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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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(127.)auch Scharold, "Materialien" BI.513. Den Bau des Klosters hatte der Kapuzinerbruder<br />

Nikolaus geleitet. Über die spezielle raum teilende Funktion der<br />

Hochaltäre in barocken Kapuzinerklöstern, die nach strengen, einheitlichen<br />

Baunormen errichtet werden sollten, s. K.Suso Frank OFM, Gebaute Armut.<br />

402<br />

Zur südwestdeutsch-schweizerischen Kapuzinerarchitektur des 17.jhd., in:<br />

Franziskanische Studien 58(1976) 55-77, bes. 62ff. und Abb.8. Der Hochaltar<br />

der Kitzinger Kapuzinerkirche ist vom gleichen Schema, nur die komposite,<br />

anstelle der korinthischen, Ordnung unterscheidet ihn. Die Datierung ist durrn<br />

das von Onghers 1679 bez. und datierte Blatt gesichert, vgl. Kdm. Kitzingen,<br />

1911, 43 Abb.21. Eine Säulenädikula mit Segmentgiebel um faßt eng dasl-buptbild.<br />

Zwei mit flachen, ionischen Pilastern belegte niedrige Seitenflügel<br />

schließen den Chorraum bündig ab.<br />

Zu dem aus dem Kloster Himmelspforten stammenden Hochaltar in Brebers- 105<br />

dorf vgl. Kdm. Schweinfurt, 1917, 93 Abb.65,66. Er erhielt im 18.jhd. vier<br />

neue Statuen im Hauptgeschoß und Rokokoverzierungen. Er wurde auch anscheinend<br />

bei der Transferierung in den engen Brebersdorfer Chor in der Mitte<br />

aufgesägt und im stumpfen Winkel aufgestellt. Die Figuren im Obergeschcß<br />

gehören noch dem 17.jhd. an, was vor allem ihre stilistische Identität mit<br />

einer 1655 gestifteten hl.Amor-Statue in Amorsbrunn beweist (Stifter waren 89b<br />

der <strong>Würzburg</strong>er Ratsherr Christoph Amorus Planer und seine Frau "wegen<br />

glücklich erhaltener Leibesfrucht"; jüngst restauriert von der <strong>Würzburg</strong>er<br />

Firma Pracher). Sie haben das Schlanke und Zierliche, die sanft geschwungene<br />

Haltung, die Kleinköpfigkeit als auch die reliefhaft flache und gratige<br />

Faltenbildung gemeinsam, die zunächst an das 18.jhd. erinnert. Für Kloster<br />

Himmelspforten arbeitet 1655 ein Kitzinger Bildhauer einen Kreuz-und Dreikönigsaltar,<br />

SAW, R 7915 (P.Weißenberger, Mainfr. Benediktiner-und Zisterzienserklöster,<br />

in: Mainfr.jb.2(1950)239f. nennt diese Stelle irrtümlich unter<br />

dem jahr 1614), der vielleicht auch um diese Zeit den Hochaltar geschaffen<br />

haben könnte. Name und Datum läßt sich unter Umständen noch in den erhaltenen<br />

Rechnungsmanualen finden, die nicht durchgesehen wurden. Als Kitzinger<br />

Bildhauer wird in den Münsterschwarzacher Klosterrechnungen 1668<br />

johann Emes genannt, dem wir Altar und Figuren einstweilen versuchsweise<br />

zuschreiben wollen, SAW, R 13551 (1668/69): er fertigt über jahre hinweg<br />

Grabsteine für das Kloster. Zu der Nordfränkischen Bildhauerfamilie Emes<br />

vgl. Bruhns 1923, 476ff.<br />

Die gleiche Faltenbildung, die Bruhns, ebd. 353, an einen Meister des frühen 89a<br />

18.jhd. denken läßt, besitzt die mit "S.MARIA DVCISSA FRANCONIA O:P:<br />

N:" bezeichnete Himmelskönigin in der Marienkirche der Festung, die laut<br />

Stamminger, Franconia Sacra S.100 (Kdm.<strong>Würzburg</strong>, 1915, 409 Fig.326) 1664<br />

von Zacharias Junker geschaffen wurde. Sie steht in einer eingefachten Nische,<br />

die von stark verschlungenem Knorpelwerk eingefaßt wird, die einzige<br />

erhaltene Arbeit dieser Art in Würz burg. Der Titel dieser Madonna als auch<br />

ihr Anbringungsort im ältesten Kultheiligtum Frankens, der Schloßkirche der<br />

<strong>Würzburg</strong>er Fürstbischöfe, geben ihr eine Bedelltung, die diese zierliche Gestalt<br />

nicht ahnen läßt und Gegenstand einer speziellen Studie sein müßte.<br />

Als fast identische Kopie muß die größere, ungefaßte Himmelskönigin vor<br />

dem rechten Chorbogen in der Peterskirche angesehen werden. Am ehesten<br />

ist dieser talentierte Schnitzer in der Nachfolge des Nikolaus Lenkhart einzuordnen.<br />

Es ist in diesem Zusammenhang immerhin an jenen sonst nicht weiter<br />

nachweisbaren <strong>Würzburg</strong>er Bildhauer Joh.Georg Lenckhart, Sohn des Stanislaus<br />

L. hinzuweisen, der am 14.jan. 1658 in <strong>Würzburg</strong> heiratet, C.Theuerkauff,<br />

Der Elfenbeinschnitzer Adam Lenckhart, in: Hamburger Kunstslg. 10<br />

(1965)29, Anm.16 und 65, der diesen jedoch möglicherweise für einen Nachfahren<br />

eines zweiten, namensgleichen Nikolaus L. hält. Ein Indiz dafür könnte<br />

in der Tatsache liegen, daß 1637 ein Bildhauer Kilian Lenkart in einem anderen<br />

Haus wohnt als die Witwe des 1632 verstorbenen Nikolaus Lenk8.rt,

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