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Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...

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V. a.moras & comp. unter leitung der witwe (1863 – 1904)<br />

Import: Verkaufsschlager aus der Modehauptstadt Paris<br />

Die Firma A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>., mittlerweile in der Thürmchensgasse 1D ansässig,<br />

stellte sich den Fakten: Schönheitsmittel unterlagen schnellen Moden und hielten<br />

nicht unbedingt einer wissenschaftlichen Prüfung stand. Anders sah es auf dem Markt<br />

für Duftwasser aus: Seit Jahrzehnten war Paris die Hauptstadt der Parfümwelt. Hier<br />

waren die großen weltberühmten Parfümeure zu <strong>Haus</strong>e und von hier vertrieben sie<br />

ihre Parfümerieprodukte rund um die Welt. Im Nachbarland Deutschland orientierte<br />

sich das Bürgertum zwar an den militärischen Werten aus Berlin – aber ein bisschen<br />

Luxus musste trotzdem sein. Der kam nicht von der Spree, sondern von der Seine. Importe<br />

aus Frankreich versprachen also ein gutes Geschäft.<br />

Daher bemühte sich A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. darum, die neuesten Duft-Kreationen nach<br />

Deutschland zu bringen. Auf der »Paris Chicago Exhibition« in der französischen<br />

Hauptstadt legte A. <strong>Moras</strong> & <strong>Comp</strong>. 1893 den Grundstein für die lang andauernde Geschäftsbeziehung<br />

zu der heute noch bekannten englisch-französischen Firma »Rimmel’s<br />

Perfumery«. Während der Ausstellung warb Rimmel besonders für das b r a nd neue<br />

Parfüm »Nessari« und das »delikate Tilia«, beides Düfte, die Kosmetikhersteller für<br />

ihre Seifen, Eau de Toilettes, Cremes, Brillantine und Puder verwenden konnten. Vermutlich<br />

war Rimmel sehr an der Kooperation mit <strong>Moras</strong> interessiert, weil Deutschland<br />

gerade die Importzölle für alkoholhaltige Parfümerien erhöht hatte, um deutsche<br />

Parfümhersteller vor der übermächtigen französischen Konkurrenz zu schützen. Wenn<br />

nun aber <strong>Moras</strong> lediglich die Grundstoffe der Düfte importierte und in Köln konfektionierte,<br />

konnten die Produkte von Rimmel sogar günstiger als vorher verkauft werden.<br />

Markenschutz und Wettbewerb im Deutschen Reich:<br />

»Philocome« als geschütztes Warenzeichen?<br />

1897 beauftragte <strong>Moras</strong> die Firma Brandt & Fude, den Markenschutz für das Haarwasser<br />

zu beantragen. Die Berliner hatten sich mit ihrem »Bureau für Patent-, Musterund<br />

Markenschutz – Verwerthung von Erfindungen« auf solche Anfragen spezialisiert.<br />

Leider mussten sie den »Herren A. <strong>Moras</strong> & Cie., Cöln a/Rhein« am 5. Juni 1897 den<br />

negativen Beschluss des Kaiserlichen Patentamtes mitteilen, »wonach Ihr Wortzeichen<br />

‚Philocome’ von der Abtheilung für Waarenzeichen zurückgewiesen worden ist«.<br />

Das Patentamt hatte festgestellt, dass das Wort »Philocome« seit etwa 70 Jahren in Gebrauch<br />

war. Darum lautete der Rat der Spezialisten: »Wenn Sie nachweisen könnten,<br />

Titel des Ausstellungskatalogs von 1893.<br />

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