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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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dings stehen sie noch vor Nischen. Erst der Hochaltar für den Wiener Stephansdom<br />

(Anm.523) stellt die Statuen vor die Pilaster und unmittelbar neben<br />

das Altargemälde. In Franken kann die mit Freising vergleichbare, aber<br />

rechtwinklige Konzeption ohne Abschrägung im Hochaltar von Sand beobach- 101 a<br />

tet werden, der angeblich aus Bamberg stammt (ca. 1640, vgl. Anm.233,<br />

523). Dort stehen die Statuen im Winkel der mittleren, vorgezogenen und<br />

(vor) der seitlich zurückversetzten Säule. - Wie die ursprünglichen Hauptstatuen<br />

(die jetzigen stammen aus dem 18.Jhd.) am Hochaltar in Brebersdorf 105<br />

(Anm.949) aufgestellt waren, läßt sich heute nicht mehr eindeutig zurückschließen.<br />

Denkbar wäre eine Wechterswinkel vergleichbare Konstellation,.<br />

da für diese Statuen in den Interkolumnien eigene Sockel vorgesehen sind,<br />

die noch dem 17.Jhd. angehören können. In Wechterswinkel sind die Sockel<br />

allerdings teilweise in Voluten aufgelöst. Da aber zwischen die jetzigen Figuren<br />

und diese Sockel Rocaillekonsolen eingeschoben sind, die die Figuren<br />

auf Säulenbasishöhe bringen, wird man dies vielleicht mit einer Altarerhöhung<br />

in Verbindung bringen können, was die Einschübe unter den Säulenbasen<br />

anzudeuten scheinen.<br />

1053. Eine Ausnahme von dieser Regel macht in Franken der in dieser Arbeit<br />

als ehemaliger Hochaltar von Ebrach vorgestellte Hochaltar in Oberschwap- 95<br />

pach (1615, Anm.212), da dort die unteren Hauptfiguren zwar in Muschelnischen<br />

stehen, aber doch in gleicher Höhe wie die Säulen, die dort allerdings<br />

noch recht zierlich ausfallen, also jene hier hervorgehobene heroische<br />

Wirkung vermissen lassen (Die hier nur vermutete Identität mit dem Ebracher<br />

Hochaltar bestätigt die jüngste Ebracher "Festschrift 700 Jahre Abteikirche<br />

Ebrach 1285-1985." Hrsg. Wolfgang Wiemer u. Gerd Zimmermann,<br />

Ebrach 1985) - Ein vergleichbares Verhältnis zwischen Säulenbasis und Standfläche<br />

der Figur weist der steinerne Michaelsaltar im Mainzer Dom auf,<br />

dessen lange Bauzeit (1629-62) jedoch, wie auch der in der Literatur geäUßerte<br />

Verdacht, daß gerade jene Nischenfiguren nicht ursprünglich seien,<br />

Zweifel an der Ursprünglichkeit dieser Konstellation aufkommen lassen,<br />

vgl. E.v.Oidtmann, Die Künstler des Greiffenklau-Altares und der Greiffenklau-Grabplatte<br />

im Dom zu Mainz, Mainzer Zeitschrift 20/21 (1925/26) 2 um<br />

F.Arens, Neue Forschungen und Veränderungen an der Ausstattung des Mainzer<br />

Domes, Mainzer Zeitschrift 70(1975),112.<br />

1054. s. Anm.1023.<br />

1055. Da dieser Pfeilerkern in Sand (Anm.233, 1052) nur von zwei Seiten sichtbar 10Ia<br />

ist, mag man argumentieren, daß es sich dabei ja ebensogut um eine starke<br />

Retabelwand handeln könne, zumal der (heute mit einer älteren Nikolaus-<br />

Statue gefüllte) Bildrahmen ja auch in vorderster Ebene des so angesprochenen<br />

Pfeilers liegt. Aber zum einem schneidet der Architrav dieses Pfeilers<br />

auf der Innenseite neben dem Bildrahmen in die Wand hinein (im Gegensatz<br />

zum Gebälk, das in vorderster Ebene den Bildrahmen überbrückt) und zum<br />

anderen wird die wirkliche Retabelwand hinter den Außensäulen als schmales<br />

Stück sichtbar, dem auch die Knorpelwerkwangen zugeordnet sind. Es<br />

tut dabei keinen Abbruch, wenn die Pfeiler keinen quadratischen, sondern<br />

einen kreuzförmigen Grundriß aufweisel. Diese Betrachtung zeigt nocheinmal,<br />

um welche komplizierte, aber durchdachte Architektur es sich bei diesem<br />

möglicherweise aus Bamberg stammenden Retabel handelt.<br />

1056. s. Anm.129.<br />

1057. sAnm.579, 580. Große, für Süddeutsch land typische Voluten unter den Säulen<br />

(wie schon im Freisinger Domhochaltar) unterscheiden dieses Retabel<br />

553

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