Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...

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72 Fruit Vert und Schiaparelli, zwei Verkaufsschlager von A. Moras & Comp. 75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp. Französische Markenparfüms für den deutschen Markt Mit dem beginnenden Wirtschaftswunder in Westdeutschland ging die Zeit ihrem Ende entgegen, in der Kosmetik vor allem mit Sauberkeit und Kernseife zu tun hatte. Man konnte sich wieder eine elegante Erscheinung leisten und schaute sich nach Produkten mit Glamour um. Die französische Haute Couture gab den Ton an. Gleichzeitig konnten die Pariser Modehäuser nicht mehr allein vom Verkauf der Kleidung leben, sondern legten immer mehr Wert auf ihre Düfte. Darin erkannte Peter Hünemeyer eine große Chance, das Geschäft von A. Moras & Comp. auszuweiten. Er knüpfte Kontakte nach Frankreich und erwarb zahlreiche Lizenzen für die Herstellung von französischen Markenparfüms, deren Namen damals die Herzen der Konsumentinnen höher schlagen ließen. Zu Peter Hünemeyers Geschäftspartnern gehörten französische Modeschöpfer und Parfümhersteller wie Lucien Lelong, Molyneux, Mury, Revillon und Schiaparelli. Die Essenzen wurden in Frankreich gekauft und dann in Köln mit Alkohol und Wasser gemischt und konfektioniert. Viele Arbeitsschritte, zum Beispiel das Verschließen der Flakons mit Fischhaut, erforderten Handarbeit. Im Produktionsraum für die hochwertigen Parfüms arbeiteten etwa 40 Frauen. Wegen des schnellen Wachstums von Moras wurden die Fabrikationsräume in der Gertrudenstraße bald zu eng. Darum mietete Peter Hünemeyer weitere Räume in der benachbarten Wolfstraße für Lager und Packerei an. Die Gebäude waren alt und wirkten schmutzig, erinnerte sich der spätere Prokurist Robert IX. a.moras & comp. und haus schaeben unter einem dach (1951 – 1965) Sasse. Die Büros wurden noch mit Kohleöfen geheizt, deren Rohre die Decken schwärzten. Das schreckte Mitte der 1950er Jahre aber niemanden ab, denn Wiederaufbau und Renovierung der Kölner Innenstadt waren noch lange nicht abgeschlossen. A. Moras & Comp.: Stark mit Parfümerien Nicht nur A. Moras & Comp., sondern auch zahlreiche andere traditionelle Kölnisch-Wasser-Unternehmen erweiterten ihr althergebrachtes Produktionsprogramm um moderne kosmetische Erzeugnisse. So war Köln um 1960 wieder ein wichtiger Standort der internationalen Parfümerie- und Körperpflegemittel-Industrie. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hatte es Kölnisch Wasser mit verschiedenen Duftnoten gegeben, die sich den häufig wechselnden Trends anpassten. Daraus wurden Duftserien, Schönheits- und Körperpflegemittel entwickelt, die ein immer breiteres Know-how erforderten. A. Moras & Comp. beispielsweise bot die französischen Düfte »Narzisse des Alpes« und »Jeux« der Firma Mury nicht nur als Parfüm, sondern auch als Eau de Cologne und Lotion an. Revillon, eine bekannte Marke in den 1960er Jahren. Gesundheit, Kosmetik und Accessoires im Überblick. 73
74 Beim Haarwasser ging es um die Wirkung ... 75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp. Die Spezialisierung brachte Dynamik in den Wirtschaftszweig: Die Umsätze stiegen Jahr für Jahr. An diesem Wachstum hatte auch A. Moras & Comp. teil: Bis 1962 investierte Peter Hünemeyer 300.000 Mark in eine moderne Fabrikation. 1964 beschäftigte er bereits 127 Arbeitskräfte, darunter 30 »Reisende« im Vertrieb, und unterhielt 35 Kraftfahrzeuge »für Geschäftszwecke«. Der Jahresumsatz lag über neun Millionen Mark. Eversharp von Schick für »die Rasiermethode von morgen«. IX. a.moras & comp. und haus schaeben unter einem dach (1951 – 1965) Richteten sich die französischen Markenparfüms von Peter Hünemeyer vorrangig an Frauen, folgten nun Kosmetika für Männer. Im Kosmetikbrevier »Sei schöner Adam« aus dem Jahr 1960 hieß es: »Das Haarwasser gehört bei den Vierzigjährigen, deren Scheitel sich lichtet, zum Standard-Inventar, wobei man sich weniger für den Duft, mehr für die Wirkung interessiert.« In diesem Zusammenhang blieb das Haarwasser »Moras Eis – Eau de Cologne« ein wichtiges Pflegeprodukt. ... bei der Pflege um den Duft. 75
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