JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg
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(218)noch die alten Nummern) vom 30.jan. (l651?) größtenteils abgedruckt. Vielleicht<br />
irrte sich junker hier im Datum und sein Memorial lag bereits dem<br />
Brief Apfelbachs vom 13.jan. bei (Anm.217), denn er wird innerhalb so kurzer<br />
Zeit wohl kaum zwei Kostenvoranschläge geliefert haben. Mit dem Bamberger<br />
und <strong>Würzburg</strong>er Propst, den junker auch noch einmal erwähnt, ist<br />
wohl Hieronymus v. Würtzburg (gest. 23.März 1651) gemeint, der zusammen<br />
mit seinem schon 1638 verstorbenen Amtsvorgänger joh. Christoph Neustetter<br />
als Stifter eines großen Marienaltars im Westende des südlichen Seitenschiffes<br />
im Bamberger Dom überliefert ist. Das Altarblatt, eine Himmelfahrt<br />
Mariens, angeblich aus der Werkstatt Tintorettos, hat sich in der Oberen<br />
Pfarre erhalten und wird gegenwärtig (1986) in München restauriert. Der Altar<br />
war laut überlieferter Inschrift 1651 errichtet worden und der Gottesmutter,<br />
dem Erlöser und den beiden Namenspatronen der Stifter, Christophorus<br />
un? Hieronymus geweiht. Aufgrund einer aus Bamberg stammenden, hölzernen<br />
Hieronymus-Büste glauben E.Herzog/A.Ress, j.Glesker, in: Schrift. d. Hist.<br />
Museums frankfurt X(l962) 79f., 97, Abb.4 und Abb.8 S.276 , die sie für eine<br />
Arbeit des frankfurter Bildhauers GIesker halten, daß auch das Retabel<br />
von ihm stamme. Da die archivalische Grundlage fehlt, wäre es auch einer<br />
Überlegung wert, ob nicht junker diesen Altar geschaffen haben könnte, denn<br />
Junker erwähnt in seinem Memorial ja einen Dompropstischen Altar, für den<br />
er 200 Taler verlange und für den er neben 4 Engelsköpfen zu Ion auch einen<br />
Salvator für 40n geschaffen habe (die Auf teilung der Gelder bei Bruhns<br />
1923, 311 ungenau). Diesem Salvator war der "Gleskersche" Marienaltar unter<br />
anderen ebenfalls geweiht. Die Einordnung der Hieronymus-Büste in das Werk<br />
Gleskers fällt denn auch Herzog/Ress a.O., 97, durch ihren Rückgriff auf<br />
spätgotische Vorbilder und eine "eigentümliche Graphisierung" anstelle der<br />
plastischen Schwellkraft, schwer. Der Zuschreibung an junker soll hier allerdings<br />
in Unkenntnis des Originals nicht das Wort geredet werden, wenngleich<br />
solche von schweren Lidern zu Schlitzen gedrückten Augen mit trüb€tll Blick<br />
bei ihm häufig anzutreffen sind. Herzog/Ress a.O. Abb.4, Domplan von 1828,<br />
Nr.17; oder M.Pfister, Der Dom zu Bamberg vor der Restauration (1828-37),<br />
Ber. d. Hist. Ver. Bamberg 1893, 1-4 mit Plan.<br />
Verunklärt wird die Barockausstattung des Domes noch durch ein weiteres<br />
großes Maria Himmelfahrt - Bild, dem Erstlingswerk des Os wald Onghers in<br />
franken von 1653, das heute den Apostelaltar in St.Martin, forchheim ziert<br />
(H.Mayer, Kunst d. Bamberger Umlandes, 1952, 312 Anm.8 und K.Sitzmann,<br />
Die Kirchen forchheims, 1922, 35) und aus dem Bamberger Dom stammt.<br />
Das Datum 1653 geht auf C.G.v.Murr, Merkwürdigkeiten der Fürstbischöflichen<br />
Residenzstadt Bamberg, 1799, 87, zurück, der es in der Nagelkapelle<br />
sah. Vielleicht gehörte es zu dem 45 Schuh hohen Stadion-Altar im nördlichen<br />
Querhaus, dessen Bild für 1829 als entfernt überliefert ist, M.Pfister, Rückblick<br />
auf den Dom zu Bamberg nach des Architekt Maler Rupprecht'schen<br />
Aufzeichnungen der jahre 1829/31, in: Ber. d. Hist. Ver. Bamberg 57(1896)4.<br />
Nach Landgraf, Der Dom zu Bamberg, 1836, 108, stiftete der Bamberger<br />
Dompropst (ab 1653) franz Konrad v. Stadion (gest. 1685) diesen Altar, dessen<br />
M1rienbild er von seinem gegenüberliegenden Grabmal kniend und betend<br />
verehrte. Ob er der Stifter war oder der 1652 verstorbene Bamberger Domdechant<br />
Rudolph v. Stadion, der auch Propst in St.Stephan und St.jakob gewesen<br />
war, steht dahin. .<br />
219. Bruhns 1923, 311f., und 558 (Abschrift des Vertrags; muß beidemale heißen:<br />
15.September). Blatt 90, 92: Junker soll 400 Rthlr. und 10 Malter Korn erhalten.<br />
Er und seine beiden Söhne wohnen während der Arbeit im Kloster<br />
und sind jederzeit als Tischgäste des Abtes bzw. der Kanzlei willkommen.<br />
wut des "Manual über den newverfertigten Hohen Altar in der grosen Kirmm<br />
1654" (SAß, jetzt SAW, Rep.A 236 II Nr.2754 fol.1) beginnen die Zahlungen<br />
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