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Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...

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Briefkopf mit altem<br />

Schriftzug und<br />

Hoflieferantentitel.<br />

Geschäftsführerin<br />

Antoinette <strong>Moras</strong><br />

im Alter.<br />

75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />

dass Ihre Firma älter ist als 70 Jahre und vor länger als 70 Jahren das Wort erfunden<br />

und gebraucht hat, ist Aussicht vorhanden, das Zeichen für Sie eingetragen zu erhalten,<br />

im anderen Falle würde jede Beschwerde vergeblich sein.«<br />

Markenschutz für Waren »Made in Germany« wurde immer wichtiger. So wie<br />

Rimmel 1870 die billigen Kopien deutscher Parfümeure angeprangert hatte, klagten<br />

1901 die Kölner Fabrikanten von Eau de Cologne darüber, »dass im Auslande zahlreiche<br />

minderwertige Nachahmungen ihrer Fabrikate hergestellt würden, die des billigen<br />

Preises und weil kein Zoll darauf ruhte, viel gekauft werden«. Aber auch im Inland<br />

wurde A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. von der Konkurrenz der Drogisten geplagt, die sich in kleinem<br />

Maßstab als Kosmetikhersteller betätigten. Beispielsweise listete ein Rezeptbuch<br />

aus dem Jahr 1867 die Bestandteile von »Mora’s Haaressenz« auf, nämlich »20 Theile<br />

Ricinusöl, 80 Theile absolutem Alkohol, etwas Perubalsam, Thymianöl, Lavendelöl<br />

und Chinatinktur«.<br />

Um 1900 war die Firma A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. dringend darauf angewiesen, ihr Warenzeichen<br />

schützen zu lassen. Dabei ließ sie sich auch nicht vom Kaiserlichen Patentamt<br />

in Berlin ausbremsen. Vermutlich besann die Firmenleitung sich auf den<br />

Erfinder des »haarstärkenden Mittels« und datierte seine Geschäftsidee auf das Jahr<br />

1832 zurück, um den strengen<br />

Vorgaben des Amtes zu genügen.<br />

Am 15. September 1904 starb<br />

Antoinette <strong>Moras</strong> in Meran. Ihre<br />

Tochter Marie <strong>Moras</strong> (gestorben<br />

1924 bei Meran) bestellte Maria<br />

Prell als Geschäftsführerin. Im<br />

Zuge dieser Veränderungen<br />

wurde die offene Handelsgesellschaft<br />

A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. zunächst<br />

aufgelöst und dann am<br />

15. Juni 1909 wieder ins Handelsregister<br />

eingetragen.<br />

V. a.moras & comp. unter leitung der witwe (1863 – 1904)<br />

Pflegen und erhalten: Haarwasser im Wettstreit<br />

Um 1900 warben zahlreiche Hersteller für Haarpflegemittel. Das Shampoo<br />

hatte seinen Siegeszug noch nicht angetreten. Stattdessen griffen<br />

Frauen wie Männer zum Haarwasser, um die Pracht auf dem Kopf zu pflegen<br />

und zu erhalten.<br />

Die Firma Wolff & Sohn aus Karlsruhe pries ihr »Philodermine Auxolin«<br />

als das »beliebteste Haarwasser« überhaupt an. »Vegetabilisch« und mit<br />

Veilchengeruch versehen, kostete es zwei Mark die Flasche.<br />

Der Hersteller von »Dr.<br />

Dralles Birkenwasser«<br />

schlug die Werbetrommel<br />

für den »soliden inneren<br />

Wert« des Produkts, das<br />

»höchste Hygiene und<br />

Zuverlässigkeit« garantierte.<br />

Und natürlich den<br />

Haarausfall verhinderte.<br />

Das Birkenwasser war<br />

»in allen Parfümerie-,<br />

Drogerie- und Friseur-<br />

Geschäften, sowie in<br />

Apo theken« erhältlich.<br />

Eine kleine Flasche<br />

kostete 1,85 Mark,<br />

eine große 3,70 Mark.<br />

Haarwasserwerbung<br />

aus den 1930er Jahren.<br />

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