Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...
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75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />
Zu diesem Zeitpunkt hatte A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. das Geschäftsfeld offenbar verkleinert<br />
und stellte keine Parfüms mehr her, sondern nur noch Haarwasser. Für Haarwasser<br />
galt wie für das Eau de Cologne: Ein Markenprodukt musste im Wettbewerb<br />
mit den Mitteln bestehen, die in jeder Drogerie gemischt wurden. Grundsätzlich hatte<br />
das Kölnisch-Haarwasser von <strong>Moras</strong> einen guten Stand, denn in einem Buch von 1931<br />
heißt es über die Nachfrage nach selbstgemischten Wässern aus der Drogerie: »Der<br />
Kölnisch-Wasser-Duft wird zu Haarwässern gerne verwendet.« Allerdings war es wichtig,<br />
die gerade modische Duftnote zu treffen: »Die im Handel befindlichen Kölnisch-<br />
Wasseröle treffen meist den beliebten modernen Nerolicharakter nicht genügend, die<br />
meisten sind auf Bergamottcharakter aufgebaut.« Die Empfehlung des Autors an die<br />
Drogisten lautete: »Sehr schöne Variationen ergeben sich durch Mischung von Kölnisch-Wasser-Duft<br />
mit Blumendüften, wie Rose und Maiglöckchen, und mit modernen<br />
Düften.«<br />
Wilhelm Prell führte das Unternehmen nur wenige Jahre. Am 11. Mai 1926 nahm<br />
er seine Nichte, die 1878 geborene Kauffrau Maria Wichulla als Gesellschafterin auf.<br />
Nach seinem Tod wurde sie am 15. November 1927 Alleinbesitzerin von A. <strong>Moras</strong> &<br />
<strong>Comp</strong>.<br />
100 Jahre <strong>Moras</strong> haarstärkendes Wasser<br />
Maria Wichulla erkannte, dass – neben dem Status als Hoflieferant – die jahrzeh n -<br />
telange Tradition des Haarwassers die beste Werbung für ihr Produkt war. Der Zufall<br />
wollte es, dass im Jubiläumsjahr 1932 die internationale Ausstellung »Frisur – Kosmetik<br />
– Technik« in den Messehallen in Köln-Deutz stattfand. Hier feierte die Firma<br />
A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. vom 2. bis 7. Oktober<br />
1932 ihr hundertjähriges Bestehen. Am<br />
Stand 34 präsentierte Maria Wichulla<br />
den Messebesuchern aus dem In- und<br />
Ausland »<strong>Moras</strong> haarstärkendes Wasser«.<br />
Außerdem schaltete sie eine halbseitige<br />
Anzeige im Messekatalog und<br />
wies dort auf die »hohe Verdienstmöglichkeit«<br />
und die Qualität hin: »Kunden,<br />
denen Sie <strong>Moras</strong> empfehlen, sind Ihnen<br />
stets dankbar und bleiben Ihnen treu.«<br />
VIII. der einstieg der familie hünemeyer bei moras (1922 – 1949)<br />
Am 13. August 1935 nahm Maria Wichulla ihre Töchter Maria Louise und Edith als<br />
Gesellschafterinnen in die Firma <strong>Moras</strong> auf. Am 22. Mai 1936 verlegten die Inhaberinnen<br />
die »älteste deutsche Haarwasserfabrik« in das rechtsrheinische Rösrath und<br />
am 23. Juli 1937 weiter nach Refrath (heute zu Bergisch Gladbach gehörig). Dort betrieben<br />
sie im Frankenforst 135 eine Produktion in kleinem Maßstab. Mit ein bis drei<br />
Hilfsarbeiterinnen produzierten und vertrieben sie ungefähr 3.000 Flaschen im Monat.<br />
Hans Hünemeyer bringt Fachwissen und Kapital<br />
Ende der 1930er Jahre stellten die Inhaberinnen Wichulla fest, dass sie die Firma<br />
A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. nicht mehr aus eigener Kraft schuldenfrei weiterführen konnten.<br />
Darum kooperierten sie mit dem Kaufmann Hans Hünemeyer, Inhaber der Firma Benedikt<br />
Tillmann aus Köln. Nach einer informellen Übereinkunft vom 1. Oktober 1938<br />
schlossen die beiden Parteien am 1. Januar 1939 einen Vertriebsvertrag ab: »Die Firma<br />
A. <strong>Moras</strong> <strong>Comp</strong>. überträgt der Firma Benedikt Tillmann für alle von ihr hergestellten<br />
Fabrikate den Alleinverkauf für Großdeutschland, außer der ehemaligen Bundes -<br />
republik Oesterreich.«<br />
Hans Hünemeyer in jungen<br />
Jahren auf einem Messestand<br />
der Firma Tillmann.<br />
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