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IMPULSHEFT: VON BOLIVIEN IN DIE SCHWEIZ

Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien.

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«<strong>DIE</strong> KATHOLIKEN IM HEUTIGEN <strong>BOLIVIEN</strong>:<br />

HOFFNUNG UND ENGAGEMENT DURCH PRÄSENZ»<br />

Kirche und Gesellschaft in Bolivien<br />

115. Die Kirche hat in der Welt einen Auftrag, den wir nicht<br />

selbst bestimmen. Christus hat ihn uns gegeben, indem er seine<br />

Jünger ausgesandt hat mit dem Auftrag, die Gute Nachricht zu<br />

verbreiten: Der Anbruch des Reiches Gottes (Lk 9,2.60 und 10,9.11)<br />

als Plan eines erfüllten und geretteten Lebens, der den Menschen<br />

in seiner Ganzheit und die Gesellschaft sieht. Dieser Anbruch des<br />

Reiches Gottes hat Christus während seines ganzen Lebens, seines<br />

Handelns und Predigens motiviert und inspiriert. Im österlichen<br />

Geheimnis wird er Wirklichkeit. Für uns ist er das sichtbare Gesicht<br />

des Reiches Gottes. […]<br />

Das pastorale Schreiben der bolivianischen<br />

Bischöfe mit diesem hoffnungstragenden<br />

Titel wurde für die Fastenzeit<br />

2011 geschrieben. Es nimmt alle<br />

Katholikinnen und Katholiken in die<br />

Verantwortung, für die Kirche und<br />

für die Gesellschaft.<br />

Unserer Hoffnung recht geben<br />

134. Wir sind besorgt über die Passivität vieler<br />

christlicher Laien im gesellschaftlichen, nachbarschaftlichen,<br />

gewerkschaftlichen und politischen<br />

Leben. Es ist auffallend, wie viele Katholikinnen und<br />

Katholiken dazu bereit sind, ihre Glaubensprinzipien<br />

über Bord zu werfen oder sie zu vergessen, wenn sie<br />

sich Einfluss, Macht oder auch nur Statistenrollen<br />

verschaffen wollen. Zahlreiche Laien, die im kirchlichen<br />

Umfeld ausgebildet worden sind, haben bei<br />

ihrem Einstieg in die Politik oder in die Gewerkschaft<br />

die christlichen Werte vergessen oder haben sich<br />

von der Macht blenden lassen. Damit handeln sie<br />

entgegen dem Ratschlag Christi: „Bei euch aber soll<br />

es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will,<br />

der soll euer Diener sein.“ (Mk 10,43) […]<br />

136. Die Zeit ist gekommen, dass sich alle im<br />

gesellschaftlichen und politischen Leben engagieren;<br />

um aber die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen,<br />

braucht es eine umfassende christliche Bildung,<br />

zu der auch die Soziallehre der Kirche gehört. Je<br />

besser man Christus und die Kirche kennt und je<br />

stärker die christliche Identität wird, desto ernsthafter<br />

und echter wird das Zeugnis vom Evangelium,<br />

Aus dem Pastoralen Schreiben der bolivianischen Bischöfe «Die Katholiken<br />

im heutigen Bolivien: Hoffnung und Engagement durch Präsenz»<br />

das man in allen Bereichen der Gesellschaft ablegt.<br />

Zusammen mit der ganzen christlichen Gemeinschaft<br />

ist es Aufgabe der geweihten Amtsträger,<br />

Laien, die sich in Politik und Gesellschaft engagieren,<br />

zu begleiten und sie in ihrer Bildung und beim Beurteilen<br />

der Zeichen der Zeit zu unterstützen. […]<br />

Wir sagen erneut «Ja» zur vorrangigen<br />

und evangelischen Option für die Armen<br />

142. Als pilgernde Kirche in Bolivien, geführt<br />

vom Geiste Jesus, der sich im Schatz der Seligpreisungen<br />

zeigt, (Lk 4,16-30), sagen wir erneut Ja zur<br />

vorrangigen und evangelischen Option für die Armen,<br />

so wie es die 5. Generalversammlung des<br />

Episkopats von Lateinamerika und der Karibik ausgedrückt<br />

hat: Wir verpflichten uns dafür zu arbeiten,<br />

dass unsere Kirche in Lateinamerika und der<br />

Karibik mit noch grösserem Eifer unseren ärmsten<br />

Geschwistern zur Seite steht, sogar bis hin zum<br />

Martyrium. Heute wollen wir die Option für die<br />

vorrangige Liebe zu den Armen, die auf den vorangegangenen<br />

Generalversammlungen getroffen<br />

wurde, ratifizieren und intensivieren. Vorrangig<br />

bedeutet, dass sie all unsere pastoralen Prioritäten<br />

und Strukturen durchziehen soll. Die Kirche in<br />

Lateinamerika ist berufen, Sakrament der Liebe, der<br />

Solidarität und der Gerechtigkeit in unseren Völkern<br />

zu sein. (Aparecida 396) * [...]<br />

144. Es ist die Zeit der Laien. Dazu gehört die<br />

Bildung und die Überzeugung, ein begeisterter<br />

Jünger Christi zu sein, Ausdauer, Treue, Anstrengung<br />

und Engagement. So werden sie das Gebet intensiv<br />

pflegen, das Wort Gottes meditieren und regelmässig<br />

an der Eucharistie teilnehmen. Alles das soll im<br />

Rahmen der kirchlichen Gemeinschaft stattfinden,<br />

wo der Laie seine Gaben und seine Charismen mit<br />

dem Ziel einsetzt, eine gerechtere und solidarischere<br />

Gesellschaft aufzubauen. Genau so wie es die ersten<br />

christlichen Gemeinschaften geschwisterlich bezeugt<br />

haben und damit in ihrer Zeit die Gesellschaft verändert<br />

haben (Apg 2,37-41). […]<br />

* Aparecida: Schlussdokument der 5. Generalversammlung<br />

des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM<br />

(Consejo Episcopal Latinoamericano), die 2007 in<br />

Aparecida in Brasilien stattgefunden hat.<br />

Übersetzung und Zusammenstellung: Martin Bernet<br />

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