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Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...

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Beispiele aus der Herrenserie<br />

von A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>.<br />

75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />

Strukturwandel im Einzelhandel:<br />

Die ersten Supermärkte und Drogerieketten<br />

Dann kam Peter Hünemeyer auf die Idee, die damals gerade entstehenden C + C-<br />

Märkte (Cash and Carry) und Supermärkte mit den Artikeln von <strong>Moras</strong> und <strong>Schaeben</strong><br />

zu beliefern. Sein erster Abnehmer war 1964 die im selben Jahr in Mülheim an der<br />

Ruhr gegründete Metro. Weitere C + C-Märkte wie Hurler in München und die BLV<br />

kamen hinzu. Das zweite wichtige neue Standbein wurden die wachsenden Verbrauchermärkte,<br />

später kamen die Drogeriemärkte hinzu. Auch bei Massa standen die Produkte<br />

von <strong>Moras</strong>/<strong>Schaeben</strong> seit der Gründung in den 1960er Jahren in den Regalen der<br />

Kosmetikabteilungen. Allerdings war es nicht leicht, bei den Verbrauchermärkten in<br />

den Lieferantenkreis hineinzukommen. Peter Hünemeyer musste seine persönlichen<br />

Kontakte sehr gut pflegen.<br />

Die klassischen Parfümerien waren hingegen im Niedergang.<br />

Indem Peter Hünemeyer auf die neuen Märkte<br />

setzte, verprellte er die Inhaber der alteingesessenen Fachgeschäfte,<br />

insbesondere die Apotheker. Doch seine Strategie<br />

erwies sich als zukunftsträchtig, und der Umsatz stieg.<br />

Um die großen Abnehmer beliefern zu können, mussten weitere Kapazitäten aufgebaut<br />

werden. Wenn dringende Aufträge erledigt werden mussten, arbeiteten Chef<br />

und Büroangestellte selbst mit in der Produktion. Die Qualitätskontrollen wurden erheblich<br />

ausgebaut. In den 1960er Jahren konnte es noch passieren, dass im Haarwass<br />

er »<strong>Moras</strong> blau« gegen graue Haare zu viel blaue Farbe beigemischt war – und die Kunden<br />

hinterher blaue Haare hatten. Solche Mängel wurden nun endgültig abgestellt.<br />

X. umzüge & krisen: a. moras & comp. und haus schaeben unter der leitung von peter hünemeyer (1964 – 2000)<br />

Zum ersten Mal seit langer Zeit konnte das Unternehmen auch in den Maschinenpark<br />

investieren: Neben Geräten wie dem »Bömmel« zum Abfüllen und dem Rundläufer<br />

zum Verpacken, die von Hand bedient werden mussten, wurde der erste<br />

Abfüllautomat angeschafft. Außerdem wurde ein EDV-gestütztes Warenwirtschaft -<br />

system aufgebaut. Gleichzeitig stieg auch der Platzbedarf. Hans Hünemeyer hatte in<br />

der Albertusstraße 45 ein neues <strong>Haus</strong> gebaut, und die Büros von <strong>Moras</strong>/<strong>Schaeben</strong><br />

zogen wieder in die Stadt zurück, obwohl das Verhältnis zwischen Vater und Sohn<br />

nicht frei von Spannungen war. Allerdings konnte der freiwerdende Raum in Frechen<br />

gut gebraucht werden, um Lager, Produktion und Versand auszuweiten. Die räum -<br />

liche Trennung von Verwaltung und Herstellung war jedoch sehr hinderlich und auf<br />

Dauer nicht tragbar. Nach Umbauten des Gebäudes in Frechen konnte das Erdgeschoss<br />

und der erste Stock genutzt werden. Allerdings mussten die Lager aus Platzund<br />

Finanzierungsgründen klein gehalten werden.<br />

Mit zunehmender Liquidität konnten eigene Produkte entwickelt werden. Dazu<br />

gehörten die Damenserien »Florel Apres Minuit«, »Florel Tabiani« und »Florel Gesichtscremes«<br />

sowie die Herrenserien »Musk« und »Russisch Leder«. Der Slogan für<br />

Russisch Leder 1977 lautete »Sympathie auf den ersten Duft« und 1979 für Musk ganz<br />

kühn »Der Duft von Haut zu Haut«. In den 1970er setzte sich allmählich die Ansicht<br />

durch, dass Männer nicht nur nach »Schweiß, Whisky und Tabak« riechen durften.<br />

Otto Weesbach (links)<br />

und Siegfried Hilgner beim<br />

Konfektionieren von<br />

Parfüm mit dem »Bömmel«.<br />

Gesundheitsorientierte<br />

Kosmetik aus dem<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong>.<br />

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