JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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dem Steinmetzen Uber 3 Bögen, Architrav, Calaunen zur Empore enthalten (I8.juli 1643) und Nr.126, 127, 128: Dingzettel mit J.S.Hermann uber die 6 Postamente, Fruchtgehänge, 2 ganze und 6 halbe korinthische Kapitelle zur Empore (ohne Datum). Anscheinend hat Hermann die 4 kleinen Kapitelle seines ersten Vertrages nicht ausgefUhrt, bzw. erst aufgrund eines zweiten Vertrages, der richtigerweise 8 Kapitelle vorsah (die Schneckentreppe in der Ecke wurde erst später eingesetzt, so daß heute nur 7 Kapitelle zur Empore gehören). Diese Arbeit scheint Hermann an Vogt abgegeben zu haben. 62. Ho. AN, Akt Niederstetten Nr.168, Memorial M.Kaudts vom 21.März 1643, Punkt 10: "720fl dem bildthauer von forchtenberg von Alläwaster, den Prettig Stuel aufs schönste zuverferdigen." 63. Es ist zwar nur von "dem Bildhauer" die Rede, doch da ihn Hermann v. H. auf seiner nächsten Reise nach Stetten mitnehmen soll, kann daraus geschlossen werden, daß er sich gewissermaßen zu diesem Zeitpunkt schon in Hatzfeldtischen Diensten befand, was fUr Preuß nach dem Tode des Bischofs am 30.juli 1642 nur naheliegt. Sicherlich war aber auch M.Kaudt an dem Grottenbau beteiligt, was aus Melchiors Brief vom 28.September 1643 (Q 65) hervorzugehen scheint: "Des Kaud Ris erwarte ich mit ehisten". 64. Auf Crottorf sollen sich mehrere schöne Kamine befinden, die ich noch nicht sehen konnte. Laut Inventar, M.Bitterauf-Remy, Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen, = Kdm. der Rheinprovinz 16,1 (1935)58, scheint zumindest ein schwarzmarmorner Kamin aus späterer Zeit zu stammen. 1646 ist Preuß tatsächlich mit Graf Hermann nach Köln gereist (Q 21,17.Feb.). Ab 3.April 1646 ist Preuß wieder in Haltenbergstetten nachweisbar. Zuletzt unterschrieb er davor einen Zettel am 24.Sept. 1645, worauf eine LUcke in den Belegen folgt, so daß seine Reise nicht genauer datiert werden kann. 65. Ausstellungskatalog "Barock in Deutschland, Residenzen" Berlin 1966, 18 Nr. 7 und 8 mit Abb. 66. Über der "unteren Grotte" war eine Brunnenquelle, die 1646 einfällt und deshalb repariert werden muß, Ho. AN Beilagen zur Amtsrechnung Niederstetten 1646, Packen Nr.I-150: Nr.85, am 17.Sept. 1646 stellt Preuß Uber vom 16. juni bis zum 16.Aug. geleistete Maurerarbeit einen Zettel aus. 67. Es könnte Laudenbach gemeint sein, doch steht zu diesem Zeitpunkt bereits das umgebaute Langhaus, so daß eine Grundrißzeichnung nicht recht sinnvoll erscheint. Einem eigenhändigen Brief Bischof Schönborns an Melchior v. H. vom 9.Sept. 1643 kann entnommen werden, daß M.Kaudt, der mit dem "Baumeister" in Q 64 sicherlich gemeint ist, nicht nur wegen Laudenbach in Stetten gewesen ist: "Euer EccelI: geliebtes Schreiben vohm 6 dieses endtpfangen jetz gleich alß die post wieder fort eilet die beigelegte ahn D.H: (Hermann v.H.?) Uberschicke ihm per expressum er ist noch zu Stetten hatt den baumeister bei ihm wegen der Kirch zu Laudenbach undt anderen beuw. ich hoff er werde ihn wenig tagen ahnhero kommen alß dan soll ein gantzes wegen der versicherung gemacht werden (vgl. Q 65, FrohnunterstUtzung fUr Laudenbach durch Schönborn) ich erwarte deß Schreibens so Ew.Ec1I: ahn daß daß duhm Capitull thun wollen", Ha.AS, Akt Nr.56. (FUr den Hinweis auf diesen Brief habe ich Dr.Engelbert, Detmold, zu danken). Die Anwesenheit Kaudts, der fUr die Hatzfeldts auch Kleinigkeiten, wie Fasanenhäuschen oder Wandverkleidungen entwirft, legt nahe, daß man Preuß auch im hier vermuteten Falle eines Holzhauses kaum etwas wird allein Uberlassen haben. 390

68. Im August 1648 erhält seine Frau Elisabeth 19f1, Ho.AN Amtsrechnung Niederstetten 1648/49. Im Februar 1649 erhält Kaudt in WOrzburg fOr eine Reise nach Schloß Crottorf 38fl, Beilage zur Amtsrechnung N. 1648 (VII Nr.5) Nr.63. 1650 bekommt er 92fl und im folgenden Jahr 77 Rthlr., Ho.AN Akt Niederstetten Nr.29 (Fz 263) "Unterschiedliche Rechnungen 1642-54", Nr.86. Im juli 1652 reist Kaudt nach Trier zum .N!rfOrsten, um sich eine feste Bestallung zu suchen, da er inzwischen seine (zwar noch weitervergOtete) HofbaumeistersteIle verloren hatte (K 42), doch scheint daraus nichts geworden zu sein, denn im Januar 1653 ist er wieder in WOrzburg, bzw. am 28.Febr. in Laudenbach, Ha.AS Akt 386, zweites von sieben Memorialen Kaudts vom 22.Febr. 1652 an Melchior v.H. nach Köln, worin er diesen bittet, bei dem Nachfolger des verstorbenen Trierer Bischofs wegen einer Bestallung nachzufragen "wehre es umb ein Jährlein zue probieren", er könnte von dort aus die hatzfeldtischen Bauten in Köln, Engers und Crottorf besser betreuen. Er bittet um Geheimhaltung. Ebenda, Akt 384, Brief des Kaplans Th.Schoppachs an Melchior v.H. vom 23.juni 1652: "H.Bawmeister ist mit denen gnedig assignierten, 36 Rthlr. nicht zufrieden, sondern gesagt, E.hochgr.Excell. hetten Ihme beym Abschiedt 40 versprochen, weiln Ich vorhin dessen haußfrawen von dem meinigen 4 Rthlr. geliehen, also das mich ober 40 quittieren wollen, wie albereit geschehen." In einem weiteren Brief Schoppachs am selben Ort vom lO.juli 1652 heißt es, daß Kaudt vor etlichen Tagen nach Trier zum KurfOrsten abgefahren sei (In diesem Jahr ist er tatsächlich auf dem Ehrenbreitstein bei Koblenz nachweisbar, F.Michel, Der Ehrenbreitstein 1935,21). Ebenda, "Nachlaß Melchior Nr.604" (alt: Akt 1271, Mappe 137) schlägt Kaudt in einem Brief vom 25.Januar 1653 aus WOrzburg (Kopie) vor: "Mein wenige doch unvorgreifliche Meinung wehre, man solte ds Pommerantzen hauß transferiren, undt ahn einen bequemen ort im Rehnwegen garten (Hatzfeldtischer Garten am Rennweg, später Schönbornisch) setzen, aldeweilen die gewachs so jung, und sich versetzen ließen; wan nur allein der kOnftig fortification nicht wOrdt durchschneiden; wie dann der Generalbawmeister al hier (Femauer?), mit Meister Heinrichen (Werkmeister H.Eberhardt), sich zimblich maßen neulicher Zeit die sach berichten, und gemessen, die Stadt zu fortificiren". Ho.AN Akt Niederstetten Nr.133 (Fz 189), 28.Febr. 1653: Kaudt war mit dem Stukkateur (Caspar Kleber) in Laudenbach gewesen. Im gleichen Akt bittet Kaudt 1653 Graf Hatzfeldt um 150fl, die er in WOrzburg als Schulden begleichen muß, ebenso um eine jährliche Summe gleicher Höhe, wovon er jedoch nur einen Bruchteil erhält, im gleichen Archiv Nr.29 (Fz 263), Nr.79. 1654 bitteter noch einmal um diese Summe, was abgeschlagen wird, weshalb er um seinen ehrlichen Namen und seine Reputation fOrchtet, Ha.AS Ak t 386, Briefe Kaudts vom 18. und 23.März 1654 und Akt 384, Briefe des Kaplans Schoppach vom 8.,15.Febr., 3., 18., 22.April, 12., 15.August 1654 an Graf Melchior, aus denen hervorgeht, daß der alte Baumeister aus Stetten zurockkommend wiederum bettlägerig ist (auf geschwollener Schenke!), dann von den geforderten 150 ganze 12 Rthlr. bekommt, weiterhin um eine Generalerlaubnis von der FOrstlichen Kammer bittet, die Stadt, so oft wie von den Hatzfeldts gewOnscht, verlassen zu dOrfen, wie auch um eine "ehrliche Bestallung". Dazu die Nachricht, daß der Schreiner nach Kaudts Anweisungen das Holzmodell fOr das Schloß Crottorf in vier Wochen fertig haben wird, gleichwohl dieser "ohne des H.Kauten anweißung gar weit nicht fortfahren und dieser aestimiert seine gänge sambt der Kunst gar hoch". Ein Jahr später heißt es in einem Brief Kaudts vom 10.März 1655, daß seine ganze Familie mit zwei Kindern auf den Tod erkrankt sei und immer noch 60n Schulden habe, Ho.AN Akt Niederstetten Nr.154 (Fz 216). Bei all diesem Gejammer darf nicht vergessen werden, daß Kaudt im Sanderviertel WOrzburgs zwei Häuser besaß (St.AW Ratsbuch 123 (1637), fol.138; SAW Rösner Buch Nr.1605 (1644/51) fol.437: 3 Häuser, 9 1/2 Morgen Weingärten. Auf einem Haus liegt jedoch eine Hypothek von 200n des Reurer-Klosters, DKP 1652, 391

dem Steinmetzen Uber 3 Bögen, Architrav, Calaunen zur Empore enthalten<br />

(I8.juli 1643) und Nr.126, 127, 128: Dingzettel mit J.S.Hermann uber die<br />

6 Postamente, Fruchtgehänge, 2 ganze und 6 halbe korinthische Kapitelle<br />

zur Empore (ohne Datum). Anscheinend hat Hermann die 4 kleinen Kapitelle<br />

seines ersten Vertrages nicht ausgefUhrt, bzw. erst aufgrund eines zweiten<br />

Vertrages, der richtigerweise 8 Kapitelle vorsah (die Schneckentreppe in der<br />

Ecke wurde erst später eingesetzt, so daß heute nur 7 Kapitelle zur Empore<br />

gehören). Diese Arbeit scheint Hermann an Vogt abgegeben zu haben.<br />

62. Ho. AN, Akt Niederstetten Nr.168, Memorial M.Kaudts vom 21.März 1643,<br />

Punkt 10: "720fl dem bildthauer von forchtenberg von Alläwaster, den Prettig<br />

Stuel aufs schönste zuverferdigen."<br />

63. Es ist zwar nur von "dem Bildhauer" die Rede, doch da ihn Hermann v. H.<br />

auf seiner nächsten Reise nach Stetten mitnehmen soll, kann daraus geschlossen<br />

werden, daß er sich gewissermaßen zu diesem Zeitpunkt schon in Hatzfeldtischen<br />

Diensten befand, was fUr Preuß nach dem Tode des Bischofs am<br />

30.juli 1642 nur naheliegt. Sicherlich war aber auch M.Kaudt an dem Grottenbau<br />

beteiligt, was aus Melchiors Brief vom 28.September 1643 (Q 65) hervorzugehen<br />

scheint: "Des Kaud Ris erwarte ich mit ehisten".<br />

64. Auf Crottorf sollen sich mehrere schöne Kamine befinden, die ich noch nicht<br />

sehen konnte. Laut Inventar, M.Bitterauf-Remy, Die Kunstdenkmäler des<br />

Kreises Altenkirchen, = Kdm. der Rheinprovinz 16,1 (1935)58, scheint zumindest<br />

ein schwarzmarmorner Kamin aus späterer Zeit zu stammen. 1646 ist<br />

Preuß tatsächlich mit Graf Hermann nach Köln gereist (Q 21,17.Feb.). Ab<br />

3.April 1646 ist Preuß wieder in Haltenbergstetten nachweisbar. Zuletzt unterschrieb<br />

er davor einen Zettel am 24.Sept. 1645, worauf eine LUcke in den<br />

Belegen folgt, so daß seine Reise nicht genauer datiert werden kann.<br />

65. Ausstellungskatalog "Barock in Deutschland, Residenzen" Berlin 1966, 18 Nr.<br />

7 und 8 mit Abb.<br />

66. Über der "unteren Grotte" war eine Brunnenquelle, die 1646 einfällt und deshalb<br />

repariert werden muß, Ho. AN Beilagen zur Amtsrechnung Niederstetten<br />

1646, Packen Nr.I-150: Nr.85, am 17.Sept. 1646 stellt Preuß Uber vom 16.<br />

juni bis zum 16.Aug. geleistete Maurerarbeit einen Zettel aus.<br />

67. Es könnte Laudenbach gemeint sein, doch steht zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

das umgebaute Langhaus, so daß eine Grundrißzeichnung nicht recht sinnvoll<br />

erscheint. Einem eigenhändigen Brief Bischof Schönborns an Melchior v. H.<br />

vom 9.Sept. 1643 kann entnommen werden, daß M.Kaudt, der mit dem "Baumeister"<br />

in Q 64 sicherlich gemeint ist, nicht nur wegen Laudenbach in Stetten<br />

gewesen ist: "Euer EccelI: geliebtes Schreiben vohm 6 dieses endtpfangen<br />

jetz gleich alß die post wieder fort eilet die beigelegte ahn D.H: (Hermann<br />

v.H.?) Uberschicke ihm per expressum er ist noch zu Stetten hatt den<br />

baumeister bei ihm wegen der Kirch zu Laudenbach undt anderen beuw. ich<br />

hoff er werde ihn wenig tagen ahnhero kommen alß dan soll ein gantzes wegen<br />

der versicherung gemacht werden (vgl. Q 65, FrohnunterstUtzung fUr<br />

Laudenbach durch Schönborn) ich erwarte deß Schreibens so Ew.Ec1I: ahn daß<br />

daß duhm Capitull thun wollen", Ha.AS, Akt Nr.56. (FUr den Hinweis auf<br />

diesen Brief habe ich Dr.Engelbert, Detmold, zu danken). Die Anwesenheit<br />

Kaudts, der fUr die Hatzfeldts auch Kleinigkeiten, wie Fasanenhäuschen oder<br />

Wandverkleidungen entwirft, legt nahe, daß man Preuß auch im hier vermuteten<br />

Falle eines Holzhauses kaum etwas wird allein Uberlassen haben.<br />

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