18.07.2015 Aufrufe

Dog Aktuell Das Hundemagazin Ausgabe 2-2015

Dog Aktuell Das Hundemagazin beschäftigt sich mit allen Themen rund um den Hund. In dieser Ausgabe geht es unter anderem um das gerne verdrängte Thema Tod. Zum Thema Regenbogenbrücke berichten wir daher über ein Hundehospiz und die Bestattungen auf einem Tierfriedhof. Deutschlands ältester Hund Robbie gibt Hoffnung, dass dieser Tag noch fern sein kann. Was der gelehrige Beagle Charlie alles kann und wie er seinem Frauchen beim Windelwechseln hilft, lesen Sie in dem Artikel „Kennen Sie schon Charlie?“ Berichtet wird auch von zwei Hero-dogs, die ihren Haltern das Leben retteten. Aktuelle Themen, wie die Abschaffung der Rasseliste in Schleswig-Holstein ab 2016 dürfen natürlich auch nicht fehlen. Passend zum Sommer geht es auch um Hundeeis und Hunde im Freibad sowie um ein Salzburger Restaurant, das gegen den Verbleib von Hunden in heißen Autos kämpft. Was es mit dem Little-Angel Run auf sich hat, lesen Sie im Extraheft Bully & Co. Als Rasseporträt wird sowohl der Prager Rattler als auch der American Bulldog vorgestellt. Beim Hundesport geht es diesmal um den Hundebiathlon. Ein Freizeitvergnügen der Extrart ist die Krimitour mit Hund. Was es mit dieser besonderen Form des Wandern mit Hund auf sich hat, behandelt der entsprechende Artikel. Ob Hundetagesstätte (HuTa) oder Hundesitter per Mausklick; wir stellen zwei Plattformen für Hundebetreuung und ein Hundezentrum mit HuTa vor, in dem auch American Staffordshire Terrier Chester Blue bei der Erklärung von richtigem Verhalten gegenüber Hunden assistiert. Dabei wird klar, dass nicht der Hund, sondern Irrtümer, Fehlinformationen und falsches spielen gefährlich sind. Ein soziales Projekt der Veterinärmedizinstudenten Berlins verdient ebenfalls Beachtung und wird im Bericht „Bunter Hund“ vorgestellt. Dass der Maulkorb in Wahrheit nichts Schlimmes ist, bringen wir dem Leser in unserem Artikel „Verdammt, verteufelt und Missverstanden“ näher. Erstmals stellen wir in Bully & Co einen Verein vor, der sich für die Listenhunde einsetzt. Begonnen wird mit dem Verein Ruhrpott-Bullis e.V.

Dog Aktuell Das Hundemagazin beschäftigt sich mit allen Themen rund um den Hund. In dieser Ausgabe geht es unter anderem um das gerne verdrängte Thema Tod. Zum Thema Regenbogenbrücke berichten wir daher über ein Hundehospiz und die Bestattungen auf einem Tierfriedhof. Deutschlands ältester Hund Robbie gibt Hoffnung, dass dieser Tag noch fern sein kann. Was der gelehrige Beagle Charlie alles kann und wie er seinem Frauchen beim Windelwechseln hilft, lesen Sie in dem Artikel „Kennen Sie schon Charlie?“
Berichtet wird auch von zwei Hero-dogs, die ihren Haltern das Leben retteten. Aktuelle Themen, wie die Abschaffung der Rasseliste in Schleswig-Holstein ab 2016 dürfen natürlich auch nicht fehlen. Passend zum Sommer geht es auch um Hundeeis und Hunde im Freibad sowie um ein Salzburger Restaurant, das gegen den Verbleib von Hunden in heißen Autos kämpft. Was es mit dem Little-Angel Run auf sich hat, lesen Sie im Extraheft Bully & Co. Als Rasseporträt wird sowohl der Prager Rattler als auch der American Bulldog vorgestellt. Beim Hundesport geht es diesmal um den Hundebiathlon. Ein Freizeitvergnügen der Extrart ist die Krimitour mit Hund. Was es mit dieser besonderen Form des Wandern mit Hund auf sich hat, behandelt der entsprechende Artikel. Ob Hundetagesstätte (HuTa) oder Hundesitter per Mausklick; wir stellen zwei Plattformen für Hundebetreuung und ein Hundezentrum mit HuTa vor, in dem auch American Staffordshire Terrier Chester Blue bei der Erklärung von richtigem Verhalten gegenüber Hunden assistiert. Dabei wird klar, dass nicht der Hund, sondern Irrtümer, Fehlinformationen und falsches spielen gefährlich sind. Ein soziales Projekt der Veterinärmedizinstudenten Berlins verdient ebenfalls Beachtung und wird im Bericht „Bunter Hund“ vorgestellt. Dass der Maulkorb in Wahrheit nichts Schlimmes ist, bringen wir dem Leser in unserem Artikel „Verdammt, verteufelt und Missverstanden“ näher. Erstmals stellen wir in Bully & Co einen Verein vor, der sich für die Listenhunde einsetzt. Begonnen wird mit dem Verein Ruhrpott-Bullis e.V.

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© Proud Heroes Fotografie/<strong>Dog</strong>aktuell.de<br />

Verdammt, Verteufelt<br />

und Mißverstanden:<br />

Seite 22<br />

Mit Extraheft<br />

Bully & Co:<br />

Ab Seite 30<br />

Sommer, Sonne<br />

Eissaison:<br />

Seite 26


Inhaltsverzeichnis<br />

Juli/August/September <strong>2015</strong><br />

Freizeit<br />

Mit Bello auf Verbrecherjagt<br />

Herrchen und Frauchen werden zu Ermittlern<br />

und Bello zum Freizeit Kommissar<br />

Rex..<br />

21<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

© by Jolly-Sunshine /CCO<br />

14<br />

News<br />

Hundesitter per Mausklick<br />

.<br />

Hundehalter kennen das Problem: Die<br />

Zeit reicht nicht aus, um den Hund<br />

ausreichend auszuführen<br />

4-5 Hundebiathlon<br />

6 Gefährlich sind Fehlinformationen und Irrtümer<br />

7 Tierheim Lauterbach/Zuhause gesucht<br />

8-9 Prager Rattler im Porträt<br />

10 Der will doch nur spielen<br />

11 Bunter Hund<br />

12 Hunde im Freibad<br />

13 Falsches Spiel<br />

14-15 Hundesitter per Mausklick<br />

16 Hospitz - Der Weg zur Regenbogenbrücke<br />

17 Wenn der letzte Tag gekommen ist<br />

2 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


© by Mel Zabloki<br />

30<br />

Tierschutz<br />

Bully & Co.<br />

<strong>Das</strong> Extraheft im Heft<br />

Praesent nisl tortor, laoreet eu,<br />

dapibus quis, egestas non, mauris.<br />

© by Bunterhund.de<br />

BUNTER HUND<br />

Ist ein Verein, der es den armen<br />

Menschen ermöglicht, ihre Vierbeiner<br />

behandeln zu lassen und dabei natürlich<br />

auch den Hunden hilft<br />

11<br />

18-19 Hundezentrum im MKK<br />

20 Hero <strong>Dog</strong>s - Helden des Alltags<br />

21 Mit Bello auf Verbrecherjagt<br />

22-23 Verdammt Verteufelt und Mißverstanden<br />

24 Hundekot alleine einsammeln reicht nicht<br />

25 Robbin oder Methusalem<br />

26 Sommer Sonne Eissaison<br />

27 Hayat Restaurant<br />

28 Kennen Sie schon Charlie<br />

29 Impressum<br />

30 ff Bully & Co - <strong>Das</strong> Extraheft im Heft<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 3


Hundesport<br />

Hundebiathlon<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

Bei dieser sehr jungen Sportart handelt es<br />

sich um einen Hundesport, der ursprünglich<br />

nicht für die breite Masse, sondern nur<br />

für die Diensthunde von Polizei, Militär,<br />

Grenzschutz etc. gedacht war. Heute wird<br />

die Ursprungsform als Diensthundebiathlon<br />

bezeichnet.<br />

Der erste Diensthundebiathlon fand 1995<br />

in Chur statt. Neben der Schweiz als Gastgeber<br />

waren noch Belgien, Frankreich und<br />

Deutschland vertreten. Inzwischen nehmen<br />

Morbi nisl eros, dignissim nec, malesuada et, convallis quis.<br />

Nulla vestibulum eleifend Aliquam pulvinar congue pede.<br />

Fusce condimentum turpis vel dolor. Ut blandit.<br />

auch zahlreiche andere Staaten teil, wie<br />

die USA, Lettland und Weißrussland, um<br />

nur einige zu nennen.<br />

Am Diensthundebiathlon dürfen Zivilpersonen<br />

zwar nicht aktiv teilnehmen, doch<br />

steigt die Zahl der begeisterten Zuschauer<br />

stetig. Kein Wunder, denn der Diensthundebiathlon<br />

ist eine große Herausforderung<br />

für Hund und Hundeführer, bei dem es<br />

auch an Action nicht mangelt.<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

Der Hundebiathlon<br />

Die Laufstrecke beim Hundebiathlon ist ca.<br />

9 km lang. Die Strecke führt über Naturwege,<br />

Waldwege und durch Bäche. Bis zu<br />

15 natürliche und künstliche Hindernisse<br />

werden von dem Team zusammen bewältigt.<br />

<strong>Das</strong> Schießen mit der Luftpistole sowie<br />

das Festhalten eines Scheintäters gehören<br />

ebenfalls zum Hundebiathlon.<br />

(Fortgesetzt auf {Seite 5)<br />

4 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Hundebiathlon<br />

Hundesport<br />

Der Spaß steht im Vordergrund. Rasch<br />

zeichnet sich ab, wie sich Hund und Läufer<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

der Kategorie B (kürzere und weniger anspruchsvolle<br />

Strecke) der Plausch und das<br />

Mitmachen ohne Sportgedanken im Vordergrund<br />

steht (auch ideal für den Familienhund).<br />

Für Kinder und Jugendliche wird<br />

eine separate Rangliste geführt.<br />

Kategorie A Sport: Laufstrecke von 9-<br />

10km, anspruchsvoll<br />

Kategorie B Plausch: Laufstrecke von 4-<br />

5km<br />

ergänzen. <strong>Das</strong> Team muss zusammen harmonieren.<br />

Plausch/Sporthundebiathlon<br />

Die Strecke in diesen Sparten ist 9 resp. 5<br />

km lang. Sie steht jungen und junggebliebenen<br />

Hundebegeisterten offen. Die Hindernisse<br />

und Aufgaben sind teilweise<br />

identisch mit denen des Diensthundebiathlons.<br />

Geschossen wird im Gegensatz zum<br />

Diensthundebiathlon mit einem Lasergewehr<br />

bzw. auf eine Dartscheibe oder auf<br />

Blechdosen.<br />

Geländelauf mit natürlichen und künstlichen<br />

Hindernissen und Posten<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

Kategorie B Kids: separate Rangliste, Läufer<br />

zwischen 12-16 Jahre<br />

Beim Hunde-Biathlon ist eine Laufstrecke<br />

von 9-10 Kilometern (4-5 Kilometern bei<br />

den Kategorien Plausch und Kids) innerhalb<br />

möglichst kurzer Zeit zurückzulegen.<br />

Die Strecke führt über Natur- und Waldwege.<br />

<strong>Das</strong> Hunde-Läufer-Team muss auf<br />

der Strecke Hindernisse und Posten bewältigen.<br />

Mit der Kategorie Sport (A) werden trainierte<br />

Teams angesprochen, während bei<br />

© www.Laserbiathlon.de<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 5


Ratgeber<br />

Gefährlich sind Fehlinformationen<br />

und Irrtümer<br />

Selbst nach Abschaffung der Rasseliste in Niedersachsen, der künftigen<br />

Neugestaltung der Hundeverordnung in Schleswig Holstein (siehe unser Bericht in<br />

diesem Magazin) ab Januar 2016 und den Verhandlungen in Berlin, die auf eine<br />

ähnliche Regelung abzielen, bleibt uns die Diskussion um gefährliche Hunde bzw.<br />

Hunderassen in Deutschland und Europa nach wie vor erhalten. Dabei werden<br />

immer wieder die Beißstatistiken als Beleg von beiden Parteien herangezogen. Auf<br />

der Strecke bleiben neben der elementaren Frage, was denn überhaupt einen<br />

gefährlichen Hund ausmacht auch die<br />

Hintergründe, weshalb die Hunde<br />

gebissen haben. Die Statistik gibt nur<br />

die nackten Zahlen in relativer und<br />

absoluter Häufigkeit an, eine Aussage,<br />

ob dieser Biss grundlos oder aufgrund<br />

einer Bedrohung erfolgte, wird dabei<br />

nicht gemacht. Objektiv betrachtet<br />

hätte wohl auch kaum einer noch<br />

Interesse an diesen Statistiken, denn<br />

fast immer sind Unwissenheit oder<br />

Falschinformationen die Ursache für<br />

einen Beißvorfall. Bedauerlicherweise<br />

betrifft dies nicht nur die Passanten,<br />

sondern in annähernd gleichem Maße auch die Hundehalter. Wir diskutierten<br />

deshalb die häufigsten Fehler und<br />

Irrtümer mit den Hundetrainer(inne)n<br />

des Hundezentrums im Main-Kinzig-<br />

Kreis.<br />

Zu den wohl bekanntesten<br />

Phänomenen gehört in diesem<br />

Zusammenhang der Hund, der<br />

angeblich nichts tut und anschließend<br />

doch zubeißt. Die Hintergründe,<br />

weshalb es hierzu immer wieder<br />

kommt, haben wir in dem Artikel „Der<br />

will doch nur spielen“ (auf Seite 10)<br />

zusammengestellt. Fast ebenso<br />

häufig lesen wir von Hunden, die stets<br />

friedlich und unauffällig waren und<br />

urplötzlich im Spiel ein Kind gebissen haben. Auch hier sind meist vermeidbare<br />

Fehlerquellen schuld, auf die wir im Artikel „Falsches Spiel“ näher eingehen. Last<br />

but not least haben wir das Fehlverhalten im Umgang mit fremden Hunden, was<br />

ebenfalls immer wieder zu Unfällen führt, obwohl dies einer der wenigen Punkte ist,<br />

über die tatsächlich öffentlich aufgeklärt wird. Vielleicht deshalb, weil ein paar<br />

vermeintlich unwesentliche Feinheiten nicht beachtet werden. Wir erklären deshalb<br />

im Artikel „Der richtige Umgang mit fremden Hunden“ noch einmal in kurzen Zügen,<br />

worauf es ankommt. Diesen Artikel lesen Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

© by Charlie MauSchl<br />

6 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Tierschutz<br />

© bei www.tierheim-Lauterbach.de<br />

Ernstgemeinte Anfragen<br />

richten Sie bitte an:<br />

Info@tierheim-lauterbach.de<br />

Tel.:06641-1516<br />

Nico ein Katalanischer Schäferhund<br />

Katalanischer Schäferhund<br />

(Gos d'Atura Català),<br />

männlich/kastriert, Mai 2010<br />

geboren, grau-beige, musste<br />

wegen Überforderung wieder<br />

abgegeben werden. Nico<br />

kam als "Teenager" zum ersten<br />

Mal in unser Tierheim -<br />

ursprünglich stammt er aus<br />

Spanien. Inzwischen hat er<br />

schon mehrmals ein Zuhause<br />

gehabt, was aber leider<br />

durch seinen etwas "schwierigen"<br />

Charakter nie von<br />

Dauer war...<br />

sucht sein Zuhause<br />

Seine guten Seiten:<br />

Nico ist ein liebenswerter,<br />

aufgeweckter, intelligenter<br />

Hund, voller Energie. Er lernt<br />

sehr schnell, mit viel Freude.<br />

Nico liebt das Fährtenlesen,<br />

ist dabei sehr konzentriert<br />

und kommt dabei zur Ruhe.<br />

Er versteht sich mit anderen<br />

Hunden (Hündinnen und Rüden!)<br />

sehr gut, keinerlei Aggressivität,<br />

ist aber etwas<br />

übermütig und hektisch beim<br />

Spielen.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 7


Rasseportrait<br />

Der Prager Rattler ist eine tschechische<br />

Hunderasse, die von der VDH als<br />

nationale Rasse anerkannt ist<br />

und der FCI Gruppe 9 zugeordnet<br />

wurde. Die FCI selbst hat die<br />

Rasse bis heute nicht anerkannt.<br />

In Deutschland ist die Zucht von<br />

Hunden unter zwei Kg verboten,<br />

weshalb der in Deutschland<br />

gezüchtete Prager Rattler etwa<br />

30% schwerer ist, als der<br />

Tschechische, der nur etwa 2000<br />

Gramm auf die Waage bringt. Die<br />

Mindestgröße beträgt im<br />

Ursprungsland 18, in Deutschland 20<br />

cm. Die Obergrenze liegt in beiden<br />

Ländern bei 23 cm.<br />

© by Prager Rattler Parvusfidius<br />

Geschichte<br />

© by Prager Rattler Parvusfidius<br />

Seine Geschichte begann an den<br />

Fürstenhöfen und der Prager Burg im<br />

einstigen Königreich Böhmen. Dort<br />

diente er zunächst nur<br />

Repräsentationszwecken, bevor er<br />

später die Aufgabe erhielt Ratten und<br />

Mäuse zu jagen, was im den Namen<br />

Rattler einbrachte.<br />

Mit der Zeit geriet die Rasse mehr<br />

und mehr in Vergessenheit. 1980<br />

begann man, mit den verbliebenen<br />

Hunden die Rasse neu aufzubauen.<br />

Inzwischen ist der Prager Rattler eine<br />

weltweit gefragte Rasse. Dennoch<br />

wird er häufig mit Zwergpinschern,<br />

Chihuahuas oder English Toy<br />

Terriern verwechselt.<br />

8 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Rasseportrait<br />

Der Toy ist kein Spielzeug<br />

Im modernen Sprachgebrauch<br />

wird er auch als Toy bezeichnet,<br />

womit aber nicht das englische<br />

Wort für Spielzeug, sondern<br />

kleine, leichte Hunde gemeint<br />

sind, wie beispielsweise auch<br />

der English Toy Terrier oder<br />

Russkiy Toy. Sein Wesen ist<br />

sanft, liebebedürftig und<br />

neugierig. Seinen<br />

Familienmitgliedern gegenüber<br />

ist er freundlich und zutraulich,<br />

während er Fremde eher<br />

misstrauisch betrachtet und<br />

sich entsprechend<br />

zurückhaltend verhält.<br />

© by Prager Rattler Parvusfidius<br />

Haltung<br />

Dank seiner geringen Größe lässt<br />

sich der Prager Rattler auch<br />

bequem in einer kleinen<br />

Stadtwohnung halten. <strong>Das</strong> soll<br />

jedoch nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass der kleine<br />

Wirbelwind viel Bewegung<br />

benötigt. Als Jagdhund ist er nicht<br />

nur unglaublich flink und wendig,<br />

sondern auch ungewöhnlich<br />

ausdauernd. Selbst lange<br />

Spaziergänge von 20 Kilometern<br />

und mehr macht der Hund mit,<br />

ohne nennenswerte<br />

Ermüdungserscheinungen zu zeigen. <strong>Das</strong> Fell ist kurz und sehr pflegeleicht. Auch sonst<br />

ist der Hund unkompliziert und auch als Anfängerhund gut geeignet.<br />

© by Prager Rattler Parvusfidius<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 9


Ratgeber<br />

Der will doch nur spielen<br />

Immer wieder kommt es vor, dass Personen<br />

von Hunden verletzt werden, obgleich diese,<br />

laut Aussage des Halters, nur spielen wollen.<br />

Die Schuld wird in diesen Fällen ohne jede<br />

weitere Prüfung Hund und Hundehalter<br />

zugesprochen. Eine sehr vereinfachte Form der<br />

Rechtsprechung und meist nur ansatzweise<br />

richtig. Natürlich hat der Passant das Recht,<br />

seinen Weg unbehelligt gehen zu können,<br />

ohne von einem Hund angesprungen zu<br />

werden. Gebrechliche Personen könnten<br />

von dem Hund umgeworfen werden und<br />

sich dabei ernsthafte Verletzungen<br />

zuziehen, Allergiker könnten<br />

Ausschlag oder gar<br />

Erstickungsanfälle bekommen,<br />

aber auch andere Personen, die<br />

mit Hunden nichts anzufangen wissen, haben das Recht, von diesen nicht belästigt zu werden. So<br />

gesehen trifft hier den Hundehalter sehr wohl eine Schuld, da er seinen Hund nicht<br />

ordnungsgemäß unter Kontrolle hat. Währt der Passant nun den Hund mit einer hastigen<br />

Bewegung ab, so kann dies der Hund als Bedrohung auffassen und beginnt sich zu verteidigen.<br />

Ein anderer bekommt es eventuell mit der Angst zu tun und flüchtet. Es ist aber nun einmal der<br />

natürliche Beutetrieb eines Hundes alles zu jagen, was davonläuft. Egal wie schnell der Passant<br />

auch immer ist; der Hund ist schneller und wird seine „Beute“ festhalten. <strong>Das</strong>s dies mit den<br />

Zähnen stattfindet, muss nicht näher erklärt werden. Hierbei entstehen zwar bei einem friedlichen<br />

Hund noch lange keine Verletzungen, doch der ängstliche Passant wird versuchen, sich aus dem<br />

Griff des Hundes zu befreien, was dazu führt, dass der Hund stärker festhält. Die hieraus<br />

resultierenden Verletzungen werden dem Hund und seinem Halter zugeschrieben. Richtig ist ohne<br />

Frage, dass der Halter an der Ursprungssituation schuld ist, die daraus resultierenden<br />

Verletzungen hingegen sind dem Fehlverhalten des Passanten anzulasten. <strong>Das</strong> gern gebrauchte<br />

Gegenargument „ich habe keinen Hund und muss deshalb auch nichts über Hunde wissen“, ist<br />

mit einem einfachen Beispiel aus dem Straßenverkehr zu entkräften. Auf dem Zebrastreifen hat<br />

der Fußgänger „Vorfahrt“ und der<br />

Autofahrer muss anhalten. Dennoch<br />

würde niemand blind über einen<br />

Zebrastreifen laufen, sondern auf die<br />

„Vorfahrt“ verzichten, wenn sich ein Auto<br />

mit überhöhter Geschwindigkeit nähert.<br />

Auch wenn bei einer Kollision der<br />

Autofahrer die Schuld zugewiesen<br />

bekommt, so würde dennoch jeder aus<br />

Rücksicht auf sein Leben und seine<br />

Gesundheit gewisse<br />

Vorsichtsmaßnahmen ergreifen; in diesem<br />

Falle einen Schritt zurücktreten, statt die<br />

Straße zu überqueren.<br />

© by Office Service Floessner<br />

10 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Tierschutz<br />

© by<br />

Wie in allen Großstädten gibt es auch in Leipzig zahlreiche Obdachlose und suchtkranke Menschen,<br />

deren Hund der einzige Freund ist, der noch zu ihnen steht. Wird der Hund krank, so<br />

stellt der Besuch beim Tierarzt ein unlösbares, finanzielles Problem dar. Glücklicherweise gibt<br />

es zu jedem Problem auch eine Lösung. Im vorliegenden Fall hat diese Lösung sogar einen Namen:<br />

Stephanie Gola. Gemeinsam mit ihren Kommilitonen betreibt die 24-jährige Tiermedizinstudentin<br />

den Verein „Bunter Hund“. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die kranken und<br />

verletzten Hunde dieser sozial schwachen Menschen kostenlos zu behandeln. Unterstützt werden<br />

sie dabei von sechs Leipziger Tierarztpraxen, die nicht nur einmal pro Woche ihre Praxisräume<br />

für die Behandlung zur Verfügung stellen, sondern den angehenden Tierärtzt(in)en auch<br />

bei den Behandlungen mit Rat und<br />

Tat zur Seite stehen. So ist nicht nur<br />

den finanzschwachen Hundehaltern<br />

gedient, sondern auch dem Tierarztnachwuchs,<br />

der auf diese Weise von<br />

den Erfahrungen der verschiedenen<br />

Tierärzte profitiert.<br />

Obwohl dem Verein so sechs Sprechstundentage<br />

zur Verfügung stehen,<br />

an denen sie bist zu zehn Hunde pro<br />

Tag behandeln, sind die Termine bereits<br />

für Wochen im Voraus ausgebucht.<br />

Ein deutliches Zeichen dafür,<br />

wie wichtig die Arbeit des Vereins ist.<br />

Die nicht unerheblichen Kosten für die<br />

Medikamente finanziert der Verein<br />

zum Teil durch die Jahresbeiträge der<br />

etwa 180 Mitglieder. Der Rest muss durch Spenden finanziert werden.<br />

© by Bunter Hund Leipzig e.V.<br />

Ein Verein, der es den armen Menschen ermöglicht, ihre Vierbeiner behandeln zu lassen und<br />

dabei natürlich auch den Hunden hilft, die ansonsten unter der finanziellen Notlage ihrer Halter<br />

leiden müssten, und der als Nebeneffekt Tierärzte/Tierärztinnen hat, die bereits mit Berufserfahrung<br />

die Uni verlassen, sollte unbedingt schule machen. Hoffen wir also, dass der Verein „Bunter<br />

Hund“ schon bald bekannt ist, wie ein bunter Hund.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 11


Bericht<br />

Hunde im Freibad<br />

© by Lexy Widmer<br />

In der Hitze des Sommers freut sich jeder, wenn er sich im Pool oder Baggersee kurz abkühlen<br />

kann. Auch Bello, Pfiffi, Bully&Co freuen sich über einen Sprung ins kühle Nass. Sie allerdings<br />

werden durch immer mehr Verbotsschilder mehr und mehr von dem Badevergnügen<br />

ausgeschlossen. Der Leiter der Bamberger Badebetriebe Uwe Weier sah hierin eine<br />

Marktlücke. Wenige Tage, nachdem die Badesaison 2012 offiziell beendet war, öffnete er das<br />

Freibad für die vierbeinigen Gäste. Der Eintrittspreis betrug pro Hund 2,30 €uro, also Kindertarif.<br />

Herrchen und Frauchen durften kostenlos eintreten, das Baden war jedoch nur den Hunden<br />

gestattet. So verwandelte sich das Bamberger Freibad für einen Tag in Bayerns größten<br />

Hundepool. Bademeister Helmut Zahnleiter hoffte auf einen reibungslosen Ablauf ohne<br />

Zwischenfälle. Zwar bildet er selber Rettungsschwimmer aus, einen Hund jedoch aus dem<br />

Wasser zu ziehen ist etwas ganz anderes. Tatsächlich war nur eine einzige Rettungsaktion<br />

nötig. Ein abgedrifteter Ball wurde mit dem Netz erfolgreich aus dem Wasser gerettet.<br />

Neu ist die Idee nicht. Uwe Weier übernahm sie von einem Hamburger Badebetrieb, in dem er<br />

früher einmal gearbeitet hatte. Dort wurde stets am Ende der Badesaison das Freibad noch<br />

einmal für einen Hundebadetag geöffnet. Da das Wasser hinterher abgelassen, und die Becken<br />

gründlich gereinigt werden, bestehen für die kommende Saison weder gesundheitliche noch<br />

technische Bedenken, erklärte Uwe Weier einst der Zeitung „Die Welt“.<br />

<strong>Das</strong> Spektakel fand großen Anklang und so verwundert es wohl kaum, dass die Zahl der<br />

Nachahmer stetig steigt. Welche Freibäder Hundebadetage anbieten, kann auf<br />

www.hundimfreibad.de nachgelesen werden.<br />

12 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Ratgeber<br />

Falsches Spiel<br />

Die Boulevardpresse greift nur zu gerne Vorfälle auf, bei denen ein sonst<br />

friedlicher Hund beim Spiel urplötzlich ein Kind gebissen hat. Dabei werden<br />

viele Details und Fakten weggelassen und eine möglichst dramatische<br />

Ausdrucksweise gewählt, um die Verkaufszahlen zu erhöhen. Ein Bericht<br />

über die Hintergründe wie es wirklich zu den Verletzungen kam würde zwar<br />

helfen solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, ist<br />

dagegen wenig spektakulär und alles andere als verkaufsfördernd. Wir wollten es<br />

dennoch wissen, denn das sind wir unseren Leserinnen und Lesern sowie deren<br />

Kindern schuldig und befragten hierzu Marco Fleischer vom Hundezentrum im Main-<br />

Kinzig-Kreis, der mit seinem American Staffordshire Terrier regelmäßig Kindergärten besucht,<br />

um die Kinder spielerisch im richtigen Umgang mit Hunden zu unterrichten. Er erklärte, dass<br />

einer der gröbsten Fehler die<br />

Flucht sei. Wie bereits im Artikel<br />

„Der will doch nur spielen“<br />

beschrieben, weckt die Flucht den<br />

Jagd- und Beutetrieb im Hund,<br />

wodurch es zu Verletzungen<br />

kommen kann. <strong>Das</strong>s dies im Spiel<br />

vermieden werden kann, ist noch<br />

relativ leicht zu erlernen. Anders<br />

sieht es aus, wenn ein Hund<br />

urplötzlich auf das Kind<br />

zugelaufen kommt und es Angst<br />

bekommt. Hier klaffen Theorie<br />

und Praxis auseinander und das<br />

Kind wird die Ermahnungen<br />

vergessen, weshalb er seinem<br />

Hund das Bellen auf Kommando<br />

beibrachte. So kann er die Kinder<br />

erschrecken und ihnen<br />

beibringen, auch in<br />

Schrecksituationen ruhig stehen<br />

zu bleiben. Da die Kinder dabei<br />

am Anfang noch mit ruckartigen<br />

und hastigen Bewegungen<br />

reagieren, nimmt er für die<br />

Besuche im Kindergarten seinen<br />

Amstaff, da American<br />

Staffordshire Terrier auch in<br />

solchen Situationen ruhig und gelassen bleiben, während sich Hunde anderer Rassen<br />

erschrecken und ggf. zuschnappen könnten.<br />

Leider weitestgehend unbekannt ist die Tatsache, dass viele Verletzungen auf falsches<br />

Spielzeug zurückzuführen sind.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 13


News<br />

Hundehalter kennen das Problem: Die Zeit reicht nicht aus, um den<br />

Hund ausreichend auszuführen, eine Geschäftsreise steht an oder<br />

sonst ein Grund verlangt nach einer Hundebetreuung. Längere Zeit im<br />

Voraus geplant stellt dies in der Regel kein ernsthaftes Problem dar.<br />

Kritischer wird es, wenn kurzfristig eine Hundebetreuung benötigt<br />

wird. Sei es für eine Stunde, eine Nacht oder mehrere Tage. Auch für<br />

dieses Problem findet sich mittlerweile im Internet eine Lösung. Die<br />

ersten zwei Portale stellen wir Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong> vor.<br />

Vanessa Lewerenz aus Berlin nutzte den oben erwähnten Bedarf und<br />

gründete „Leinentausch“ nach amerikanischem Vorbild. Es war die<br />

erste Plattform dieser Art in Deutschland, auf der sich Hundehalter<br />

und Hundesitter registrieren können. Leinentausch gibt es inzwischen<br />

in zehn deutschen Großstädten und soll weiter ausgebaut werden.<br />

Die Hundesitter durchlaufen zunächst einen Auswahltest und können<br />

sich durch Teilnahme an Seminaren weiter qualifizieren. In ihrem<br />

Profil werden diverse Kriterien abgefragt, wodurch der Hundehalter<br />

sich ein Bild machen kann, welcher Hundesitter in seiner Nähe am<br />

besten zu ihm und seinem Hund passt. Ein Bewertungssystem gibt<br />

Auskunft darüber, welche Erfahrungen andere Hundehalter mit dem<br />

jeweiligen Hundesitter machten. Die Buchung erfolgt einfach und<br />

bequem per Mausklick. Der Hund ist während der Betreuungszeit über<br />

Leinentausch krankenversichert. Wenn er in dieser Zeit krank wird,<br />

oder einen Unfall hat, so werden die Tierarztkosten bis zu 1.500 € pro<br />

Hund von Leinentausch übernommen. Die Tierhalterhaftpflicht<br />

dagegen kann für diesen Zeitraum außer Kraft treten, da es sich um<br />

eine Betreuung gegen Entgelt handelt. Die Haftungsfrage im Falle<br />

eines Falles sollte mit dem Hundesitter daher im Vorfeld geklärt<br />

werden. Die Preise stehen im Profil des Hundesitters und werden von<br />

diesem selbst bestimmt. Leinentausch behält davon 15% als<br />

Vermittlungsprovision ein. Die Preise liegen größtenteils zwischen<br />

5,00 € und 15,00 € für eine Stunde Gassi gehen und zwischen 20,00 €<br />

und 35,00 € für eine Ganztagsbetreuung. Bei mehrfacher oder gar<br />

regelmäßiger Inanspruchnahme kann dies ganz schön ins Geld gehen.<br />

Die Alternative heißt Hundelieb.<br />

14 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


News<br />

Hundelieb ist eine ganz neue Plattform nach ähnlichem Muster,<br />

mit dem Unterschied, dass der kommerzielle Gedanke fehlt. Die<br />

Hundesitter tragen sich aus reiner Liebe zu den Hunden ein. Ein<br />

Entgelt für die Betreuung erhalten sie nicht. Die Registrierung<br />

ist kostenlos und erlaubt den Besuch der Seite. Für die<br />

Kontaktaufnahme mit einem Hundehalter oder Hundefreund ist<br />

eine vollwertige Mitgliedschaft erforderlich, an die künftig ein<br />

jährlicher Beitrag gebunden sein wird. Für Hundehalter beträgt<br />

dieser 29,95€ und für Hundesitter 7,45 €. Da die<br />

Hundebetreuung von den Hundesittern aus reiner Liebe zum<br />

Hund ehrenamtlich übernommen wird, fallen außer dem<br />

Mitgliedsbeitrag keine weiteren Kosten an.<br />

Die Webseite ist übersichtlich und logisch aufgebaut, sodass<br />

man ohne Überlegung intuitiv dahin gelangt, wo man hin will.<br />

Etwas unglücklich ist lediglich die Bezeichnung Hundefreund<br />

statt Hundesitter, da ja auch der Hundehalter ein Hundefreund<br />

sein sollte. <strong>Das</strong> allerdings sind unwesentliche Wortklaubereien,<br />

die mit der Sache an sich nichts zu tun haben. Dramatischer<br />

verhält es sich mit der Domain. Wer hier nicht aufpasst und<br />

statt Punkt com Punkt de eingibt, landet auf einer<br />

Verkaufsseite bzw. bei Eingabe von Punkt at auf einem<br />

Parkhinweis.<br />

Die Anzahl der Hundehalter und Hundesitter ist derzeit noch<br />

überschaubar, was daran liegt, dass Hundelieb erst seit dem<br />

1.Juni <strong>2015</strong> online ist. <strong>Das</strong> Konzept ist jedenfalls gut und die<br />

kostenlose Hundebetreuung stellt für den Hundehalter nicht<br />

nur einen finanziellen Vorteil dar, es gibt ihm auch die<br />

Gewissheit, dass es dem Betreuer wirklich um den Hund und<br />

nicht nur um das Entgelt geht.<br />

Zur kostenlosen Anmeldung geht es HIER<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 15


Bericht<br />

HOSPITZ -<br />

DER WEG ZUR REGENBOGENBRÜCKE<br />

Es ist der schwerste Abschnitt in der<br />

Tierhaltung, wenn der Gang über die<br />

Regenbogenbrücke kurz bevorsteht.<br />

Ganz besonders dann, wenn der<br />

Halter/die Halterin aus<br />

gesundheitlichen, beruflichen oder<br />

sonstigen Gründen nicht dazu in der<br />

Lage ist, den treuen Freund in der<br />

letzten Zeit adäquat zu betreuen und<br />

zu versorgen. Oft ist das Tierheim oder<br />

eine vorzeitige Euthanasie die<br />

Konsequenz. Vor einem ähnlichen<br />

Problem stand eine 84-jährige<br />

Rentnerin aus Hamburg. Nachdem ihr<br />

15 Jahre alter Dackelrüde<br />

Dackellähmung bekam, musste die alte<br />

Dame den Hund regelmäßig die<br />

Treppen zum dritten Stock hinauf und<br />

hinuntertragen. Als sie dabei eines<br />

Tages stürzte, war ihr das<br />

Treppensteigen nicht mehr möglich.<br />

Sie fand in einem Hundehospiz eine<br />

würdevolle Alternative zum Tierheim.<br />

Eigentlich handelt es sich hierbei um<br />

eine Hundepension, die jedoch noch<br />

ein bis zwei Hospizplätze anbietet. Der<br />

Unterschied zu einem Tierheim oder<br />

Gnadenhof besteht darin, dass der/die<br />

Halter(in) weiterhin für den Hund<br />

verantwortlich bleibt. <strong>Das</strong> Tier wird<br />

nicht einfach abgeschoben, sondern<br />

außerhalb betreut und kann jederzeit<br />

besucht werden. So brachte auch die<br />

84-jährige Rentnerin ihren Dackel in<br />

die<br />

Hundepension und Hundehospiz<br />

Rudelfrieden, wohin sie regelmäßigen<br />

Telefonkontakt hält und ihren Dackel<br />

auch schon besuchte. Dank des<br />

ebenerdigen Hauses hat sich auch die<br />

Dackellähmung gebessert. Dackel Max<br />

lebt nicht in einem Zwinger oder<br />

Freigehege, sondern ist wie alle<br />

anderen Hunde auch in den<br />

Familienverband eingebunden. Überall<br />

gibt es Liegeplätze und auf den<br />

Polstermöbeln liegen Decken. So sind<br />

alle Hunde stets in den kompletten<br />

Alltag eingebunden und fühlen sich<br />

wohl und zu Hause.<br />

Es ist das persönliche Anliegen der<br />

42-jährigen Maren Welskopf,<br />

Betreiberin des Hundehospizes, den<br />

Hunden einen würdigen Lebensabend<br />

zu bereiten. Aus diesem Grund nimmt<br />

sie für Hospizhunde auch nur den<br />

halben Satz, obwohl diese Gäste um<br />

einiges zeitintensiver sind.<br />

16 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Bericht<br />

Wenn der letzte Tag gekommen ist<br />

© by Gabriele Metz<br />

Für jeden Tierhalter kommt irgendwann der<br />

schwerste Tag; der Tag, an dem der treue Freund<br />

und Begleiter den letzten Weg über die<br />

Regenbogenbrücke angetreten hat. Der Gedanke,<br />

dass der Körper des geliebten Tieres in einer<br />

Tierverwertungsanstalt landet und sich später in<br />

Baumaterialien, Straßenbelägen oder sonstigen<br />

Industrieprodukten wiederfindet, ist unerträglich.<br />

Eine würdevolle Beisetzung ist es, was man<br />

seinem Wegbegleiter schuldig ist und was man<br />

selber zur Trauerbewältigung benötigt. Die<br />

Beisetzung im eigenen Garten ist mit einer<br />

endlosen Liste von Auflagen und Bedingungen<br />

verbunden, bei deren Verstoß hohe Bußgelder<br />

drohen. Eine legale Alternative bieten<br />

Tierbestatter an. In speziellen Tierkrematorien<br />

werden die Haustiere eingeäschert und in einer<br />

Urne auf dem Tierfriedhof beigesetzt. Auf einigen<br />

Tierfriedhöfen ist auch eine Erdbestattung<br />

zulässig. Einen Tierbestatter in der Nähe findet<br />

man am schnellsten über die Postleitzahlensuche<br />

auf der Homepage des Bundesverbandes der<br />

Tierbestatter e.V. (BVT).<br />

© by Gabriele Metz<br />

Im Juni <strong>2015</strong> eröffneten in Essen und in Braubach bei Koblenz<br />

zwei Friedhöfe, die erstmals der Tatsache, dass Haustiere echte<br />

Familienmitglieder sind, gerecht werden. Auf diesen Friedhöfen<br />

werden Menschen sowie deren Haustiere gleichwertig<br />

beigesetzt, wenn auch die Bereiche getrennt sind. Ein Trend,<br />

der unseren Gefühlen gerecht wird und dem hoffentlich viele<br />

andere Städte folgen werden. Der BVT zeigt sich diesbezüglich<br />

optimistisch.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 17


Reportage<br />

Hundezentrum im<br />

ain- inzig- reis<br />

Es ist etwa ein Jahr her, dass im Hanauer Stadtteil Klein-Auheim das Hundezentrum<br />

im Main-Kinzig-Kreis seine Tore öffnete. Inzwischen zählt deren Facebook-Seite mehr<br />

als 7.000 Gefällt-Mir-Angaben. Dies war einer der Gründe,warum wir uns dort einmal<br />

genauer, umgesehen haben. Kleine Hindernisse gab es bei der Anfahrt. Eine<br />

Anfahrtsskizze sucht man auf der Homepage vergebens und auch die Adresse ist im<br />

Impressum nicht angegeben. Erst der Blick auf das Kontaktformular gab Auskunft<br />

über den Standort. Ein Ärgernis, das sicherlich bald behoben sein wird. Obwohl das<br />

Navigationsgerät meldete, dass wir unser Fahrtziel erreicht hätten, fuhren wir<br />

zunächst daran vorbei. Zugegeben; das war unsere Schuld. Man soll nicht denken,<br />

dass man an der falschen Adresse ist, nur weil man keinen Hund bellen hört.<br />

<strong>Das</strong> Gelände<br />

Schon beim Eintreten merkten<br />

wir, dass man sich bei der<br />

Planung Gedanken gemacht<br />

hatte. Hinter der Tür gelangten<br />

wir nicht direkt in das<br />

Hundezentrum, sondern<br />

zunächst einmal in eine kleine<br />

Schleuse, durch die ein<br />

Ausbrechen der Hunde durch<br />

Unachtsamkeit verhindert wird.<br />

Mit der Besichtigung der<br />

Zwingeranlagen waren wir<br />

schnell fertig. Der Grund: Es gibt<br />

keine. Abgesehen von zwei<br />

kleineren Gehegen, in denen ein<br />

Hund mal separiert werden kann,<br />

laufen die Hunde frei in Rudeln herum. Ein Rudel direkt im ersten Teil des<br />

Hundezentrums und ein weiteres Rudel im hinteren Bereich, in dem sich auch ein<br />

künstlicher Teich befindet, der für die Hunde als Hundepool errichtet wurde.<br />

Rudelhaltung<br />

Die Frage, wieso es zwei Rudel gibt, wurde schnell beantwortet. Bei den Hunden ist es<br />

nicht anders als bei den Menschen. Es gibt immer ein paar, die man nicht leiden kann.<br />

Die Rudel sind so zusammengestellt, dass sich die jeweiligen Hunde sympathisch sind.<br />

In dieser freien Rudelhaltung läge auch das Geheimnis der Ruhe.<br />

Weiterlesen …S.19<br />

www.hundezentrum-im-mkk.de<br />

18 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Hundezentrum im<br />

Reportage<br />

ain- inzig- reis<br />

Rudelhaltung<br />

Wenn sich Hunde zu Kläffern entwickeln,<br />

so liegt das daran, dass die Hunde<br />

unterfordert sind und Langeweile haben.<br />

Hunde sind von Natur aus Rudeltiere und<br />

so wird mit der Rudelhaltung ihrer Natur<br />

theoretisch Rechnung getragen. In der<br />

Praxis gibt es dagegen einen feinen<br />

Unterschied: <strong>Das</strong> natürliche Rudel ist ein<br />

gewachsenes Rudel, indem auch die<br />

Hierarchien nicht an einem Tag<br />

festgelegt wurden. Ein Tagesrudel<br />

unterscheidet sich daher schon von<br />

einem natürlichen Rudel. Wenn dies<br />

problemlos funktionieren soll, ist es mit<br />

einer willkürlichen Zusammenführung der<br />

einzelnen Hunde nicht getan, sondern erfordert ein hohes Maß an Sachverstand.<br />

Auch wenn die Tagesgäste nicht durch das Ausbildungsprogramm der Assistenzhunde gefordert<br />

werden, so können sie miteinander spielen, im Pool baden, im Sandhaufen buddeln, oder sich<br />

auch mal im Schatten ausruhen. Langeweile kommt so nicht auf und entsprechend ruhig verhalten<br />

sich die Hunde. Tatsächlich hat in den kompletten drei Stunden, in denen wir im Hundezentrum<br />

waren, kein einziger Bell-Kontest stattgefunden. Die ungezwungene und entspannte Atmosphäre,<br />

die sich auf die Hunde und Zweibeiner überträgt, sorgt nicht nur für das gelassene Verhalten der<br />

Vierbeiner, sondern auch als Zweibeiner fühlt man sich inmitten dieses Rudels pudelwohl. Der<br />

Aufenthaltsraum war wohl durch ein Babygitter nach außen abgetrennt, doch wenn einer der<br />

Hunde der Ansicht war, einen wichtigen Beitrag zu dem Interview geben zu können, so wurde<br />

diese Barriere kurzerhand übersprungen.<br />

Ausbildungsprogramm<br />

© by Hundezentrum im MKK<br />

<strong>Das</strong> Hundezentrum im Main-Kinzig-Kreis ist nicht nur<br />

eine Hundetagesstätte (HuTa), sondern ein<br />

Ausbildungszentrum. Neben einer Welpenspielgruppe<br />

und Kursen zu Unterordnung, Klickertraining u.v.m.<br />

stehen Ausbildungen zu Reitbegleithunden und<br />

Assistenzhunden wie Behindertenbegleithund,<br />

Diabetikerwarnhund etc. auf dem Programm. Wozu<br />

man überhaupt einen Diabetikerwarnhund braucht<br />

und woran man einen guten Hundetrainer erkennt,<br />

lesen Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> –<br />

<strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>.<br />

www.hundezentrum-im-mkk.de<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 19


News<br />

Hero <strong>Dog</strong>s Helden des Alltags<br />

Labrador Leo rettet<br />

sein Frauchen vor<br />

dem Herztod<br />

Die Britin Joanna Mellor<br />

verdankt es ihrem Labrador<br />

Leo, dass sie heute noch am<br />

Leben ist. Als eines Nachts ihr<br />

Herz plötzlich stehen blieb,<br />

schlug Leo Alarm. Leo ist kein<br />

ausgebildeter Assistenzhund;<br />

niemand hatte ihm dies<br />

beigebracht. Instinktiv spürte<br />

er, dass etwas nicht stimmte,<br />

und bellte so lange, bis der<br />

Freund der jungen Britin,<br />

Andrew Rayment wach wurde.<br />

Bis der sofort alarmierte<br />

Notarzt eintraf, reanimierte<br />

Andrew Raymment seine Freundin selbst. Als<br />

die Retter eintrafen, stand ihr Herz bereits 30<br />

Minuten lang still, so der Bericht der<br />

britischen Zeitung Daily Mail. Vermutlich<br />

hatten jedoch die Reanimationsversuche des<br />

Freundes der 24-Jährigen zumindest<br />

kurzfristig Erfolg gezeigt. Auch so ist es<br />

immer noch ein kleines Wunder, dass Joanna<br />

Mellor im Krankenhaus gerettet werden<br />

konnte und keinerlei Hirnschäden davon<br />

getragen hatte.<br />

© by 221715/CCO<br />

Beispielbild<br />

Inzwischen hat sich die junge Frau von dem<br />

Herzstillstand erholt und als Ursache wurde<br />

das Wolff-Parkinson-White-Syndrom<br />

diagnostiziert. Ohne ihren Hund und die<br />

sofortige Hilfe ihres Freundes wäre Joanna<br />

Mellor heute tot.<br />

Wieder ein Bericht, der belegt, dass ein<br />

Leben ohne Hund nicht nur todlangweilig,<br />

sondern in einigen Fällen sogar<br />

lebensgefährlich ist.<br />

© by<br />

20 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Freizeit<br />

Mit Bello auf Verbrecherjagd<br />

Die tägliche Gassirunde ist eine Notwendigkeit,<br />

die weder besonders abwechslungsreich,<br />

geschweige denn spannend ist. An den<br />

Wochenenden wünscht man sich daher etwas<br />

Besonderes, was sich vom Alltagsgassigehen<br />

grundlegend unterscheidet. Geführte<br />

Wanderungen mit Hund sind daher derzeit stark<br />

im Kommen. <strong>Das</strong> gemeinsame Wandern mit<br />

anderen Hundehaltern alleine sorgt schon für<br />

Abwechslung und die interessanten<br />

Gespräche, die sich dabei ergeben,<br />

sowie die gemeinsame Einkehr in ein<br />

Wirtshaus runden das Ganze noch ab.<br />

Noch etwas spannender sind die<br />

Touren, die auf der Seite menschhund-auszeit.de<br />

angeboten werden.<br />

Nach dem Erhalt der erforderlichen<br />

Ausrüstung und Hinweise werden<br />

Herrchen und Frauchen zu Ermittlern<br />

und Bello zum Freizeit Kommissar<br />

Rex. Kurze „Dienstbesprechung“ im<br />

Team und los geht’s! Gemeinsam<br />

verfolgen sie Spuren, sammeln<br />

Beweise und befragen Zeugen, bis<br />

der Fall gelöst ist. Die „Tatorte“ sind<br />

über ganz Deutschland verteilt. Etwa 40 bis 45<br />

Euro kostet das 2,5 bis<br />

3,5 Stunden lange<br />

Krimierlebnis, bei<br />

dem sowohl Bello als<br />

auch Herrchen und<br />

Frauchen auf ihre<br />

Kosten kommen.<br />

Teilnehmer ohne<br />

Hund zahlen 20<br />

bis 25 Euro. Die Anmeldung zu einem der<br />

angebotenen Kriminalfälle erfolgt über die<br />

Homepage von mensch-hund-auszeit.de.<br />

Teilnehmen können alle Hunde, sofern es sich nicht um läufige<br />

Hündinnen handelt. Unverträgliche Hunde müssen einen Maulkorb tragen;<br />

die Leinenpflicht gilt für alle.<br />

.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 21


Schon gewusst?<br />

Es wirkt auf die meisten<br />

Menschen bedrohlich, wenn<br />

ihnen ein Hund mit Maulkorb<br />

entgegenkommt. Es muss<br />

schon ein sehr gefährlicher<br />

Hund sein, dass er einen<br />

Maulkorb trägt. Ängstlich<br />

machen sie einen großen<br />

Bogen um den Hund, oder<br />

wechseln gar die<br />

Straßenseite. An anderen,<br />

ihnen unbekannten<br />

Hunden, die keinen<br />

Maulkorb tragen, gehen<br />

sie teilweise so dicht<br />

vorbei oder drängen sie<br />

teilweise sogar noch ab,<br />

dass sich der Hund<br />

bedroht fühlt und zuschnappt.<br />

Schuld ist dann natürlich der Hundehalter<br />

und der böse Hund, der eigentlich einen<br />

Maulkorb tragen müsste. Alleine hieran<br />

kann man schon erkennen, warum zum<br />

Beispiel selbst die perfekt ausbildeten<br />

Polizeihunde einen Maulkorb tragen. Sie<br />

würden niemals einen Passanten grundlos<br />

beißen. Hier dient der Maulkorb weniger<br />

dazu, um Passanten vor dem Hund als<br />

mehr vor ihrer eigenen Dummheit zu<br />

schützen. Der Hund mit Maulkorb kann<br />

zwar kräftige Boxhiebe verteilen, am<br />

Zubeißen dagegen wird er durch den<br />

Maulkorb gehindert. <strong>Das</strong>s um diesen Hund<br />

ein großer Bogen gemacht wird, während<br />

andere Hunde, die nicht durch Maulkörbe<br />

am Beißen gehindert werden, geradezu<br />

bedrängt werden, zeigt einmal mehr, dass<br />

denken nicht sonderlich modern zu sein<br />

scheint.<br />

© by www.dogaktuell.de<br />

Die<br />

Gründe, warum Hunde<br />

einen Maulkorb tragen bzw. tragen sollten,<br />

sind vielseitig. Zu den wohl bekanntesten<br />

Gründen gehört die Unverträglichkeit mit<br />

anderen Hunden, fremden Personen,<br />

Kindern etc. <strong>Das</strong>s auch absolut friedliche<br />

Hunde einen Maulkorb tragen, ist dagegen<br />

weniger bekannt und ergibt für die meisten<br />

Menschen auf den ersten Blick auch<br />

keinen Sinn. So müssen in gewissen<br />

Kantonen/Bundesländer Listenhunde<br />

einen Maulkorb tragen, teilweise sogar<br />

dann, wenn sie einen Wesenstest<br />

bestanden haben.<br />

Weiterlesen …S.23<br />

22 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Schon gewusst?<br />

Der Dobermann auf dem Foto trägt<br />

den Maulkorb aus einem ganz<br />

anderen Grund. Er hatte es nach einer<br />

Operation geschafft, trotz Halskrause<br />

seinen Verband zu fressen.<br />

Danach mussten zwar seine<br />

Hinterlassenschaften nicht mehr<br />

einzeln eingesammelt werden,<br />

sondern ließen sich bequem<br />

aufwickeln, doch ist dies nicht der<br />

eigentliche Zweck eines<br />

Verbandes. Die vorderen<br />

Öffnungen sind extrem eng,<br />

sodass er weder Futter,<br />

© by Amy Tragethon-Riggs<br />

noch Verbandmaterial fressen kann. In der<br />

aktuellen Situation sind Maulkörbe dieser<br />

Art der einzig wirksame Schutz vor der<br />

Aufnahme von Giftködern. An der<br />

Wasseraufnahme dagegen<br />

hindert ihn der Maulkorb genauso wenig,<br />

wie am Schnüffeln, Spiel mit Artgenossen,<br />

Hecheln etc. Die Annahme, dass das<br />

Tragen eines Maulkorbes Tierquälerei sei,<br />

ist absolut falsch. Tierquälerei ist vielmehr,<br />

wenn der Hund nach der Aufnahme eines<br />

Giftköders elendig verendet.<br />

Voraussetzung für das Wohl des Hundes<br />

ist natürlich, dass der Maulkorb einwandfrei<br />

sitzt. Er sollte dem Hund unbedingt vorher<br />

anprobiert werden. Von einer Bestellung im<br />

Internet ist daher eher abzuraten. Wer sich<br />

unsicher ist, der kauft seinen Maulkorb<br />

beim Tierarzt oder im Hundezentrum und<br />

lässt sich bei der Anprobe entsprechend<br />

beraten.<br />

Der Maulkorb ist definitiv nichts Schlimmes<br />

und hat nichts mit Tierquälerei zu tun.<br />

Maulkorb drauf!<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 23


Aufruf<br />

Hundekot aufsammeln alleine reicht nicht<br />

Die Hinterlassenschaft des Hundes<br />

ist vom Hundehalter zu entfernen.<br />

Wer dies nicht tut, muss mit einem<br />

Bußgeld rechnen. Im Londoner<br />

Stadtteil Barking and Dagenham<br />

geht man ab 2016 sogar soweit,<br />

dass liegen gelassene<br />

Hinterlassenschaften auf DNA<br />

untersucht werden sollen, um so<br />

den Halter ausfindig zu machen.<br />

Alles nichts Neues. Doch was<br />

passiert anschließend mit dem<br />

Kotbeutel? Ab in die nächste<br />

Mülltonne, sollte man meinen.<br />

Doch dem ist leider in vielen Fällen<br />

nicht so, wie aus dem Bericht des Wiener<br />

Tierarztes Ralph Rückert hervorgeht. Auf<br />

seiner Mittags-Gassirunde, die lediglich<br />

1.500 Meter lang ist, findet er bis zu<br />

sechs gefüllte Kotbeutel, die einfach in<br />

die Landschaft gepfeffert wurden. Nicht<br />

selten befindet sich die nächste<br />

Mülltonne nur wenige Meter von dem<br />

Fundort entfernt. Wer nun sagt: „ja,ja, so<br />

sind sie, die Wiener“, der sei eines<br />

Besseren belehrt. In seinem Bericht<br />

erwähnt er auch einen Hamburger<br />

Student, der auf seiner Laufrunde an der<br />

Alster innerhalb von einer Stunde sage<br />

und schreibe 97 gefüllte Kotbeutel zählte,<br />

die entweder in der Landschaft oder im<br />

Wasser entsorgt wurden. Bei rund 200<br />

Millionen Kotbeuteln, die alleine von den<br />

Städten und Gemeinden pro Jahr<br />

ausgegeben werden, lässt sich erahnen,<br />

wie viele davon auf diese Art entsorgt<br />

werden und für eine unverantwortliche<br />

Umweltbelastung sorgen, da das<br />

Material in den meisten Fällen nicht<br />

© by www.dogaktuell.de<br />

biologisch<br />

abbaubar ist. Aber selbst die<br />

sogenannten Bio-Beutel stellen keine<br />

Entschuldigung für diese Entsorgungsart<br />

dar, schreibt Rückert in seinem Bericht.<br />

Zum einen nicht, weil auch eine Bio-Tüte<br />

keine optische Verbesserung darstellt<br />

und der Kot sich nach wie vor in der<br />

Landschaft befindet, wenn auch<br />

eingetütet, und zum Anderen, da auch<br />

diese Tüten immer noch einen hohen<br />

Plastikanteil haben. Abgesehen von der<br />

höheren Umweltbelastung, die mit der<br />

Herstellung der Bio-Beutel verbunden ist.<br />

Hundehalter fordern von<br />

Nichthundehaltern mehr Verständnis,<br />

Akzeptanz und Toleranz. Diese können<br />

wir aber nur dann erwarten, wenn wir<br />

Hundehalter uns auch entsprechend<br />

verhalten. Also den Kot nicht nur<br />

einsammeln, sondern auch in der<br />

Mülltonne entsorgen und nicht im<br />

Buschwerk.<br />

24 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Kurz Notiert<br />

Diese Nachricht ist zwar aus 2013 und damit nicht unbedingt das, was man unter<br />

aktuell versteht, doch nach Berichten über Hundehospiz und Tierfriedhof sollte auch<br />

etwas über ein extrem langes Hundeleben berichtet werden. Genau das war<br />

nämlich bei Jack-Russel Terrier Robbin der Fall. Im Jahre 2013 erhielt er den<br />

AGILA Preis für den ältesten Hund Deutschlands. Auf stolze 23 Jahre konnte<br />

Robbin zurückblicken und nahm gelassen die Auszeichnung entgegen. Der Preis<br />

als ältester Hund Deutschlands 2013 beinhaltete neben der Ehrenplakette “Ältester<br />

Hund Deutschlands: Robbin – 2013" auch einen Gesundheits-Scheck in Höhe von<br />

500 Euro. Leider hat er Robbin nichts mehr nützen können, denn er sah in dieser<br />

Ehrung sein letztes großes Highlight. So trat er kurze Zeit später, im Alter von<br />

umgerechnet 161 Menschenjahren seinen Weg über die Regenbogenbrücke an.<br />

Ruhe in Frieden, kleiner Freund.<br />

© by Helga Kohlmayer<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 25


Tipps<br />

Sommer Sonne Eissaison<br />

<strong>Das</strong>s auch in diesem Sommer die hohen<br />

Temperaturen Mensch und Tier zu schaffen<br />

machen, ist sicherlich nichts Neues. Klar, dass<br />

sich da Mensch und Hund über eine<br />

Abkühlung im Baggersee oder Freibad freuen.<br />

Ebenfalls sehr beliebt ist das Eis zum<br />

Nachtisch, nicht nur bei den Zweibeinern,<br />

sondern auch die Hunde setzen ihren<br />

steinerweichenden Blick auf, um etwas von<br />

dem köstlichen Eis<br />

abzubekommen. So gut,<br />

wie den Hunden das Eis<br />

auch schmeckt; die<br />

Fruchtsäuren, der Zucker<br />

und die diversen<br />

Zusatzstoffe sind alles<br />

andere als gut für<br />

unseren vierbeinigen<br />

Freund. Was also tun,<br />

damit auch Bello, Fiffi und<br />

Co zu ihrem Recht auf ein<br />

sommerliches Leckerli<br />

kommen? Die Lösung ist<br />

ein spezielles Hundeeis,<br />

welches sich ohne großen<br />

Aufwand selber herstellen<br />

lässt, versichert die<br />

AGILA<br />

Haustierversicherung.<br />

Bevor wir zu der<br />

Hundeeisherstellung<br />

kommen, müssen wir auf<br />

ein paar Regeln hinweisen, die die Fütterung<br />

von Hunden im Sommer betrifft. Kühlschrankkaltes<br />

Futter oder Wasser belasten bei hohen<br />

Temperaturen nicht nur den Kreislauf des<br />

Hundes, sondern können auch zu Reizungen<br />

an der Magenschleimhaut führen, was im<br />

schlimmsten Fall eine<br />

Magenschleimhautentzündung zur Folge hat.<br />

Gleiches gilt auch für zu heiße Mahlzeiten<br />

oder Getränke. Sowohl Futter als auch Wasser<br />

sollte daher stets Zimmertemperatur haben.<br />

©by Hunde-Eis_Fotolia_Gianfranco Bella<br />

<strong>Das</strong>s dies natürlich bei einem Hundeeis nicht<br />

möglich sein kann, versteht sich von selbst. Es<br />

sollte daher auch nur ein Leckerli sein; sprich<br />

eine kleine Portion, die dem Hund nicht<br />

schadet.<br />

Hundeeis selber machen<br />

Die Grundlage für das Hundeeis bildet<br />

Joghurt, Quark oder Hüttenkäse.<br />

Auch eine Kombination ist<br />

möglich. Für den Geschmack<br />

wird dieser Grundmasse noch<br />

Leberwurst oder passierte<br />

Fleischwurst beigemengt.<br />

Selbstverständlich ist auch hier<br />

wieder eine Kombination möglich.<br />

Fleischbrühe und/oder<br />

Gemüsebrühe kann entweder<br />

statt der Wurst oder zusätzlich<br />

zur Geschmacksabrundung<br />

beigemengt werden. Der eigenen<br />

Kreativität und dem Geschmack<br />

des Hundes sind hier also kaum<br />

Grenzen gesetzt. Lediglich auf<br />

Zucker oder andere Süßmittel ist<br />

bei dem Hundeeis bitte zu<br />

verzichten.<br />

Die so hergestellte Eismasse wird<br />

nun in kleine Formen gegeben<br />

und über Nacht in der Kühltruhe<br />

oder dem Eisfach gefroren. Diese<br />

Formen sollten nicht zu groß sein, damit es<br />

wirklich nur ein kleines und verträgliches<br />

Leckerli ergibt. Leere Fruchtzwergebecher<br />

wären hierzu beispielsweise gut geeignet.<br />

Wem dies alles zu aufwendig ist, der kann<br />

auch in den Eiscafés von Leonardo Caprarese<br />

(Seite 31) in, und um Bremen zu seinem<br />

Eisbecher ein Hundeeis für seinen Vierbeiner<br />

bestellen.<br />

26 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


HJeder weiß es, ständig wird ermahnt und<br />

gewarnt und dennoch sterben jährlich<br />

unzählige Hunde in überhitzten Autos.<br />

Ob für den vermeintlich kurzen Einkauf<br />

oder den Restaurantbesuch. Der Hund<br />

News<br />

unde dürfen nicht draußen bleiben<br />

ayat Restaurant<br />

© by Restaurant-Hayat.at<br />

darf zwar mitfahren, muss dann aber im<br />

Auto warten. Einige Hunde können in<br />

letzter Minute gerettet werden, für andere<br />

kommt jede Hilfe zu spät. Für den<br />

hundebegeisterten Rabie Hayat genauso<br />

unverständlich, wie für Tausende andere<br />

© by Restaurant-Hayat.at<br />

auch. Der feine Unterschied: Rabie<br />

Hayat ist nicht nur empört, sondern<br />

handelte auch. Ein DIN A4 großes Papier<br />

am Eingang seines arabischen<br />

Restaurants in Salzburg, an dem kein<br />

Gast vorbeikommt, ohne es zu<br />

bemerken, sorgte für Aufsehen und<br />

Begeisterung. Auf dem Papier steht:<br />

„Lieber Gast, lassen Sie Ihren Hund bei<br />

den Temperaturen nicht im Auto, nur weil<br />

Sie schnell was essen wollen. Bringen<br />

Sie Ihren Hund mit. Wir haben eine<br />

große Terrasse mit einem Sandstrand<br />

und der beste Freund des Menschen<br />

darf bei uns soviel trinken wie er will.<br />

Euer Hayat Team“. <strong>Das</strong> Papier schlug<br />

ein wie eine Bombe. Knapp 46.000<br />

Gefällt-Mir-Angaben erhielt das Foto<br />

dieses Papiers bei Facebook und wurde<br />

über 3.800 mal geteilt. Bei diesem Erfolg<br />

bleibt zu hoffen, dass es viele<br />

Restaurantbetreiber dazu veranlassen<br />

wird, diesem Beispiel zu folgen. Danke<br />

Rabie Hayat für diese wegweisende<br />

Initiative.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 27


Kennen Sie schon Charlie?<br />

In unserer <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2015</strong> berichteten wir<br />

in dem Artikel Haushaltshilfe auf vier Pfoten<br />

über einen American Staffordshire Terrier,<br />

Feuchttücher, Babypuder, frische Windeln<br />

und entsorgt die alte Windel<br />

ordnungsgemäß im Mülleimer, den er<br />

natürlich nachher auch schließt. Als<br />

Belohnung gibt es statt eines Leckerli ein<br />

High Five, was für Charlie das Größte zu<br />

sein scheint. Die Intelligenz dieser<br />

Hunderasse wird oft unterschätzt und die<br />

Hunde sind entsprechend unterfordert.<br />

Kläffer sind hierfür das beste Beispiel. Da<br />

der Beagle nicht nur besonders neugierig,<br />

© by Charliedadog<br />

der seinem Frauchen tatkräftig zur Hand<br />

geht. Damit ist nicht nur dem Menschen<br />

gedient, sondern auch dem Hund, denn<br />

gerade besonders intelligente Rassen<br />

brauchen ihre Aufgaben und geistige<br />

Beschäftigung, um einer geistigen<br />

Unterforderung entgegenzuwirken. Auch der<br />

Beagle gehört zu den intelligenten<br />

Hunderassen und benötigt geistige<br />

Forderung. So wie Amos in unserer letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong>, so hilft auch Beagle Charlie<br />

seinem Frauchen kräftig bei den alltäglichen<br />

Aufgaben und hat dabei eine Menge Spaß.<br />

In dem Video, dass bei Youtube fast 4 ½<br />

© by Charliedadog<br />

sondern auch sehr aufmerksam ist, lernt er<br />

recht leicht, schnell und auch gerne. Charlie<br />

erledigt neben dem Wechsel der Windel<br />

auch noch andere Handlangeraufgaben im<br />

Haushalt, über die er seine mehr als 20.000<br />

Facebook-Freunde stets auf dem Laufenden<br />

hält.<br />

© by Charliedadog<br />

© by Charliedadog<br />

Millionen Mal aufgerufen wurde, hilft Charlie<br />

seinem Frauchen beim Windelwechsel.<br />

Dabei erledigt er die Aufgaben, vor denen<br />

sich Väter nur zu gerne drücken. Er holt<br />

28 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong>


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Office-Service Floessner<br />

Inhaber Martin A. Floessner<br />

Am Lehenweg 3<br />

60437 Frankfurt am Main<br />

Telefon 069 / 34 87 85 87<br />

Telefax 069 / 900 179 12<br />

E-Mail: dog@dogaktuell.de<br />

Web: www.dogaktuell.de<br />

<strong>Das</strong> Copyright der Titelfotos und des<br />

weiteren Bildmaterials liegt, sofern<br />

nicht anders gekennzeichnet bei:<br />

<strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>|Bully<br />

& Co, herausgegeben von Office-<br />

Service Floessner, Inhaber Martin A.<br />

Floessner<br />

© 2013-<strong>2015</strong> <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong><br />

<strong>Hundemagazin</strong> / © <strong>2015</strong> Bully & Co<br />

Irrtümer vorbehalten.<br />

Einlieferungs- &<br />

Autorenbedingungen:<br />

Einsendungen sind per Email an die<br />

E-Mail-Adresse<br />

dogaktuell@gmail.com zu senden.<br />

Veröffentlichungen erfolgen<br />

ausschließlich unter folgenden<br />

Einlieferungs- &<br />

Autorenbedingungen:<br />

Der Herausgeber übernimmt<br />

keinerlei Haftung für unverlangt<br />

eingesandtes Material jeglicher Art.<br />

Postalische Einsendungen werden<br />

aus organisatorischen Gründen,<br />

sofern nicht in Ausnahmefällen<br />

anders vereinbart, nicht<br />

berücksichtigt. Es besteht weder ein<br />

Recht auf Veröffentlichungen, noch<br />

auf Rücksendung eingesendeten<br />

Materials. Die Annahme zur<br />

Veröffentlichung muss in Textform<br />

erfolgen. Veröffentlicht werden<br />

grundsätzlich nur Originalbeiträge,<br />

bei denen der Autor versichert, dass<br />

die Rechte des eingesandten Text-,<br />

Bild-, Ton- und Videomaterial zu<br />

100% bei ihm liegen und nicht, auch<br />

nicht stellenweise, von anderen<br />

Quellen kopiert wurden. Der<br />

Einsender räumt mit der Einsendung<br />

dem Herausgeber das einfache, aber<br />

inhaltlich, räumlich und zeitlich<br />

unbeschränkte Recht zur<br />

Vervielfältigung und/oder Verbreitung<br />

in körperlicher Form, das Recht zur<br />

öffentlichen Wiedergabe und<br />

Zugänglichmachung. Dies schließt<br />

auch die Rechte zur Aufnahme in<br />

Datenbanken, zur Speicherung auf<br />

elektronischen Datenträgern, deren<br />

Verbreitung und/oder Vervielfältigung<br />

oder sonstige Verwertung<br />

elektronischer Art ein. Dieser Passus<br />

gilt auch für Nutzungsformen, die<br />

derzeit noch unbekannt sind.<br />

Der Einsender erklärt sich damit<br />

einverstanden, dass der Herausgeber<br />

das eingesandte Material unter<br />

Wahrung des<br />

Urheberpersönlichkeitsrechts<br />

bearbeitet und/oder ganz oder<br />

teilweise mit anderem Material<br />

kombiniert, sowie Anpassungen<br />

vornimmt die zur Veröffentlichung<br />

erforderlich sind.<br />

Der Autor garantiert dem<br />

Herausgeber, dass er der alleinige<br />

Urheber des gesamten eingesandten<br />

Materials ist. Er versichert, dass er<br />

sowohl über das Material, als auch<br />

über die daran gekoppelten<br />

Nutzungsrechte frei verfügen kann.<br />

Der Autor garantiert, dass das<br />

eingesandte Material frei von<br />

Rechten Dritter ist und dass durch<br />

die Auswertung des Materials die<br />

Verletzung Rechte Dritter<br />

ausgeschlossen ist. Der Autor stellt<br />

den Herausgeber auf erstes<br />

Anfordern hin von sämtlichen<br />

Ansprüchen Dritter frei, die gegen<br />

den Herausgeber in Zusammenhang<br />

mit der Ausübung der vorgenannten,<br />

eingeräumten Rechte erhoben<br />

werden. Dies gilt auch und<br />

insbesondere für die erforderlichen<br />

Kosten der Rechtsverteidigung.<br />

Bei der Veröffentlichung von<br />

Leserbriefen erfolgt die<br />

Autorenangabe durch die Nennung<br />

des Vornamens und des ersten<br />

Buchstabens des Nachnamens, sowie<br />

einer Ortsangabe.<br />

Rechtevorbehalt:<br />

Alle Urheber- bzw.<br />

Leistungsschutzrechte fur die in „<strong>Dog</strong><br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> | Bully &<br />

Co‘‘ wiedergegebenen Inhalte (wie<br />

bspw. Beiträge, Fotos, Anzeigen und<br />

Illustrationen) liegen bei dem<br />

Herausgeber bzw. den jeweils<br />

angegebenen Autoren. Jede Form<br />

der Verwertung (wie bspw. der<br />

Nachdruck), auch auszugsweise, ist<br />

nur mit schriftlicher Einwilligung des<br />

Herausgebers gestattet. Dies gilt<br />

insbesondere für die Vervielfältigung,<br />

Verbreitung, öffentliche<br />

Zugänglichmachung, öffentliche<br />

Wiedergabe, Aufnahme in<br />

Datenbanken sowie die Speicherung<br />

auf elektronischen Datenträgern.<br />

Keine Gewähr und Haftung:<br />

Für die Inhalte und die Gestaltung<br />

der Werbeanzeigen sind die<br />

Kooperationspartner selbst<br />

verantwortlich.<br />

Trotz gewissenhafter Recherche und<br />

Überprüfung der eingehenden<br />

Informationen übernimmt der<br />

Herausgeber keine Gewähr für<br />

Richtigkeit, Vollständigkeit,<br />

Verlässlichkeit, Aktualität und<br />

Brauchbarkeit für den Leser.<br />

Artikel, die namentlich<br />

gekennzeichnet wurden, geben die<br />

Meinung des jeweiligen Autors<br />

wieder, Die nicht zwangsläufig mit<br />

der Meinung des Herausgebers<br />

übereinstimmen muss.<br />

Sämtliche Ratschläge werden nach<br />

bestem Wissen und Gewissen geben,<br />

erfolgen jedoch unverbindlich und<br />

beinhalten keine Gewähr für deren<br />

Richtigkeit, Vollständigkeit,<br />

Verlässlichkeit, Aktualität bzw.<br />

Brauchbarkeit für den Leser.<br />

Sollten Sie bei Ihrem Heimtier ein<br />

gesundheitliches Problem vermuten,<br />

so suchen Sie bitte umgehend ihren<br />

Tierarzt auf. Die in den Artikeln,<br />

Berichten und Werbeanzeigen<br />

veröffentlichten Auskünfte dienen<br />

lediglich der Information und können<br />

eine (tier-)ärztliche Beratung nicht<br />

ersetzen.<br />

Einer (auch teilweisen)<br />

Übernahme der vorstehenden<br />

Bestimmungen wird<br />

ausdrücklich widersprochen.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong> 2/<strong>2015</strong> 29


Bild © by Mel Zabloki


Leonardos Eiscafés sind nicht nur wow, sondern auch wau<br />

© by www.gelateria-italiana.de<br />

An heißen Sommertagen gibt es nichts<br />

Schöneres, als den Besuch einer Eisdiele.<br />

Unsere vierbeinigen Freunde sehen das<br />

allerdings etwas anders. In diversen Eiscafés<br />

haben sie überhaupt keinen Zutritt, und wenn<br />

doch, dann müssen sie zusehen, wie<br />

Herrchen und Frauchen sich das leckere Eis<br />

hineinschaufeln, während sie noch nicht<br />

einmal betteln dürfen. Bei Leonardo<br />

Caprarese ist das anders. In seinen Eiscafés<br />

in und um Bremen haben Hunde nicht nur<br />

Zutritt, sondern seit 2008 auch ihre eigenen<br />

Eisspezialitäten. Zunächst gab es die<br />

Geschmacksrichtung Rind, 2010 folgte ein<br />

Puteneis. Für diese Saison hat er noch ein<br />

Leberwursteis kreiert. Hergestellt wird das<br />

Hundeeis aus Wasser Karotten und viel<br />

Fleisch. Um sicherzugehen, dass es seinen<br />

vierbeinigen Kunden auch schmeckt, werden<br />

© by Leonardo Caprarese<br />

alle Eissorten vorher von seinem Labrador<br />

Oscar ausgiebig getestet. Gegen diese Art<br />

von Tierversuchen haben selbst wir keinerlei Einwände. Erhältlich ist das Hundeeis im Eiscafé<br />

Vesuvio in Bremen-Borgfeld, im Eiscafé Mulino in Heiligenrode und im Eiscafé La Piazza in<br />

Kirchweyhe. Die Kugel kostet aktuell 1,00 Euro.<br />

Hundeeis gibt es aber nicht nur bei Leonardo Caprarese in Bremen. In Berlin kreierten die<br />

Zwillingsbrüder Roman und Raoul Krohn für die vierbeinigen Eisgenießer ein Hundeeis (Rind<br />

und Wildlachs), das auch bei Katzen gut ankommt, und beliefern damit Geschäfte und<br />

Restaurants, unter anderem die Strandlust auf Wangerooge und Berliner Eisdielen. Im Kreis<br />

Birkenfeld bekommen Hunde ihr Eis im Eiscafé Venezia von Marco Vazzola. In Frankfurt bietet<br />

die Eisdiele NinA, in der Nähe des Rebstockparks Hundeeis und Menscheneis an. Die<br />

umgekehrte Reihenfolge liegt daran, da das Hundeeis den Hunden scheinbar wesentlich<br />

besser schmeckt, als der Testerin der Frankfurter Rundschau das Menscheneis. In Wien hat<br />

eine Eisdiele in der Nähe des Stephansdomes <strong>Dog</strong>gissimo in den Geschmacksrichtungen<br />

Reis, Vanille und Soja im Programm. Mit 4,80 Euro für einen 200 Gramm-Becher ist das<br />

Gelato per Cani, zu Deutsch: Eis für Hunde, allerdings nicht gerade billig.<br />

Wem dies alles zu weit ist, der kann sich sein Hundeeis auch selber herstellen. Wie es geht,<br />

verraten wir auf Seite 26.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 3 1


Inhaltsverzeichnis<br />

Juli/August/September <strong>2015</strong><br />

Rasseportrait<br />

American Bulldog<br />

Seine Sturheit auf der einen und seine<br />

Sensibilität auf der anderen Seite<br />

fordern bei der Erziehung Konsequenz<br />

und viel Einfühlungsvermögen.<br />

42<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

Tierschutz<br />

13-14<br />

© by www.hessische-bullterrier-freunde.com<br />

Lady sucht ihren Begleiter<br />

Für den Rest ihres Lebens<br />

.<br />

6 jährige Standard Bullterrierhündin<br />

braucht Eure Unterstützung<br />

31 Leonardos Eiscafés sind nicht nur wow,<br />

sondern auch wau<br />

32 Inhaltsverzeichnis<br />

34 Schleswig Hollstein schafft die Rasseliste ab<br />

36 Little Angel - Run - <strong>2015</strong> mit Axel Keil<br />

37 Lady 6 Jährige Standart Bullterrierhündin<br />

38 Ruhrpott Bullis<br />

32 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong>


Helden<br />

46<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

Hero <strong>Dog</strong> Junior<br />

Eine Bulldogge begeistert Millionen.<br />

Die Kölner Bulldogge Junior ist wohl<br />

derzeit einer der berühmtesten Hunde.<br />

Deutschlands<br />

Bericht<br />

Ruhrpott Bullis e.V.<br />

© by<br />

Ist ein Verein, der sich z.B. mit ihren<br />

Fotoshootings und den daraus resultierenden<br />

Einnahmen für die durch<br />

die Medien verunglimpften Listenhunde<br />

einsetzt.<br />

38<br />

40 Bulletin Board<br />

42 American Bulldog<br />

45 Lennox starb nicht umsonst<br />

46 Hero <strong>Dog</strong> - Eine Bulldogge begeistert Mio<br />

48 Lennox Fortsetzung<br />

49 Impressum<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 33


Rechtliches<br />

© www.Schleswig-Holstein.de<br />

Bremen hat seine Chance verspielt, sich aus der unsinnigen<br />

Rasseliste, deren Sinn ja bekanntlich auch wissenschaftlich<br />

widerlegt ist, zu verabschieden. Wir berichteten darüber in<br />

unserer E-Paper <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2015</strong>. Besser machen es nun die<br />

Schleswig-Holsteiner. Es ist bei Hundekennern seit jeher<br />

bekannt, dass die Aggressivität nicht von der Hunderasse,<br />

sondern von Aufzucht, Haltung, Erziehung, Umfeld und vielen<br />

Faktoren mehr abhängig ist. Nach gut 15 Jahren haben das<br />

nun auch die Politiker Schleswig Holsteins eingesehen. <strong>Das</strong> soll<br />

jetzt nicht sarkastisch klingen, denn für Politiker ist das eine rasante<br />

Leistung, wenn man bedenkt, dass die Abgeordneten anderer<br />

Bundesländer ihre Sachkenntnis offensichtlich noch immer aus der Boulevardpresse beziehen.<br />

Neue Hundeverordnung zum 01. Jan. 2016<br />

Ab dem 1. Januar 2016 soll die Rasseliste in Schleswig-Holstein endgültig dahin kommen, wo sie<br />

hingehört: In den Reißwolf. Ab dann gilt ein Hund als gefährlich, wenn er einen Menschen oder<br />

ein anderes Tier beißt oder bedroht. Die Rasse spielt dabei dann keine Rolle mehr und gilt für<br />

den Chihuahua, genauso wie für den Schäferhund, Pitbull und alle anderen Rassen und<br />

Mischlinge. Gleichzeitig werden Chip und der Abschluss einer Tierhalterhaftpflicht für alle<br />

Hundehalter zur Pflicht, sobald der Hund älter als drei Monate ist.<br />

Haltung gefährlicher Hunde<br />

Bedroht oder beißt ein Hund einen Menschen oder ein anderes Tier, so muss der Halter einen<br />

Hundeführerschein machen, den Hund in der Öffentlichkeit mit Maulkorb an der Leine führen und<br />

bei der Hundesteuer tiefer in die Tasche greifen. Sollte der Halter die Prüfung nicht bestehen, so<br />

muss er den Hund abgeben. Gleiches gilt, wenn er aufgrund von Vorstrafen zur Haltung<br />

gefährlicher Hunde nicht berechtigt ist.<br />

Hundeführerschein für jeden<br />

Die FDP forderte einst die Führerschein-Pflicht für alle Hundehalter, was jedoch verworfen wurde.<br />

Abgesehen von der Expertenmeinung, die eine generelle Führerscheinpflicht als überzogen<br />

darstellt, würden Aufwand und Kosten dazu führen, dass für ältere oder ärmere Personen eine<br />

Hundehaltung nicht mehr möglich wäre. Stattdessen soll für Halter, die den Führerschein freiwillig<br />

machen, die Hundesteuer ermäßigt werden.<br />

<strong>Das</strong> Copyright der in diesem Bericht verwendeten Hintergrundbilder liegt bei:<br />

Margot Stöckel und Boy Beekmans<br />

34 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co


Rechtliches<br />

Hunde auf Bewährung<br />

Ein Hund, dessen Rasse auf der Rasseliste steht, gilt automatisch als gefährlich. Auch wenn sich der<br />

American Staffordshire Terrier einbildet, ein Pudel zu sein, ist ein Wechsel zum ungefährlichen Pudel<br />

nicht möglich. Er bleibt ein Amstaff. <strong>Das</strong> wird nun anders. Hunde, die zwar als gefährlich eingestuft<br />

wurden, sich aber zwei Jahre friedlich verhalten haben, können durch Absolvierung eines Wesenstests<br />

resozialisiert werden. Maulkorbpflicht und Steuererhöhung fallen wieder weg. Ob es wegen des<br />

Führerscheins zur Steuerermäßigung kommt, ist jedoch fraglich, da er einst nicht freiwillig, sondern auf<br />

Anordnung gemacht wurde.<br />

<strong>Das</strong> große ABER<br />

<strong>Das</strong>s die Zucht von Hunden „mit dem Ziel einer gesteigerten Aggressivität und Angriffsbereitschaft<br />

gegenüber Menschen und Tieren“ weiterhin verboten bleibt, ist bei korrekter Auslegung ja noch zu<br />

begrüßen, wobei die Frage bleibt, wo gesteigerte Aggressivität beginnt, und Schutzverhalten aufhört.<br />

Unakzeptabel dagegen ist, dass die bloße Drohung des Hundes als Grund für die Einstufung zum<br />

gefährlichen Hund ausreicht. Abgesehen davon, dass bereits Hunde erschossen wurden, weil sie nur<br />

schief geguckt hatten, was als Bedrohung empfunden wurde, andere alleine in einer bestimmten Rasse<br />

fälschlicherweise schon eine Bedrohung sehen, wäre jeder Schutzhund demnach als gefährlich<br />

einzustufen. Ein gut ausgebildeter Hund verteidigt seinen Herrn und dessen Eigentum. Wer sich dem zu<br />

sehr nähert, wird von dem Schutzhund gewarnt. <strong>Das</strong> ist sein Job, dazu ist der Hund ausgebildet. Die<br />

Warnung kann natürlich auch als eine Drohung empfunden werden. Bleibt zu hoffen, dass an dieser<br />

Stelle noch nachgebessert wird und Entscheidungen nicht von zertifizierten Theoretikern, sondern von<br />

qualifizierten Profis getroffen werden.<br />

Welche Hunde sind vom Zuchtverbot betroffen?<br />

Der Gesetzentwurf der FDP sah auch eine Aufhebung des Zuchtverbotes vor. Da dies jedoch zu logisch<br />

und konsequent ist, wurde durch SPD, Grüne und SSW eine sogenannte Verbesserung eingebracht.<br />

Diese sieht ein weiteres Zuchtverbot von Hunden vor, deren Zucht auf eine gesteigerte<br />

Aggressionsbereitschaft und Angriffswillen abzielt. Zwar wird zugegeben, dass keine Gefahr aus der<br />

bloßen Rassezugehörigkeit abzuleiten ist, dennoch sei ein Zuchtverbot gefährlicher Hunde aus Gründen<br />

der Gefahrenabwehr notwendig. Laut dem „verbesserten“ Gesetzentwurf ist also die Zucht von Hunden<br />

verboten, bei denen eine nicht artgerechte Steigerung des aggressiven Verhaltens gefördert wird, in<br />

deren Folge sich „intraspezifische Regelungsprozesse nicht mehr steuern lassen“. <strong>Das</strong> betrifft Hunde<br />

aller Rassen und Mischungen, was soweit auch in Ordnung ist, faktisch jedoch kaum zu kontrollieren<br />

und beurteilen ist. Zumindest nicht von den „Sachverständigen“, die bei politischen Fragen zurate<br />

gezogen werden. Wie also am Ende dieser Gummiparagraf 15 ausgelegt werden wird, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

Einsicht bei Politikern – So rar, dass sie erwähnt werden sollte<br />

Bei aller Kritik an den Verbesserungsvorschlägen gibt es auch eine sinnvolle Abänderung. Die Pflicht,<br />

gefährlichen Hunden ein leuchtend hellblaues Halsband anzulegen, wie es die FDP in ihrem Entwurf<br />

beibehalten wollte, entfällt. Abgesehen davon, dass ohnedies kaum jemand die Bedeutung des<br />

hellblauen Halsbandes kennt, macht es bei den Auflagen, die der Halter eines gefährlichen Hundes zu<br />

erfüllen hat, keinen weiteren Sinn.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 35


News<br />

LITTLE-ANGEL-RUN <strong>2015</strong><br />

© by Axel Keil - Little-Angel-Run<br />

Vor zwei Jahren kursierte<br />

ein Video im sozialen<br />

Netzwerk von Facebook.<br />

Zu sehen waren drei<br />

chinesische Polizisten, die<br />

einen weißen Bullterrier<br />

mit Schlagstöcken auf<br />

brutalste Weise<br />

erschlugen. <strong>Das</strong> einzige<br />

Vergehen des Hundes war<br />

es, ohne Herrchen oder<br />

Frauchen unterwegs<br />

gewesen zu sein.<br />

Viele haben dieses Video<br />

gesehen, fast alle waren<br />

entsetzt, doch die meisten<br />

haben es bis heute schon<br />

wieder vergessen. Nicht so<br />

der 49-jährige Bullyfreund<br />

Axel Keil aus dem<br />

nordhessischen Treysa.<br />

Die Bilder des ihm<br />

unbekannten Hundes, den<br />

er „Little Angel“ nannte,<br />

gingen ihm nicht mehr aus<br />

dem Kopf. Er musste<br />

etwas tun, bei dem er<br />

Zeichen setzen konnte. So<br />

beschlossen er und seine<br />

Verlobte, eine<br />

Gedenkwanderung von<br />

Marburg nach Köln zu<br />

unternehmen. Sie<br />

starteten am 13.Juli 2014<br />

zusammen mit ihren drei<br />

Bullterriern und erreichten<br />

Köln am 19.7.2014. Auf<br />

den rund 180 Kilometern<br />

schliefen sie in Zelten und<br />

wuschen sich in Bächen.<br />

Dabei führten sie viele<br />

interessante Gespräche.<br />

Die Resonanz war<br />

durchweg positiv und viele<br />

zogen respektvoll den Hut.<br />

Einige Passanten<br />

streichelten die Bullterrier<br />

und überzeugten sich<br />

davon, dass ein Bullterrier<br />

ein absolut friedlicher und<br />

verschmuster Hund ist und<br />

mit dem Bild, welches die<br />

Medien verbreiten, absolut<br />

nichts gemein hat.<br />

Auch in diesem Jahr<br />

startet Axel Keil wieder<br />

einen Gedenk-Run. Am<br />

6.Juli geht es diesmal mit<br />

dem Fahrrad los in<br />

Richtung Köln. Die 11-<br />

jährige Bullterrier-Hündin<br />

Lisa wird die rund 200<br />

Kilometer im<br />

Fahrradanhänger<br />

mitreisen. Am 11.7.<strong>2015</strong><br />

will das Team an der<br />

Veranstaltung von<br />

Hundsgemein in Köln<br />

teilnehmen und allen<br />

getöteten Listenhunden<br />

gedenken.<br />

36 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co


Tierschutz<br />

© by www.hessische-bullterrier-freunde.com<br />

Ernstgemeinte Anfragen<br />

richten Sie bitte an:<br />

bullis@kellers-ranch.de<br />

0179/6858358 an Heike<br />

Krammig<br />

Die sechsjährige Bullterrierhündin<br />

Lady wurde von<br />

einem älteren Ehepaar, welches<br />

Lady vor zwei Jahren<br />

aus einem Tierheim adoptierten,<br />

wieder zur Vermittlung<br />

gegeben, denn Lady hat<br />

ein Problem mit anderen<br />

Hunden. Dieses Problem ist<br />

angstbedingt und kann mit<br />

fachkundigen Hundetrainern<br />

sicher gelöst werden. Dennoch<br />

wird Lady nur in Einzelhaltung<br />

vermittelt. Mit allen<br />

anderen Situationen im Alltag<br />

kommt sie bestens klar.<br />

Menschen gegenüber verhält<br />

sie sich freundlich und versteht<br />

es, mit Kindern umzugehen.<br />

Lady befindet sich nicht im<br />

Tierheim. <strong>Das</strong> Tierheim stellt<br />

lediglich den Kontakt her und<br />

führt eine Vorkontrolle durch.<br />

Da es sich um einen Standard<br />

Bullterrier handelt, wird<br />

dringend darum gebeten sich<br />

im Vorfeld über die gesetzlichen<br />

Bestimmungen und<br />

Auflagen des jeweiligen Bundeslandes<br />

zu informieren.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 37


Ruhrpott-Bullis e.V.<br />

Sie sind zwar keine gelernten<br />

Fotografinnen, dennoch<br />

wollten Nadine Grafe und<br />

Kerstin Treisch ihre Hunde<br />

fotografieren und damit<br />

Aufklärungsarbeit leisten. Mit<br />

Ausdauer und Fleiß brachten<br />

sie sich das Fotografieren<br />

selber bei, und was sie heute<br />

präsentieren, kann man nur<br />

als absolut professionell<br />

bezeichnen. Mit ihrem Projekt<br />

Ruhrpott-Bullis e.V. sind sie<br />

inzwischen sehr erfolgreich.<br />

Tatkräftige Unterstützung erhält das<br />

Fotografenduo dabei von Nadine<br />

Grafes Lebensgefährten Andy. Die<br />

regelmäßigen Fotoshootings werden<br />

von Listenhundebesitzern gern<br />

genutzt und jedes der<br />

ausdrucksstarken Bilder ist ein<br />

Argument gegen die Rassendiskriminierung. Über Facebook<br />

erreichen diese Bilder nur kurze Zeit später Tausende von<br />

Personen. Die Ruhrpott-Bullis bieten aber nicht nur<br />

Fotoshootings an, sondern sammeln, verkaufen und<br />

versteigern auch Bilder und Hundebedarf für den guten<br />

Zweck. So kamen 2014 stolze 7.000 Euro zusammen, mit<br />

denen sie „Bullterrier in Not“ und „Pit-Staff und Co.“<br />

unterstützen konnten. Insgesamt konnten sie bis heute<br />

11.970,00 Euro für notleidende Listenhunde sammeln. Eine<br />

stolze Leistung, die unseren Respekt verdient.<br />

38 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co


Bericht<br />

Ruhrpott-Bullis e.V.<br />

Mit ihren Bildern zeigen sie die<br />

wahren Eigenschaften der Listenhunde<br />

aller Rassen und dementieren<br />

somit das Bild, welches die Medien in<br />

teilweise in unverantwortlichen Hetzkampagnen<br />

schüren. Sie erreichen<br />

mit ihren Bildern, dass auch Personen,<br />

die dank der Medien Angst vor<br />

Listenhunden hatten, sich mit diesen<br />

Rassen beschäftigen und auseinandersetzen.<br />

Die Zahl derjenigen, die mithilfe dieser Bilder<br />

von den wahren Charakteren dieser Hunde<br />

überzeugt wurden, ist nicht bekannt, aber es<br />

sind sicherlich nicht wenige. Unter den Hundefreunden<br />

sind die Ruhrpott-Bullis heute<br />

nicht mehr wegzudenken, die bei dem Kampf<br />

gegen Rassendiskriminierung einen wichtigen<br />

Beitrag leisten und weit über 19.000 Gefällt-Mir-Angaben<br />

bei Facebook sprechen<br />

ebenfalls eine deutliche Sprache.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 39


Termine<br />

Bulletin Board<br />

<strong>2015</strong><br />

Hund ist Hund<br />

Köln-Heumarkt<br />

© by<br />

2. SOKA-RUN in<br />

© by<br />

Bremen<br />

Sommerfest bei TS Pitbull<br />

Stafford & CO Köln<br />

© by<br />

8.SOKA-RUN-NRW<br />

© by<br />

In Düsseldorf<br />

© by<br />

40 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong>


Bulletin Board<br />

<strong>2015</strong><br />

Termine<br />

© by<br />

© by<br />

© by<br />

© by<br />

© by<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 41


Rasseportrait<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

Obwohl die Rasse, deren<br />

Ursprung auf das 18.<br />

Jahrhundert zurückreicht,<br />

schon sehr alt ist, wurde sie<br />

bis heute weder von der FCI,<br />

noch vom AKC als Rasse<br />

anerkannt. Dies ist allerdings<br />

kein Manko, sondern wohl<br />

einer der Gründe, weshalb<br />

diese Hunde bis heute so<br />

ursprünglich und robust<br />

geblieben sind.<br />

Geschichte des American Bulldog<br />

Theorien zu seiner Geschichte gibt es wohl<br />

einige, die sich jedoch alle bei John D.<br />

Johnson und Alan Scott wiedertreffen. Man<br />

darf also davon ausgehen, dass englische<br />

Bulldoggen im 18. Jahrhundert mit ihren<br />

Haltern England verließen, um in der neuen<br />

Welt einen Neuanfang zu starten. Schnell<br />

erkannte man, dass auf den riesigen Farmen<br />

in Amerika größere und stärkere Hunde<br />

benötigt wurden. So kreuzte man einige große<br />

einheimische Rassen ein. John D. Johnson<br />

züchtete diese Hunde, die auch als Bully Typ<br />

oder Johnson Typ bezeichnet werden als<br />

Wach- und Schutzhunde. Gleichzeitig züchtete<br />

auch Alan Scott American Bulldogs, allerdings<br />

leichtere und athletischere Hunde, mit einem längeren Fang, die sich besser zum<br />

Viehtrieb und für die Wildschweinjagd eigneten. Sie sind als Standard Typ oder auch<br />

Scott Typ bekannt. Später gesellte sich noch eine Hybridart dazu, die eine Mischung<br />

aus beiden Typen darstellt und heute von vielen Züchtern bevorzugt wird. Ihre<br />

Verwendung finden sie als Sport- und Gebrauchshunde. .……………..Weiterlesen …S.43<br />

42 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong><br />

Heroes Fotografie


Rasseportrait<br />

Die Vokabel „dick“ ist<br />

unvermeidbar<br />

<strong>Das</strong>s man bei dem American<br />

Bulldog um das Wort dick nicht<br />

herumkommt, liegt nicht nur an<br />

seiner grenzenlosen Liebe zum<br />

Futter, sondern auch an seinem<br />

Dickkopf. Auch wenn der<br />

arbeitswillige Hund gerne und<br />

schnell über das Futter lernt, so<br />

werden Kommandos nicht wie<br />

bei anderen Gebrauchshunderassen<br />

üblich bedingungslos ausgeführt, sondern viel lieber erst<br />

einmal ausdiskutiert. Eine dicke Scheibe Wurst ist allerdings stets ein von ihm<br />

akzeptiertes Argument. Ein dickes Fell dagegen hat der Ambull, wie er auch in<br />

Kurzform genannt wird, nicht. Auch wenn man es seiner imposanten Figur nicht<br />

ansieht, so steckt unter der unerschrockenen Fassade ein kleines Sensibelchen.<br />

Seine Familie und er sind auf jeden Fall stets dicke Freunde.<br />

Kein Hund für Jedermann<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

Seine Sturheit auf der einen, und<br />

seine Sensibilität auf der anderen<br />

Seite fordern bei der Erziehung<br />

Konsequenz und viel<br />

Einfühlungsvermögen. <strong>Das</strong> kann<br />

eine Weile dauern, denn der<br />

American Bulldog ist ein<br />

Spätentwickler. Erst nach etwa zwei<br />

Jahren ist er vollständig<br />

ausgewachsen. Bis er erwachsen<br />

ist, vergehen 2 ½ bis drei Jahre.<br />

Nachlässigkeit hat bei diesen<br />

Hunden zur Folge, dass sie sich selbst zum Assistenzhund ausbilden. Sie beginnen<br />

den Tisch abzuräumen, den Mülleimer zu leeren und vieles mehr. Leider allerdings<br />

auf eine Art und Weise, wie sie von einem richtigen Assistenzhund nicht durchführt<br />

werden würde.<br />

…..…....Weiterlesen …S.44<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 43


Rasseportrait<br />

Wesen und Charakter<br />

Der als Arbeitshund gezüchtete American<br />

Bulldog ist ungemein arbeitswillig und<br />

braucht neben seinen Aufgaben viel Auslauf.<br />

Im Freien ist er freundlich und verträglich,<br />

wenngleich er gegenüber Artgenossen sehr<br />

dominant ist. Auf dem eigenen Grund und<br />

Boden kommt sein Territorialverhalten voll<br />

zur Geltung. Er macht Fremden laut und<br />

unmissverständlich klar, dass ihre<br />

Anwesenheit von ihm unerwünscht ist, ohne<br />

dabei handgreiflich, respektive<br />

pfotengreiflich zu werden. Was geschieht,<br />

wenn diese mehr als deutlichen Drohungen<br />

ignoriert werden, sollte besser nicht getestet werden. Wenn Herrchen<br />

und Frauchen jedoch Entwarnung geben, ist auch der Fremde willkommen. Kinder liebt<br />

der Ambull über alles, aber auch seiner Familie zeigt er deutlich wie sehr er sie liebt.<br />

Freudiges Anspringen zur Begrüßung ist ihm kaum abzugewöhnen und es wird wieder<br />

einmal erkennbar, was für ein umwerfender Hund der Ambull ist. Ansonsten ist er in der<br />

Wohnung eher ruhig und unauffällig, solange ihn keine Essensgerüche zu neuen Taten<br />

veranlassen.<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

© Proud Heroes Fotografie<br />

Hundesport<br />

Dank seines ausgeprägten Spiel- und<br />

Beutetriebs ist er bei konsequenter<br />

Unterordnung für viele Hundesportarten zu<br />

gebrauchen. Besonders als Mantrailer,<br />

Weightpuller, oder Rettungshund eignet er sich<br />

hervorragend.<br />

Rasseproblematik<br />

<strong>Das</strong>s der American Bulldog nicht nur im<br />

Schweizer Kanton Tessin, sondern auch in<br />

einigen deutschen Bundesländern auf der<br />

Rasseliste steht, ist mit Logik nicht zu<br />

erklären. Es ist eben eine politische Entscheidung.<br />

44 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong>


Aufruf<br />

Lennox starb nicht umsonst<br />

© by yesbiscuit.wordpress.com<br />

Ein lieber, unschuldiger<br />

Familien- und Therapiehund<br />

musste sterben, nur weil die<br />

Regierungsbeamten der Stadt<br />

Belfast der Welt beweisen<br />

wollten, wie hart, unnachgiebig,<br />

unmenschlich und inkompetent<br />

sie sind. Lennox war zwar<br />

nachweislich ein Bulldogge-<br />

Labrador-Mischling und somit<br />

kein Listenhund, dennoch<br />

wurde mit einem Maßband und<br />

viel Unverstand das Gegenteil<br />

angenommen. Alle Klagen der<br />

Familie wurden von den<br />

Gerichten abgeschmettert.<br />

Genauso verhallte die<br />

weltweite Empörung bei den<br />

Verantwortlichen im Nichts. Die<br />

Familie bekam kein<br />

Besuchsrecht, kein Bild, ja<br />

selbst nach der Tötung bekam<br />

sie nicht einmal das Halsband zurück. Aus dieser gen Himmel schreienden<br />

Ungerechtigkeit entstanden zahlreiche Organisationen und Vereine, die sich für die<br />

Rechte und gegen die Diskriminierung von Listenhunden einsetzen. Eine solche<br />

Organisation ist der als gemeinnützig anerkannte Verein Hundsgemein, der am<br />

Todestag von Lennox zu einer Großveranstaltung in Köln aufrief. Mit diesem Kampf<br />

steht Hundsgemein und der in dieser <strong>Ausgabe</strong> vorgestellte Verein Ruhrpott-Bullis<br />

e.V. nicht alleine. Unzählige andere Organisationen und Vereine kämpfen, genauso<br />

wie auch wir, für die Rechte dieser Hunde und deren Akzeptanz in der Gesellschaft.<br />

Doch wie Hundsgemein e.V. so treffend feststellte: Nur gemeinsam sind wir stark.<br />

<strong>Das</strong> setzt voraus, dass sich die einzelnen Vereine und Tierschutzorganisationen<br />

nicht als Konkurrenten, sondern als Verbündete im Kampf für die gleiche Sache<br />

sehen. Was so selbstverständlich klingt, ist leider nicht immer der Fall. Besonders<br />

erschüttert hat uns hierbei der Kommentar einer Listenhundehalterin, die auf einem<br />

SoKa-Run zu einer Teilnehmerin sagte, es sei eine Unverschämtheit mit einem<br />

Nicht-Listenhund an der Veranstaltung teilzunehmen. Daher noch einmal der<br />

Hinweis: Diese Veranstaltungen sind KEIN reines Listenhundetreffen.<br />

. ……………..Weiterlesen …S.48<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 45


Helden<br />

Bulldogge Junior begeistert Millionen<br />

Die Kölner Bulldogge Junior ist wohl derzeit<br />

einer der berühmtesten Hunde. <strong>Das</strong> hat auch<br />

seinen Grund, denn Junior ist wahrhaft ein<br />

ganz besonderer Hund. In Köln ist er schon<br />

länger bekannt wie ein bunter Hund, denn<br />

immer wenn Herrchen Emanuele Tiburzio<br />

und sein Partner Walter Ledermüller im<br />

offenen Cabrio durch<br />

hoch. Eines dieser Videos wurde 1,4<br />

Millionen Mal aufgerufen. Besonders<br />

erfolgreich war das im Auto aufgenommene<br />

Video „You raise me up“, welches mit 85<br />

Millionen Klicks in nur einer Woche den<br />

Internetrekord brach. Natürlich hat Junior<br />

auch seine eigene Facebook-Seite, auf der er<br />

inzwischen mehr als 109.000 Gefällt-Mir-<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

die Kölner City cruisen und<br />

gemeinsam singen, sitzt Bulldogge Junior<br />

zwischen ihnen und bellt passend mit. Ihre<br />

Gesangseinlagen mit Junior nahmen sie<br />

auch auf Video auf und luden es bei Youtube<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

Angaben gesammelt hat. Wer nun meint, dies<br />

sei das einzige Talent der französischen<br />

Bulldogge, der irrt gewaltig, denn es kommt<br />

noch besser. Junior rettete seinem Herrchen<br />

das Leben, indem er Tiburzio durch Lecken<br />

und später auch noch durch Beißen auf einen<br />

Tumor am Hoden aufmerksam machte. Der<br />

Krebs war inzwischen schon in Richtung<br />

Gehirn gewandert, wurde aber dennoch von<br />

dem Hund rechtzeitig bemerkt und angezeigt.<br />

Es folgte eine monatelange Behandlung mit<br />

Chemotherapie und Bestrahlungen.<br />

Inzwischen ist Emanuele Tiburzio seit 1 ½<br />

Jahren krebsfrei. Er weiß, dass er sein Leben<br />

diesem außergewöhnlichen Hund zu<br />

verdanken hat. …..…....Weiterlesen …S.47<br />

46 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong>


Bulldogge Junior begeistert Millionen<br />

Diese Heldentat verbreitete sich im Internet wie ein Lauffeuer und auch das Fernsehen<br />

wurde auf Junior aufmerksam. Selbst RTL und das Team vom Supertalent wollen Junior in<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

© facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

der Sendung sehen. So wie die Medien und die meisten Junior-Fans stellen auch wir von<br />

<strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> die unglaublichen Fähigkeiten dieses Hundes in den Vordergrund. Dennoch<br />

wollen wir dabei nicht vergessen, dass der starke Kampfgeist von Emanuele Tiburzio und<br />

der Halt, den ihm Walter Ledermüller gab, wesentlich dazu beitrugen, die für<br />

Außenstehende nicht vorstellbar<br />

schwere Zeit zu überstehen. Wir<br />

gratulieren daher dem gesamten<br />

Trio gleichermaßen.<br />

Heinz Rühmann sagte einmal<br />

„man kann auch ohne einen Hund<br />

leben, aber es lohnt sich nicht“. An<br />

dieser Stelle möchten wir dieses<br />

Zitat noch um die Worte „und<br />

manchmal kann ein Leben ohne<br />

Hund sogar das Leben kosten“<br />

ergänzen.<br />

facebook.com/Junior.FrenchBulldog<br />

Wir danken Walter Ledermüller für die<br />

Fotos.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 47


Aufruf<br />

Lennox starb nicht umsonst<br />

Mit jeder Kundgebung und mit jedem SoKa-Run soll den verantwortlichen Personen<br />

in der Politik vor Augen geführt werden, dass das Volk gegen Rassendiskriminierung<br />

ist. Damit die leider etwas langsam begreifenden Politiker merken, dass sie mit ihrem<br />

Rassenwahn auf verlorenem Posten stehen, ist es für den Effekt UND für die<br />

Glaubwürdigkeit von größter Bedeutung, dass an diesen Veranstaltungen nicht nur<br />

SoKas, sondern Halter von Hunden aller Rassen teilnehmen. Auch für die Akzeptanz<br />

der Listenhunde in der Gesellschaft ist die Teilnahme von Nicht-Listis von<br />

entscheidender Bedeutung. Diese Akzeptanz werden wir jedoch nie erreichen, wenn<br />

wir uns als Elite-Truppe aufführen und selber beginnen Nicht-Listis und deren Halter<br />

zu diskriminieren. Hundsgemein e.V. hat es mit „Hund ist Hund“ auf den Punkt<br />

gebracht. Halten wir uns an diese einfachen drei Worte, damit sich auch andere<br />

daran halten und der Tod von Lennox nicht umsonst war. Die Erkenntnis der<br />

und als Konsequenz die Abschaffung der Rasseliste in Niedersachsen<br />

und ab 2016 auch in sind erste Erfolge. Lasst uns gemeinsam<br />

weiterkämpfen, statt die Erfolge durch Egozentrik zu gefährden.<br />

48 © <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong>


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<strong>Das</strong> Copyright der Titelfotos und des<br />

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Sollten Sie bei Ihrem Heimtier ein<br />

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so suchen Sie bitte umgehend ihren<br />

Tierarzt auf. Die in den Artikeln,<br />

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lediglich der Information und können<br />

eine (tier-)ärztliche Beratung nicht<br />

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ausdrücklich widersprochen.<br />

© <strong>Dog</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Das</strong> <strong>Hundemagazin</strong>/Bully & Co 2/<strong>2015</strong> 49


© Foto by Ute Selent/ Mit Bullidame Miss Elli

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