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IMPULSHEFT: VON BOLIVIEN IN DIE SCHWEIZ

Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien.

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MARCOS CRUZ VEDIA ZUM PAPSTBESUCH <strong>IN</strong> <strong>BOLIVIEN</strong><br />

«JETZT S<strong>IN</strong>D WIR DRAN UND MÜSSEN HANDELN»<br />

Marcos Cruz Vedia (37) kommt aus<br />

Sucre. Er ist Theologe und hat in<br />

Cochabamba Missiologie studiert. Als<br />

Mitarbeiter im Team von Missio in<br />

Bolivien ist er im Besonderen mit der<br />

Vorbereitung des 5. Amerikanischen<br />

Missionskongresses CAM COMLA 2018<br />

in Bolivien beauftragt. Er hat den<br />

Besuch von Papst Franziskus in Bolivien<br />

aus nächster Nähe verfolgt.<br />

«Die vergangenen Monate<br />

waren für die Kirche in Bolivien<br />

eine Zeit der Gnade und intensiver<br />

Vorbereitung des apostolischen<br />

Besuchs von Papst Franziskus. Für<br />

viele Menschen bedeutete diese<br />

Erfahrung ein starker Anstoss für<br />

ihr Glaubensleben und eine Erneuerung<br />

ihres christlichen Engagements<br />

in der Gesellschaft.<br />

Marcos Cruz Vedia<br />

mit seiner Mutter am 9. Juli<br />

Am 8. Juli waren unzählige<br />

2015 vor dem Podium der<br />

Papstmesse in Santa Cruz. Menschen schon mitten in der<br />

Foto: Cruz<br />

Nacht an den Strassenrand gepilgert<br />

um den Heiligen Vater am<br />

späteren Nachmittag sehen und<br />

begrüssen zu können. Als bekannt wurde, dass<br />

Papst Franziskus in El Alto gelandet war, schlugen<br />

ihre Herzen immer schneller: Endlich erblickten sie<br />

den Stellvertreter Christi! Als Franziskus dann, wenn<br />

auch nur während ein paar Sekunden, vor ihnen<br />

stand, gingen die Gefühle hoch: Freudentränen,<br />

Freudenschreie, ein gewaltiger Freudenausbruch!<br />

Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alle wollten kurz<br />

seine Hand berühren und von Franziskus gesegnet<br />

werden. Er steht vor ihnen im Namen von Jesus-<br />

Christus und bringt die Botschaft von Frieden und<br />

Einheit.<br />

2018: 5. Amerikanischer Missionskongress<br />

Mit seinem Besuch hat Papst Franziskus auch offiziell die Vorbereitung<br />

auf den 5. Amerikanischen Missionskongress eröffnet,<br />

dessen Durchführung 2018 Bolivien anvertraut wurde. Sichtbares<br />

Zeichen dieser Eröffnung war die missionarische Aussendung durch<br />

den Papst während der Eucharistiefeier am 9. Juli in Santa Cruz.<br />

Dort übergab er den amerikanischen Nationaldirektoren von Missio<br />

und den Diözesandirektoren von Missio in Bolivien (siehe Seite 2) das<br />

Kreuz der Evangelisierung mit den Reliquien von Nazaria Ignacia.<br />

In seiner ersten Ansprache in El Alto hat Franziskus<br />

zuerst den Wert der kulturellen und ethnischen<br />

Vielfalt in Bolivien hervorgehoben und dann<br />

auf die Wichtigkeit der Familie und der Jugendlichen<br />

hingewiesen, die im Zentrum der Überlegungen der<br />

Kirche stehen.<br />

In La Paz hat er die Zivilbehörden daran erinnert,<br />

dass es höchste Zeit ist, den Grundstein einer<br />

ganzheitlichen Ökologie und einer einschliessenden<br />

Gesellschaft zu setzen.<br />

Während der Eucharistiefeier in Santa Cruz hat<br />

er dazu aufgerufen, die Armen nicht zu vergessen,<br />

keine ausschliessende Gesellschaft aufzubauen, die<br />

Menschen beiseiteschiebt. Wir sind alle für eine<br />

bessere Welt verantwortlich: „Die Logik des Ausschliessens<br />

soll in eine Logik von Kommunion und<br />

Teilen umgewandelt werden.“<br />

Franziskus hat die Rolle der Frau hervorgehoben.<br />

Im Besonderen sprach er von den Müttern, die<br />

ihre Kinder auf der Schulter tragen, so wie sie das<br />

Leben auf sich nehmen, die Freuden und Leiden<br />

ihrer Erde und ihres Volkes. „Ihr Frauen tragt in euch<br />

die Geschichte eures Volkes.“<br />

In Santa Cruz hat der Papst drei Wörter aus dem<br />

Evangelium der Brotvermehrung (Mk 8.1-10) ausführlich<br />

kommentiert: NEHMEN – das Leben ernst nehmen,<br />

das Leben aller Menschen, die leiden. SEGNEN<br />

– im Wissen, dass die Gaben ein Geschenk Gottes sind.<br />

GEBEN – Mission ist immer ein Geben, welches bedeutet,<br />

das zu teilen, was man erhalten hat.<br />

Die Ordensleute hat er aufgefordert, auf die<br />

Menschen, auf das Volk zu hören und nicht zu<br />

vergessen, dass auch sie zum Volk gehören und ihm<br />

dienen sollen.<br />

Die Gefängnisinsassen hat er ermuntert, die<br />

Hoffnung nicht aufzugeben: „Inhaftierung [reclusión]<br />

ist nicht Ausgeschlossensein [exclusión]!“ Er ist als ein<br />

Mensch vor sie getreten, der Vergebung an sich<br />

erfahren hat und die Barmherzigkeit Gottes bringt.<br />

Mission bedeutet, an die Ränder der Gesellschaft<br />

zu gehen. Daraus entstehen grosse Herausforderungen.<br />

Der Besuch von Franziskus hat uns im<br />

Glauben und im Engagement für das Reich Gottes<br />

gestärkt. Jetzt sind wir dran und müssen handeln!<br />

Unsere Herzen sind erfüllt vom Bild dieses<br />

einfachen, von Gott erfüllten Menschen. Wir sind<br />

aufgefordert unseren Glauben als lebendige Zeugen<br />

von Jesus-Christus zu leben.»<br />

Marcos Cruz Vedia; Santa Cruz, 10. Juli 2015<br />

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