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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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leiben. Nachzutragen sind zwei neuere Publikationen, die ausschließlich die<br />

Quellen behandeln. Rudolf Kloos (Hrsg.), Die Inschriften des Landkreises Bamberg<br />

bis 1650, in: Die Deutschen Inschriften 18, MOnchen 1980, 102, Nr.284<br />

und die vorzOgliche Arbeit von Iris Ch. Visosky, Die klassizistische Neuausstattung<br />

der Abteikirche Ebrach 1776-1787. Ein kritischer Forschungsbericht,<br />

2 Bde., Magisterarbeit MOnchen 1982 (Ms.), S.22, 183-225, bes.192f. steuern<br />

eine Weiheinschrift vom 6.0kt. 1615 bei als auch die Nachricht, daß die "Altartafel"<br />

den Gekreuzigten und die Heiligen Benedikt und Robert zeigte. Geweiht<br />

war jener Altar, der nicht als Hochaltar bezeichnet wird, der hl.Fides.<br />

Ob sich diese Nachrichten tatsächlich auf den Hochaltar von 1612/14 beziehen<br />

lassen, muß vorerst bezweifelt werden, zuma1 auch der angegebene Zeitpunkt<br />

1650 fOr die Transferierung des Altars nicht mit dem Eintrag in der<br />

Klosterrechnung übereinstimmt.<br />

213. W.Engel-M.v.Freeden, Eine Gelehrtenreise durch Mainfranken 1660, Mainfr.<br />

Hefte 15(1952)43f.<br />

214. Der Bozzetto ist abgebildet von L.Burchard (A loan Exhibition of works by<br />

Peter Paul Rubens, London-New York 1950, Nr.2) und im Katalog der Rotterdamer<br />

Ausstellung des Museums Boymans 1953, Olieverschetsen van Rubens<br />

Nr.51. Zum Stich vgl. c.G. Voorhelm Schneevogt, Catalogue des estamps gravees<br />

d'apres P.P.Rubens ..• Haarlern 1873, 76 Nr.12 oder F.W.H. Hollstein,<br />

Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts, ca. 1400-1700, Amsterdam<br />

1949, III, 75 Nr.35 und zuletzt den Ausstellungskatalog "Rubens e<br />

l'Incisione" des Gabinetto Nazionale delle Stampe in der Farnesina, Rom 1977,<br />

46 Nr.65 (Abb.) . Der Stich mißt 63,8 mal 43,7cm, ist also fOr eine Kopie<br />

im Großen nicht völlig ungeeignet.<br />

Er ist sicherlich mit Hilfe einer Quadratur minuziös auf das Riesenformat 9<br />

Obertragen worden, doch hat der Maler wegen des gestreckteren Hochformates<br />

einige Änderungen vorgenommen. So vor allem die ersten vier Engel ober<br />

der Apostelgruppe und die beiden rechts unten hinzutretenden Apostel,<br />

die er der Zwölfzahl wegen hinzugefOgt hat, weil er einen Kopf ganz links<br />

und den Knienden vor der Gestalt mit den emporgestreckten Armen weggelassen<br />

hatte. An dessen Stelle ist ein reich verziertes Deckelgefäß aus Metall<br />

zu sehen, das an einer Kette aufgehängt werden kann. FOr drei der vier<br />

Engel hat der Maler zwei weitere Rubensstiche benutzt und ebenso sorgfältig<br />

kopiert: nämlich fOr die beiden linken Puttenengel einen Stich des Schelte<br />

a Bolswert, der sich fOr den oberen Teil an der Wiener Himmelfahrt (ehemals<br />

Antwerpen, Jesuitenkirche) orieIjtierte, und fOr den Rockenakt des grösseren<br />

Engels in der Mitte einen Stich des Paulus Pontius (1624) nach Rubens<br />

Himmelfahrt fOr den Hochaltar der BrOsseler Kirche Notre Dame de la Chapelle:<br />

Rubens e l'Incisione a.O. Nr.66, 218a (mit Abb.). Für den letzten, Blumen<br />

herabwerfenden Engel und die bei den Apostel am Rande lassen sich vermutlich<br />

auch noch Vorbilder finden, wenngleich letztere doch schon eine etwas<br />

andersartige Physiognomie besitzen.<br />

Das Wappen mit den Initialen P - A, in dem wir neben dem doppelten Zi- lOa<br />

sterzienserbalken und dem Ebraher Eber die Schere des Abtes Petrus Scherenberger<br />

(1646-1658) zu erkennen glauben, ist trotz einiger Vergrößerungen<br />

nicht mit letzter Sicherheit entzifferbar. Es könnte immerhin noch der einzige<br />

Abt bis zur Säkularisation gemeint sein, dessen Name mit einem P beginnt,<br />

nämlich Paulus Baumann (1704-14, gest. 1725), von dem bekannt ist,<br />

daß er zwei große vergoldete Hochaltarleuchter und einige weitere Metallarbeiten<br />

stiftete. Die ebenfalls nur schwach erkennbare Jahreszahl 1652 unter<br />

dem Wappen spricht aber dagegen.<br />

Daß diese erste monumentale Rubens-Rezeption in Franken um 1650 nicht<br />

allein steht, zeigen folgende Werke. Die hölzerne Tafel des Hochaltars in<br />

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