JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg
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schiedslos auf den Betrachter ausgerichtet, so haben sie jetzt darüberhinaus<br />
die Möglichkeit, in eine dem Betrachter vergleichbare Position zu rücken,<br />
indem sie selbst schon dem Hauptgegenstand in der Mitte bekennend oder<br />
bittend gegenübertreten. - Eine vergleichbare Konzeption weisen zwei aus<br />
der Haßfurter Pfarrkirche stammende Nebenaltäre in Prappach auf, die ihrer<br />
Architektur und den Putten nach zu urteilen (die Hauptstatuen können nicht<br />
aus' seiner Werkstatt stammen) von dem <strong>Würzburg</strong>er Bildhauer Johann Caspar<br />
Brandt (gest.1701) gefertigt sein können, H.Schnell, Pfarrkirche Haßfurt.<br />
Schnell u. Steiner Nr.417 2 ' 1975,3 und M.Wulff, Rüll. Ein Barockmaler, 1930,<br />
19 Anm.19. Wahrscheinlich entstanden sie mit dem verschollenen Haßfurter<br />
Hochaltar' 1697 bzw. 1699, als sie von Onghers und de Rall Gemälde erhielten.<br />
Ein für Brandt gesicherter (1691/94; Kossatz, Altäre Mauehers für Ebrach<br />
a.O.(Anm.1085, 1105) 83, 87, Anm.21) und in Teilen vergleichbarer<br />
Hochaltar in der Veitshöchheimer Pfarrkirche, besonders in den glattgestri- 111<br />
chenen Gebälkprofilen, besitzt zwar noch keine Statuen zwischen den schräg<br />
gestellten Säulen, doch erinnern Details wie auch die Engelplastik an Prappach.<br />
Dort stehen die Hauptfiguren wie auf dem Volkersberg auf runden<br />
Sockeln, auf denen sie sich wieder nicht dem Zuschauer, sondern dem Gemälde<br />
zuwenden. - Als verwandte Lösungen eines unbekannten Bildhauers<br />
können die beiden Nebenaltäre (nach 1697) in der Ochsenfurter Wolfgangskapelle<br />
genannt werden. Der dortige, stilistisch gleiche Hochaltar ist durch<br />
(bislang unbekannte) Rechnungen 1697 datiert, SAW, DKP 1697 fol.91 (4.<br />
Mai): Onghers soll das Hauptbild malen; DKP 1697 fol.1 0 I (25.Mai): der Maler<br />
überreicht einen Abriß; DKP 1698 fol.53 (4.März): Hans Michel Dutzel<br />
wird die Faßarbeit zum Hochaltar übertragen (s.auch DKP 1699 fol.117);<br />
Aus DKP 1703 fol.57 (29.März) geht hervor, daß der genannte Faßmaler<br />
vor wenigen Jahren zwei Altäre (Nebenaltäre ?) in der Wolfgangkapelle gefaßt<br />
habe, s. auch Anm.328.<br />
1039. s.Anm.723 und S.187. 1040. s.Anm.723. 1041. ebenda.<br />
1042.Eine kleine Unsicherheit bezüglich der Kämpfer am Hochaltar besteht darin,<br />
ob sie nicht der Erneuerung von 1749 angehören können, als der Chor erniedrigt,<br />
und der Altar deshalb etwas gestreckt werden mußte, doch da<br />
schon der Dettelbacher Baldachin solche Kämpfer besaß, besteht kein Grund<br />
zu dieser Annahme. Erich Hubala, Apsidale Barockaltäre, in; Forma et Subtilitas.<br />
Festschrift Wolfgang Schöne. Berlin 1986, 145-168, Abb.78-90 hält<br />
es für wahrscheinlicher, daß der Domhochaltar erst 1749 seine bekannte<br />
Form gefunden hat.<br />
1043.Solchermaßen sind die Reliefs an M.Kerns Kanzel im <strong>Würzburg</strong>er Dom (1609)<br />
umrahmt, H.Muth, Der Dom zu <strong>Würzburg</strong>, <strong>Würzburg</strong> 1968, Abb.33. Auch<br />
Deglers HochaItär in St. Ulrich und Afra, Augsburg, kennt diese Bogenverzierung,<br />
s.Anm.1002. Doch selbst bei einer oberen Einrollung ist keine weitere<br />
Annäherung an die späteren Volutenstreben gegeben, da sie stets in<br />
gleicher Richtung wie die unteren erfolgt, während für die Baldachinstreben<br />
die S-Form charakteristisch ist.<br />
1044.K.j.Schmitz, Die Bildhauerfamilie Papen aus Giershagen. Zum 250.Todestag<br />
des Heinrich Papen, gest. am 12.Dez.1719, Paderborn 1970. Theodor Rensin&<br />
Die Bildhauer Paul Gladbach und Heinrich Gröne, in: Westfalen 23(1939)<br />
85-90. H.Keller, Barockaltäre in Mitteldeutschland, Burg B.·M.1939. R.Hoffmann,<br />
Bayrische Altarbaukunst 1923. --<br />
1045.Hanna Pet er-Rau pp, Zum Thema "Kunst und Künstler" in deutschen Zeichnungen<br />
von 1540-1640, in Ausstellungskatalog "Zeichnungen in Deutschland.<br />
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