IMPULSHEFT: VON BOLIVIEN IN DIE SCHWEIZ

Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien. Das Impulsheft zum Monat der Weltmission 2015 von Missio Schweiz mit Informationen zur Gastkirche Bolivien.

19.07.2015 Aufrufe

PAPST FRANZISKUS BOTSCHAFT ZUM WELTMISSIONSSONNTAG 2015 [...] Heute sieht sich die Mission mit der Herausforderung konfrontiert, das Bedürfnis aller Völker zu respektieren, von den eigenen Wurzeln auszugehen und die Werte der jeweiligen Kultur zu erhalten. Es geht darum, andere Traditionen und philosophische Systeme zu verstehen und ihnen respektvoll zu begegnen wie auch jedem Volk und allen Kulturkreisen zuzugestehen, dass sie sich mit Hilfe der eigenen Kultur dem Verständnis des Geheimnisses Gottes und der Annahme des Evangeliums Jesu nähern, das für diese Kulturen Licht und verwandelnde Kraft ist. Angesichts dieser komplexen Dynamik müssen wir uns fragen: „Wen soll die Verkündigung des Evangeliums bevorzugen?“ Die Antwort ist klar, und wir finden sie im Evangelium selbst: es sind die Armen, die Kleinen, die Kranken, diejenigen, die oft verachtet und vergessen werden, diejenigen, die es nicht vergelten können (vgl. Lk 14,13-14). Die Evangelisierung, die sich vor allem an sie wendet, ist Zeichen des Reiches, das zu bringen Jesus gekommen ist. Es besteht «ein untrennbares Band zwischen unserem Glauben und den Armen […]. Lassen wir die Armen nie allein!”(Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 48). [...] Damit sie das christliche Zeugnis und die Zeichen der Liebe des Vaters unter den Kleinen und Armen leben können, sind die Ordensleute berufen, Roll-ups zu «Evangelii Gaudium» In seiner Botschaft zum Welt- missionssonn- tag 2015 lädt Papst Franziskus einmal mehr dazu ein «in die Freude des Evangeliums einzutauchen». Der Freude des Evangeliums hat er sein ganzes erstes Schreiben gewidmet: «Evangelii Gaudium». Was er dort geschrieben hat, richtet sich an uns alle. Er will uns anspornen, zum Nachdenken anregen und inspirieren. Die Roll-up-Ausstellung von Missio dazu können Sie ausleihen und in Ihrer Kirche oder in Ihrem Pfarreizentrum ausstellen. Die fünf Roll-ups sind 2m hoch, 80cm breit und können mit wenigen Handgriffen auf- und abgebaut werden. Mehr Information www.missio.ch/weltkirche/evangelii-gaudium.html im Dienst der Mission die Präsenz der Laiengläubigen zu fördern. Bereits das Zweite Vatikanische Konzil bekräftigte: «Die Laien wirken am Evangelisierungswerk der Kirche mit und haben als Zeugen ebenso wie als lebendige Werkzeuge Anteil an ihrer heilbringenden Sendung» (Ad gentes, 41). Ordensmissionare müssen sich zunehmend mutig gegenüber denjenigen öffnen, die bereit sind, mit ihnen, auch über einen begrenzten Zeitraum, zusammenzuarbeiten und missionarische Erfahrungen zu machen. Sie sind Brüder und Schwestern, die die der Taufe innewohnende missionarische Berufung teilen wollen. Die Häuser und Einrichtungen der Missionen sind natürliche Orte für ihre Aufnahme und ihre menschliche, geistliche und apostolische Unterstützung. Liebe Brüder und Schwestern, die Leidenschaft des Missionars ist das Evangelium. Der heilige Paulus sagte: «Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16). Das Evangelium ist Quelle der Freude, der Befreiung und des Heils für jeden Menschen. Die Kirche weiß um dieses Geschenk; deshalb wird sie nicht müde, unaufhörlich unter allen zu verkünden, «was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben» (1 Joh 1,1). Die Sendung der Diener des Wortes – Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien – ist es, alle, ohne Ausnahme, zur persönlichen Begegnung mit Christus zu führen. Im weiten Feld der Missionstätigkeit der Kirche ist jeder Getaufte berufen, sein Engagement, je nach der persönlichen Lebenslage, bestmöglich zu leben. Einen großherzigen Beitrag zu dieser universalen Berufung können die gottgeweihten Personen durch das intensive Gebet und die Einheit mit dem Herrn und mit seinem erlösenden Opfer leisten. [...] Franziskus Ausschnitte aus der Botschaft von Papst Franziskus zum Weltmissionssonntag 2015. Der vollständige Text kann unter www.missio.ch heruntergeladen werden. 10

BOTSCHAFT VON SR. CILENIA ROJAS KOORDINATORIN VON MISSIO IN BOLIVIEN Liebe Gläubige in der Schweiz Im Jahr 2011 hat die Bischofskonferenz einen Pastoralbrief mit dem Titel «Die Katholiken in Bolivien von heute: Hoffnung und Engagement durch Präsenz» herausgegeben. Darin kommt die Wertschätzung der Bischöfe gegenüber dem Engagement der Laien zum Ausdruck. Dieses Engagement wächst in Bolivien! Die Bischöfe und wir beobachten, wie die Laien der Kirche Vitalität und neuen Wind geben. Der Pastoralbrief lädt die Laien dazu ein, ihre Berufung in ihrem persönlichen Umfeld leben. Ich finde diesen Pastoralbrief sehr gut, weil er versucht, alle Kontexte anzusprechen. Wir dürfen uns nicht vor den Problemen fürchten, sondern müssen Antworten suchen. Auch unsere Bischöfe versuchen in diese Richtung zu arbeiten, aber das ist manchmal nicht ganz einfach. Wir spüren viel Gegenwind! Doch nichts kann die Verkündigung der Guten Nachricht verhindern! Was die Welt von heute braucht, sind Gute Nachrichten. Ich versuche in allem das Positive zu sehen; Pessimisten sind verloren! Sie haben nicht verstanden, was Auferstehung und Ostern meint: Leben, Freude, Begeisterung! Das Positive sehen zu wollen, heisst übrigens nicht, naiv sein und seine eigenen Mängel vergessen. Die Welt von heute bietet viele Möglichkeiten, viele Alternativen, um gut und glücklich zu leben. Persönlich bin ich überzeugt, dass es keine grössere Freude und kein grösseres Glück gibt, als die Fülle des Lebens im Glauben und in Gott. Es ist wunderbar, diesen Glauben im Teilen mit den Schwestern und Brüdern zu leben. Der grösste Reichtum und auch die Stärke liegen in diesem Teilen. Teilen durch das Gebet und auf vielfältige andere Weisen. Manchmal geschieht das ganz einfach durch ein Lächeln oder eine wohlwollende Begegnung. Es ist wichtig, dass wir das in unserem Leben nicht vergessen. Möglichkeiten dazu gibt es viele! Sr. Cilenia Rojas (40) gehört seit sie 18 Jahre alt war zum missionarischen Frauenorden der Hermanas Misioneras Cruzadas de la Iglesia. Sie ist in Cochabamba geboren, aber in Santa Cruz aufgewachsen. Von 1996 bis 2003 hat sie in ihrer Gemeinschaft in Spanien gelebt. Dann hat sie in Oruro (Bolivien) auf Diözesanebene für den Kinder- und Jugendbereich von Missio gearbeitet. Vor acht Jahren wurde sie vom Missio-Direktor, Bischof Eugenio Scarpellini, ins Nationalteam von Missio in La Paz gerufen, wo sie mit Begeisterung die Koordination des aktuellen Fünferteams übernommen hat. Der Glaube an Gott ist ein Geschenk. Dazu müssen wir Sorge tragen, damit wir glücklich und zufrieden leben können. Nicht eingesperrt in uns selber, sondern an andere denkend. Es gibt keine grössere Freude als mit anderen zu teilen. Ich möchte alle Brüder und Schwestern in der Schweiz dazu anregen, unsere Geschwisterlichkeit zu stärken. Wenn wir uns als Geschwister wahrnehmen und einander lieben, können wir eine neue Welt aufbauen. Nicht aus dem Nichts heraus. Um eine neue Welt zu bauen, braucht es Werte. Prinzipien, die wir im Herzen tragen. Wenn unser Herz in Gott ist, dann ist Gott auch in unseren Herzen. Dann ist eine neue Welt möglich! Sr. Cilenia Rojas La Paz, Bolivien 11

BOTSCHAFT <strong>VON</strong> SR. CILENIA ROJAS<br />

KOORD<strong>IN</strong>ATOR<strong>IN</strong> <strong>VON</strong> MISSIO <strong>IN</strong> <strong>BOLIVIEN</strong><br />

Liebe Gläubige in der Schweiz<br />

Im Jahr 2011 hat die Bischofskonferenz einen<br />

Pastoralbrief mit dem Titel «Die Katholiken in Bolivien<br />

von heute: Hoffnung und Engagement durch<br />

Präsenz» herausgegeben. Darin kommt die Wertschätzung<br />

der Bischöfe gegenüber dem Engagement<br />

der Laien zum Ausdruck.<br />

Dieses Engagement wächst in Bolivien! Die<br />

Bischöfe und wir beobachten, wie die Laien der<br />

Kirche Vitalität und neuen Wind geben. Der Pastoralbrief<br />

lädt die Laien dazu ein, ihre Berufung in<br />

ihrem persönlichen Umfeld leben.<br />

Ich finde diesen Pastoralbrief sehr gut, weil er<br />

versucht, alle Kontexte anzusprechen. Wir dürfen<br />

uns nicht vor den Problemen fürchten, sondern<br />

müssen Antworten suchen. Auch unsere Bischöfe<br />

versuchen in diese Richtung zu arbeiten, aber das ist<br />

manchmal nicht ganz einfach. Wir spüren viel Gegenwind!<br />

Doch nichts kann die Verkündigung der<br />

Guten Nachricht verhindern! Was die Welt von<br />

heute braucht, sind Gute Nachrichten.<br />

Ich versuche in allem das Positive zu sehen;<br />

Pessimisten sind verloren! Sie haben nicht verstanden,<br />

was Auferstehung und Ostern meint: Leben,<br />

Freude, Begeisterung! Das Positive sehen zu wollen,<br />

heisst übrigens nicht, naiv sein und seine eigenen<br />

Mängel vergessen.<br />

Die Welt von heute bietet viele Möglichkeiten,<br />

viele Alternativen, um gut und glücklich zu leben.<br />

Persönlich bin ich überzeugt, dass es keine grössere<br />

Freude und kein grösseres Glück gibt, als die Fülle<br />

des Lebens im Glauben und in Gott. Es ist wunderbar,<br />

diesen Glauben im Teilen mit den Schwestern<br />

und Brüdern zu leben. Der grösste Reichtum und<br />

auch die Stärke liegen in diesem Teilen. Teilen durch<br />

das Gebet und auf vielfältige andere Weisen.<br />

Manchmal geschieht das ganz einfach durch ein<br />

Lächeln oder eine wohlwollende Begegnung. Es ist<br />

wichtig, dass wir das in unserem Leben nicht vergessen.<br />

Möglichkeiten dazu gibt es viele!<br />

Sr. Cilenia Rojas (40) gehört seit sie 18 Jahre alt war zum missionarischen<br />

Frauenorden der Hermanas Misioneras Cruzadas de<br />

la Iglesia. Sie ist in Cochabamba geboren, aber in Santa Cruz<br />

aufgewachsen. Von 1996 bis 2003 hat sie in ihrer Gemeinschaft<br />

in Spanien gelebt. Dann hat sie in Oruro (Bolivien) auf<br />

Diözesanebene für den Kinder- und Jugendbereich von Missio<br />

gearbeitet. Vor acht Jahren wurde sie vom Missio-Direktor,<br />

Bischof Eugenio Scarpellini, ins Nationalteam von Missio<br />

in La Paz gerufen, wo sie mit Begeisterung die Koordination<br />

des aktuellen Fünferteams übernommen hat.<br />

Der Glaube an Gott ist ein Geschenk.<br />

Dazu müssen wir Sorge tragen, damit wir<br />

glücklich und zufrieden leben können. Nicht<br />

eingesperrt in uns selber, sondern an andere<br />

denkend. Es gibt keine grössere Freude als mit<br />

anderen zu teilen.<br />

Ich möchte alle Brüder und Schwestern in der<br />

Schweiz dazu anregen, unsere Geschwisterlichkeit zu<br />

stärken. Wenn wir uns als Geschwister wahrnehmen<br />

und einander lieben, können wir eine neue Welt<br />

aufbauen. Nicht aus dem Nichts heraus. Um eine<br />

neue Welt zu bauen, braucht es Werte. Prinzipien,<br />

die wir im Herzen tragen.<br />

Wenn unser Herz in Gott ist, dann ist<br />

Gott auch in unseren Herzen.<br />

Dann ist eine neue Welt möglich!<br />

Sr. Cilenia Rojas<br />

La Paz, Bolivien<br />

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