19.07.2015 Aufrufe

IMPULSHEFT: VON BOLIVIEN IN DIE SCHWEIZ

Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien.

Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>DIE</strong> FAMILIE PARAPA<strong>IN</strong>O <strong>IN</strong> SAN ANTONIO DE LOMERÍO<br />

«ENGAGIERT <strong>IN</strong> DER PFARREI»<br />

San Antonio de Lomerío (siehe auch<br />

Seite 20): Das Dorf ist gut 400km von<br />

Santa Cruz entfernt. Die Hälfte der<br />

Strecke ist nicht geteert. Hier sind wir<br />

zu Besuch bei der Familie Parapaino.<br />

Aus dem Reisetagebuch, 15. November 2014:<br />

«Um drei holt uns Daniel (11) ab und führt uns<br />

zu sich nach Hause. Er wohnt gleich um die Ecke in<br />

der Nähe der Kirche in einem der traditionellen<br />

Steinhäuser. Das Haus gehört seiner Grossmutter.<br />

Die Familie selbst hat kein eigenes<br />

Haus. Die Häuser haben einen<br />

Innenhof, wo sich die Hunde<br />

tummeln und ein Hühnerhaus<br />

steht.<br />

Wir setzen uns um einen<br />

kleinen Tisch unter der Laube.<br />

Federico Parapaino, der Vater von<br />

Daniel, serviert Chicha dulce, ein<br />

Maisgetränk. Er ist mit María<br />

Rosario seit 7 Jahren verheiratet.<br />

Geheiratet haben die beiden am<br />

Ostertag. Das sei – so die Mutter<br />

von María Rosario – besonders<br />

segensreich. Sie haben zwei Kinder:<br />

Jhoel Daniel und Francie<br />

Loraina.<br />

Die Familie bebaut ein ca.<br />

1½ Hektar grosses Feld, das man<br />

in einer halben Stunde über einen<br />

Feldweg mit dem Motorrad erreicht.<br />

Es ist noch nicht fertig<br />

gerodet, aber Reis und Mais sind<br />

angebaut. Der Reis gibt einen<br />

San Antonio de Lomerío: Federico Parapaino während der<br />

Messe mit der Gitarre (ganz rechts), im Gespräch mit dem<br />

Pfarreiratsteam, und Pfarrer José aus Südkorea, und zuhause<br />

mit der Familie im Gespräch mit Martin Brunner-Artho.<br />

guten Ertrag; auch wenn der „Sur“, ein kalter Südwind,<br />

manchmal die Ernte verdirbt. Nach dem Reis<br />

und dem Mais können im gleichen Feld Yuka, Bananen,<br />

Früchte und Gemüse gepflanzt werden<br />

Daneben geht Federico Gelegenheitsarbeiten<br />

nach. Seit kurzem verkauft er mit seiner Frau DVD-<br />

Filme, Mobiltelefone und Zubehör; das Geschäft ist<br />

im einzigen Wohnraum der Familie untergebracht.<br />

Nur ein Vorhang trennt die beiden Räume.<br />

Federico und María Rosario sind beide in San<br />

Antonio gross geworden. Mit 15 mussten sie nach<br />

Santa Cruz, um die Sekundarschule zu beenden.<br />

Damals arbeitete María Rosario tagsüber als Haushaltshilfe<br />

und ging abends in die Schule. Federico<br />

konnte eine Schule der Salesianer besuchen. Dort<br />

lernte er auch Gitarre spielen und malen. Noch<br />

heute ist er der Gitarrist in der Pfarrei und spielt mit<br />

verschiedenen Musikern in der Messe und bei Pfarreianlässen.<br />

Federico ist Präsident des Pfarreirates in San<br />

Antonio de Lomerío. Als Herausforderungen für die<br />

Pfarrei bezeichnet er die Familienpastoral und die<br />

Suche nach Katechetinnen und Katecheten. Federico<br />

war schon als Sekundarschüler in der Katechese<br />

tätig. Heute verpflichten sich nur mehr wenige Leute<br />

in dieser Arbeit, die erst noch unbezahlt ist. In vielen<br />

Aussenstationen sind die Katechetinnen und Katecheten<br />

schon lange im Amt und finden keine Nachfolgerinnen<br />

und Nachfolger.<br />

Zusammen mit dem südkoreanischen Fidei-Donum<br />

Priester José Suk Sang Hee bietet er deshalb in<br />

der Pfarrei regelmässig am Mittwochabend Weiterbildungskurse<br />

an. Nach der Erscheinung des Dokuments<br />

Evangelii Gaudium war die Freude am Evangelium<br />

Inhalt eines solchen Kurses.<br />

Federico und María Rosario sind ausserdem<br />

aktive Mitglieder der Gruppe des dritten Ordens der<br />

Franziskaner. Diese Gruppe wird von der kleinen<br />

Schwesterngemeinschaft in der Pfarrei geleitet.<br />

Der Sohn Daniel möchte Musiker wie der Vater<br />

werden. Er spielt Flöte in einer Kindergruppe. Seit<br />

seiner Erstkommunion bereitet er sich auf das Ministrieren<br />

vor.<br />

Die kleine Schwester Francie Loraina geht auch<br />

zur Schule. Wie ihr grosser Bruder gehört sie zur<br />

Infancia Misionera, dieser Kinder- und Jugendorganisation,<br />

die zur grossen Familie von Missio gehört.»<br />

Martin Brunner-Artho und Martin Bernet<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!