Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...
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Tabac, eine allgegenwärtige<br />
Kosmetikserie.<br />
75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />
Noch ein Angebot<br />
für Männer.<br />
Starker Duft galt in den 1960er Jahren immer noch als<br />
übertrieben: »Heute beschränkt sich der Mann von Welt<br />
auf ein wenig erfrischenden Duft wie Juchten, Sandelholz,<br />
Lavendelwasser, Eau de Cologne und die modernen Rasier- und Gesichtswasser, Frisiercreme,<br />
Hautcreme, Talkumpuder und auf ein desodorierendes Mittel. Auch bei der<br />
Seife bevorzugt er nur frische Düfte wie Zitrone, Orange oder Nelke. Starke Parfüms,<br />
Rosenöl und die früher so beliebte Pomade sind vom Toilettentisch verschwunden.«<br />
Diesem Wunsch nach Frische und Leichtigkeit entsprachen die Düfte »Tabac Gentleman«<br />
und »Duke of Kent Tobacco« von Florel in Paris, die <strong>Moras</strong> in Köln zu einer ganzen<br />
Pflegeserie konfektionierte – vom Parfüm über Eau de Cologne, Lotion und Toilettenwasser<br />
bis zur Seife. Ein weiterer Verkaufsschlager war der Duft »Knize Ten«.<br />
Mit dem Vertrieb der Rasierklingen der Marke »Eversharp« von Schick – 1961 als »Die<br />
Rasiermethode von morgen« beworben – weitete Peter Hünemeyer seine Produkt -<br />
palette für Männer aus.<br />
IX. a.moras & comp. und haus schaeben unter einem dach (1951 – 1965)<br />
Knize aus Wien: Vorreiter in Sachen Herrenmode<br />
Bereits in den 1920er Jahren verwirklichte die Wiener Firma Knize das<br />
Marketing-Konzept, das nach dem Zweiten Weltkrieg von allen Modeschöpfern<br />
verfolgt wurde: die hochwertige Gestaltung des gesamtem Firmenauftritts<br />
vom Briefpapier bis zum »Flagship-Store«. Die Firmeninhaber Fritz und<br />
Gisela Wolff engagierten den Architekten Adolf Loos für die Gestaltung der<br />
Ladenfront und der Inneneinrichtung sowie den Grafiker Ernst Dryden für<br />
die Gestaltung des Firmenzeichens und der Produkte.<br />
Zusammen mit Ernst Wolff schuf Dryden das erste Programm von Männerkosmetik<br />
überhaupt. Es reichte von Seife und Gesichtswasser über Parfüm,<br />
Haarwasser und Brillantine bis zu Rasiercreme und Rasierseife. Jeder<br />
Artikel war mit dem Firmenzeichen versehen. Mit der Serie »Knize Ten«, die<br />
bis heute auf dem Markt ist, stilisierten sie die englische Pferdesportart Polo<br />
zum Symbol höchster Eleganz. Die Firma A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. kaufte die Knize-<br />
Artikel in den 1950er und 1960er Jahren von der Niederlassung in Paris.<br />
Bis zum Sommer 1964 befanden sich Geschäftsleitung und Verwaltung in der Gertrudenstraße<br />
14 bis 18 in Köln, während Fabrikation und Auslieferung in der Wolfstraße<br />
9/11 untergebracht waren. Aber die beiden Firmengebäude platzten aus allen<br />
Nähten. Für die eigene Fertigung, Lager und Vertrieb der Lizenzprodukte war deutlich<br />
mehr Raum notwendig. Peter Hünemeyer beauftragte seinen Büroleiter und Prokuristen<br />
Erich Henn damit, einen Neubau in einem Gewerbegebiet in Frechen zu<br />
planen und den Umzug zu organisieren.<br />
Die Produktlinie von »Knize<br />
Ten«, wie sie von A. <strong>Moras</strong> &<br />
<strong>Comp</strong>. vertrieben wurde<br />
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