Haus Schaeben A. Moras & Comp. - Geschichtsbüro Reder ...
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Der berühmte Glaspalast<br />
der Weltausstellung in<br />
London 1851.<br />
Die Auszeichung<br />
»Große Medaille«.<br />
75 jahre haus schaeben und 175 jahre a. moras comp.<br />
das Kölnisch Wasser wurden mit der »großen Medaille« ausgezeichnet. Beflügelt von<br />
diesem Erfolg eröffnete <strong>Schaeben</strong> sogleich eine »Niederlage«, also eine Vertretung, in<br />
London bei Mr. C. Dolman, Buchhändler in der New Bond Street.<br />
Die Londoner Medaille war der Beginn einer langen Reihe von Erfolgen:<br />
Klosterfrau-Erzeugnisse wurden in den nächsten Jahrzehnten auf vielen<br />
Weltausstellungen ausgezeichnet, so 1853 auf der Exhibition of the Industry<br />
of All Nations in New York und 1855 und 1867 auf der »Exposition<br />
Universelle« in Paris. 1879/1880 umrundete Klosterfrau sogar<br />
den ganzen Globus und wurde auf der International Exhibition of<br />
Arts, Manufactures and Agricultural and Industrial Products of all Nations«<br />
im australischen Sydney vorgestellt.<br />
Nachahmungen: »Das kölnische Wasser ist im wahrsten<br />
Sinn ein Volksparfüm geworden«<br />
Angesichts der Schwierigkeiten, seine Produkte als Heilmittel zu verkaufen, bemühte<br />
sich Peter Gustav <strong>Schaeben</strong> schon früh darum, den Geschäftszweig Parfümerien<br />
auszugestalten. Schließlich lautete das Urteil eines Fachmanns für »Toi letten-<br />
Chemie« im Jahr 1857: »Das kölnische Wasser ist im wahrsten Sinn ein Volksparfüm<br />
geworden, das über Alles geschätzt wird und da es sehr flüchtig ist, so besitzt es die<br />
herrliche Eigenschaft, erfrischend und kühlend zu wirken, in hohem Grade.« Um die-<br />
IV. peter gustav schaeben verteidigt das erbe (1844 – 1885)<br />
ses Standbein weiter auszubauen, gründete Peter Gustav<br />
<strong>Schaeben</strong> am 4. Mai 1853 die Firma »Johann Maria Farina gegenüber<br />
dem Domplatz«. Mit dieser »Pseudo-Farina-Firma«<br />
wollte er sich – wie viele andere – des guten Rufs bedienen,<br />
den der älteste Kölnisch-Wasser-Hersteller und Marktführer<br />
»gegenüber dem Gülichplatz« genoss. 1865 waren es bereits<br />
39 Hersteller von Eau de Cologne, die den wohlklingenden<br />
Namen »Farina« nutzten. Da es noch kein Markenschutzgesetz<br />
gab, konkurrierten zahlreiche Hersteller von Kölnisch<br />
Wasser mit nicht immer feinen Methoden um Kunden und<br />
Marktanteile. Die Gerichte schlugen sich mit zahlreichen Prozessen<br />
wegen widerrechtlicher Nachahmungen oder unrechtmäßiger Na m -<br />
ensgleichheiten herum. Durch das königliche Wappen waren die Produkte von Maria<br />
Clementine Martin Klosterfrau immerhin recht gut gegen Nachahmer geschützt.<br />
Repräsentation: Neubau am Domkloster<br />
Mit dem Erfolg stiegen die Umsätze des Unternehmens Klosterfrau. Im Gebäudekomplex<br />
der Firma am Domhof 11 bis 17 stapelte sich in den Büros die Geschäftskorrespondenz,<br />
die Lagerräume quollen über und es gab viel zu wenig Raum, um die<br />
zerbrechliche Ware sorgsam zu verpacken und auf weite Reisen zu schicken. Außer-<br />
Klosterfrau in Greven’s<br />
Adressbuch aus dem Jahr<br />
1859.<br />
Kölner, Reisende und Pilger<br />
zählten zur Kundschaft<br />
von Klosterfrau.<br />
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