Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...
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Etikett für ein Produkt des<br />
neuen Unternehmens der<br />
Familie <strong>Schaeben</strong>.<br />
75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />
VII. <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong>: Gründung, Innovation,<br />
Krise (1933 – 1951)<br />
Unternehmergeist: Wilhelm <strong>Schaeben</strong>s Know-how<br />
in einer neuen Firma<br />
Am 1. August 1933 gründete Wilhelm <strong>Schaeben</strong> eine neue Firma, die <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong><br />
GmbH mit einem »Geschäftslokal« in der Kerpener Straße 61. Erste Gesellschafterin<br />
war seine Frau Wilhelmine Gertrud <strong>Schaeben</strong>. Das Stammkapital von 21.000<br />
Reichsmark kam höchstwahrscheinlich nicht von ihm selbst, sondern von den beiden<br />
anderen registrierten Geschäftsführern, dem Ingenieur Paul Henze und dem Kaufmann<br />
Max Henze. Gegenstand des neuen Unternehmens war »die Herstellung und<br />
der Vertrieb kosmetischer und pharmazeutischer Präparate«. Unter anderem war die<br />
VII. haus schaeben: gründung, innovation, krise (1933 – 1951)<br />
Wilhelm <strong>Schaeben</strong>: Duftfabrikant aus Tradition<br />
Wilhelm <strong>Schaeben</strong> war der am 27. März 1888 geborene Enkel von Peter Gustav <strong>Schaeben</strong>, der<br />
im 19. Jahrhundert die Geschicke von Klosterfrau bestimmt und das Unternehmen an seinen Sohn<br />
Robert vererbt hatte. Nachdem Wilhelm <strong>Schaeben</strong> 1907 das Reifezeugnis der höheren Schule erhalten<br />
hatte, absolvierte er eine kaufmännische Lehre bei Klosterfrau. 1915 wurde er zum Kriegsdienst<br />
einberufen und 1918 als Leutnant entlassen. 1920 heiratete er die 1895 geborene<br />
A d elina Wilhelmine Gertrud Nachtsheim aus Barmen, Tochter des Geheimen Just i z rats Karl Friedrich<br />
Nachtsheim. Im gleichen Jahr wurde er Teilhaber von Klosterfrau und spezialisierte sich auf<br />
die Entwicklung neuer Kosmetikrezepturen im Labor. Während der Weltwirtschaftskrise scheiterte<br />
er um 1930 mit der Strategie, mit neuen Duftwässern gegen die Kölner Wettbewerber zu bestehen.<br />
Nach dem Konkurs von Klosterfrau ging das Unternehmen 1933 an den Kommanditisten<br />
Wilhelm Doerenkamp über.<br />
Daraufhin gründete Wilhelm <strong>Schaeben</strong> 1933 zusammen mit den Brüdern Paul und Max Henze<br />
die Firma <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong> GmbH. Bald meinten die Gesellschafter, dass sie unter dem NS-Regime<br />
nicht weiterkommen könnten, ohne Mitglied in der NSDAP zu sein. Wilhelm <strong>Schaeben</strong> beschrieb<br />
die Situation so: »Es stellte sich aber heraus, dass wir auf erhebliche Schwierigkeiten stießen,<br />
zumal wir als Alkohol verarbeitende Firma nicht die erforderlichen Genehmigungen erhielten.«<br />
Das erschien ihm nach seiner Aufnahme in die Partei 1935 einfacher. 1940 wurde er in die Wehrmacht<br />
einberufen und 1944 entlassen.<br />
Wilhelm <strong>Schaeben</strong> hegte schon zu Beginn der 1950er Jahre den<br />
Wunsch, in die USA auszuwandern. Andererseits wollte er seine Firma<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong> nicht im Stich lassen und suchte nach Kooperationspartnern.<br />
Am 27. Februar 1952 schloss <strong>Schaeben</strong> einen Gesellschaftsvertrag mit<br />
Peter Hünemeyer, dem Inhaber des Haarwasserherstellers A. <strong>Moras</strong> &<br />
<strong>Comp</strong>. Deren Firmensitz in der Gertrudenstraße 14/16 war groß genug, um<br />
auch die Verwaltung und Produktion von <strong>Haus</strong> <strong>Schaeben</strong> aufzunehmen.<br />
1971 setzte Wilhelm <strong>Schaeben</strong> seinen langgehegten Wunsch in die Tat um und zog zu seiner<br />
1920 geborenen Tochter Rosemarie <strong>Schaeben</strong> nach Cincinnati im amerikanischen Bundesstaat<br />
Ohio, wo er einige Jahre später verstarb.<br />
Wilhelm <strong>Schaeben</strong> in guter Tradition<br />
auf Karnevalsveranstaltungen.<br />
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