Wien 11, Werkstättenweg Commander Pichler ist ein lang dienender Lkw-Profi. Er ist bereits seit 50 Jahren mit dem Lkw auf der Straße unterwegs und hat für prominente Firmen wie Lohberger, Klacska, HABAU, Schier Otten & Co und zuletzt Solutions gearbeitet. Heute ist er Pensionist im Unruhestand, der gerade eine Pause einlegt. „Gute Fahrer sind mehr gefragt denn je“, so seine Einschätzung des Arbeitsmarkts „Auch vier Jahre nach Pensionsantritt bekomme ich immer wieder Angebote.“ Kein Wunder, ist er doch kein Unbekannter in der Branche. Er setzt sich auch aktiv für den Commander Club ein. Die Plakatwand der Siedlungseinzäunung, in der er ein schmuckes Gartenhaus bewohnt, zieren auf seine Vermittlung Motive von Friends on the Road, MAN und des Commander Clubs. Die 20 Meter Plakatwand erstreckt sich über vier Hausparzellen und bietet einen tollen Anblick. Inspirierend hoffentlich auch für die Mitarbeiter der „Technische Services GmbH“, denn die Plakatwand im Werkstättenweg ist in Richtung der direkt angrenzenden ÖBB Hauptwerkstätte ausgerichtet. Das neue deutsche Mindeslohngesetz Auswirkungen auf österreichische Transporteure und Fahrer Das deutsche Mindestlohngesetz (MiLoG) schlägt hohe Wellen bis nach Österreich. Fahrzeuge mit österreichischen Kennzeichen sollten keine Probleme haben, da auf Grund des heimischen kollektivvertraglichen Mindestlohns die Voraussetzungen der neuen deutschen Bestimmung erfüllt werden. Allerdings gibt es Probleme beim Einsatz von Subunternehmern. Die Strafen sind allerdings saftig: Wenn die im Rahmen des MiLoG vorgeschriebene schriftliche Anmeldung bzw. Einsatzplanung nicht vorgewiesen wird bzw. nachgereicht werden kann, drohen Strafen bis zu 30.000,- Euro. Längst wird das Thema auf europäischer Ebene diskutiert, fraglich ob diese Praktiken im Sinne eines vereinten Europas tragbar und rechtens sind. Selbst der deutsche Speditions- und Logistikverband DSLV fordert, Transit- und grenzüberschreitende Verkehre vollständig vom MiLoG auszunehmen. Vorab hat Deutschland ja bis zur Klärung der Kompatibilität mit EU-Recht Transitfahrten ausgenommen. Frankreich hat dafür jüngst angekündigt, ebenfalls derartige Mindestlohn-Vorschriften (in der Höhe von € 9,61 pro Stunde) einführen zu wollen. Der deutsche Speditions- und Logistikverband DSLV hat einen Leitfaden zum Mindestlohngesetz erarbeitet, der die rechtlichen und praktischen Auswirkungen der wichtigsten Regelungen des Gesetzes analysiert. Er gibt Anleitungen und Empfehlungen zur Umsetzung und behandelt ungeklärte Fragen. Zu finden sind darin auch Hinweise zur Vertragsgestaltung zwecks Eingrenzung etwaiger Risiken sowie Verordnungen und Gesetzestexte. Interessierte können den Leitfaden gerne beim Commander Club anfordern bzw. über einen Link auf der Homepage abrufen. 16 www.commander.at
BERICHT REGINA LIDLGRUBER Barbara, die Postbusfahrerin Du Herr Busfahrerin, ich muss aussteigen So entschloss sie sich, Lastwagenfahrerin zu werden. Nach etlichen Bewerbungen und Ausreden der Dienstgeber, dass keine Aufnahme zustande kommen würde, aufgrund fehlender Waschgelegenheiten und Damen WC wurde sie dennoch fündig. Eine Schweizer Firma hatte sich bereit erklärt, Barbara trotz mangelnder Praxis aufzunehmen. Die Zeiteinteilung in ihrer neuen Firma gestaltete sich als äußerst lehrreich, denn am Anfang der Woche musste sie Fahrzeuge restaurieren, um am Donnerstag zum Planen flicken nach Liechtenstein zu fahren. Freitags musste sie dann in Basel für Italien vorladen. Montags ging die Reise nach Italien - Mailand los. Barbara hatte keine Ahnung, wo sie verzollen sollte. Doch sie hatte Glück, ein Arbeitskollege beschrieb ihr den Weg zum Zoll. Um sich mit den italienischen Lagerarbeitern verständigen zu können, nahm sie ihr Wörterbuch überall hin mit. Obwohl sie einige der dort ansässigen Arbeiter wüst beschimpften und derb anrennen ließen, gab sie nicht auf. Durch ihren damaligen Freund interessierte sie sich für den Autobusschein, den sie bald darauf mit dem Motorradführerschein erfolgreich absolvierte. Die Aussicht auf geregelte Pausen, anständiges Essen und Schlafen in einem richtigen Bett, ließen sie 1997 den C/E durch den Führerschein für den Bus eintauschen, Die taffe Postbusfahrerin wuchs in den 70ern in einem Dreimäderlhaus in Bösendürnbach auf. Dort erlernte sie schon als Kind das Lenken eines Traktors. Nachdem Barbara Jahre später die Lehrabschlussprüfung für die Facharbeiterin der Landwirtschaft und Gehilfin der ländlichen Hauswirtschaft erfolgreich absolviert hatte, wollte sie unbedingt Motorrad fahren. Doch ihr Vater verbot ihr den Führerschein für ein heißes Eisen, mit dem Kommentar „A Mensch braucht so was net!”. Aus Protest darüber bestand sie darauf, deshalb den großen Führerschein für den Lastwagen (C/E) zu machen. Um ihr Leben zu verändern, wagte sie den Schritt in ein fremdes Land und fuhr in die Schweiz, um dort als Serviertochter zu arbeiten. Dort bekam Barbara ab und an die Gelegenheit mit einem Vierachs-Kipper beim Bau des Vereinatunnels zu helfen und gleichzeitig ein wenig Praxis zu sammeln. Bevor sie endgültig den Schritt ins Fahrerleben wagte, wollte sie sich jedoch zuerst noch als Verkäuferin beweisen. Die Zusammenarbeit mit den Frauen war dann doch nichts für sie. Einige ihrer Bekannten glaubten nicht an eine Karriere als Autobuschauffeurin und mit unangebrachten Bemerkungen, wie: „Das Geld hättest auch anzünden können, wer stellt schon a Frau an“ wollten sie Barbara verunsichern. Doch schon nach kurzer Zeit wurde Babsi in einer Firma angestellt und bekam gleich darauf die Chance ihr Können unter Beweis zu stellen. Ohne Reiseleitung wurde ihr die Tour vorgelegt und sie war für die Fahrgäste nicht nur die Chauffeurin, sondern gleichzeitig Gruppen-Reiseleiter, Krankenschwester, Zuhörer, Zimmerverteiler, Beschwerdeund Schlichtstelle. Im ersten Jahr ihrer Karriere wurde die junge Frau von vielen Männern belächelt und vom Großteil der Arbeitskollegen als Freiwild angesehen. Doch sobald sie sich bewährt hatte, wurde sie von allen akzeptiert und konnte sich auf ihre Kollegen 100 prozentig verlassen. Eines Tages wurde sie und einige Kollegen in ihrem Betrieb gekündigt. Schnell fand die junge Frau wieder eine Stelle für eine Saison als Winterlinien-Busfahrerin in St.Moritz. Noch bevor die vereinbarte Zeit vorüber war, bewarb sich das taffe Mädl bei einem Busunternehmen für Ferienreisen und fuhr quer durch die EU. Doch das Heimweh war groß und sie bewarb sich als Postbusfahrerin in Österreich für eine Heimlinie. Zu ihrer Überraschung wurde Barbara vom zuständigen Personalchef vorgeladen und begann Mitte Dezember 2003 wieder in Österreich zu arbeiten. Für Ihren neuen Vorgesetzten war es kein Problem, dass eine Postbuschauffeurin in seiner Zweigstelle eingestellt wurde. Der Verkehrsleiter hatte schon öfter mit Chauffeurinnen zu tun, die ihr tonnenschweres Fahrzeug genauso beherrschten wie so mancher Mann und sich in jeder Beziehung selbst zu helfen wussten. Die Postbusfahrerin ist vollends zufrieden mit ihrer Stellenwahl, denn nach einigen kleinen Anfangsschwierigkeiten wurde sie von allen Kollegen akzeptiert. 17
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