Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...
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Zeichnung zum Patent des<br />
»Doppeldruckfüllers«.<br />
75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />
In <strong>Schaeben</strong>s Abfüllapparat erfolgte »das Füllen und Entleeren des<br />
Meßgefäßes unter Luftdruck«. Das hatte den großen Vorteil, dass »der<br />
Rücklauf der Flüssigkeit aus dem Meßgefäß in das untere Standgefäß bei<br />
beliebiger Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Meßgefäß möglich ist, und<br />
zwar unter Verwendung eines senkrecht oder waagerecht angeordneten<br />
Hahnkükens.« Beim Abfüllen von Duftwässern gab es also keinen Verlust<br />
von Flüssigkeit und damit auch keine erhöhten Kosten für den Hersteller.<br />
Anfang 1938 beabsichtigte Wilhelm <strong>Schaeben</strong>, den Export nach England<br />
aufzubauen, und beantragte eine »Zulassung zum Zusatzausfuhrverfahren«<br />
bei der Industrie- und Handelskammer in Köln. Die<br />
Prüfungsstelle der chemischen Industrie in Berlin hatte keine Bedenken,<br />
die Genehmigung zu erteilen. <strong>Schaeben</strong>s Exportpläne waren jedoch<br />
hinfällig, als im September 1939 der Zweite Weltkrieg<br />
begann. Von nun an standen alle Zeichen auf Rüstung und die<br />
Hersteller von Konsumgütern mussten die Produktion einstellen.<br />
Wilhelm <strong>Schaeben</strong> und seine zehn Arbeiter und<br />
Angestellten waren arbeitslos.<br />
VII. haus schaeben: gründung, innovation, krise (1933 – 1951)<br />
Duft in der Krise: Überleben in der Mangelwirtschaft<br />
Am 8. November 1946 erhielt Wilhelm <strong>Schaeben</strong> eine vorläufige Produktions -<br />
erlaubnis vom Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Im kriegszerstörten<br />
Köln fand <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong> einen neuen Standort in der Vincenz-Statz-Straße 19<br />
im Stadtteil Braunsfeld. Der Betrieb war streng reglementiert und durfte maximal<br />
200 kWh Strom und einer Tonne Brennstoff im Monat verbrauchen. Auch die Arbeitskräfte<br />
waren knapp: Weil die Konsumartikel von <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong> nicht zum dringend<br />
notwendigen Alltagsbedarf zählten, durfte Wilhelm <strong>Schaeben</strong> höchstens drei<br />
Männer und zwölf Frauen in der Produktion beschäftigen. Im Büro konnte er nur drei<br />
Männer und vier Frauen anstellen.<br />
Produktetikett aus der<br />
Nachkriegszeit.<br />
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