JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg
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der architektonischen Fassung kann der schon mehrfach genannte Hochaltar<br />
in Brebersdorf (Anm.949) angeführt werden, wobei berücksichtigt werden 105<br />
muß, daß das Bild bei der Neuaufstellung herausgenommen und mit einem<br />
Rahmen versehen an die Chorwand gehängt wurde. Da dieser Altar aber<br />
möglicherweise nicht ohne Einfluß des Ebracher Hochaltars entstanden sein<br />
wird, führt der Weg wieder zu Preuß zurück. Lediglich ein früher zu datierender<br />
Altar kann hier als verwandte Parallele angeführt werden, der 1644<br />
entstandene S.Anna-Altar in St. Wolfgang am Stein des für das Stift Schlägl<br />
arbeitenden Bildhauers Johann Worath, Ausstellungskatalog Worath a.O.(Anm.<br />
991) 1975, 16f., 72f., Abb.8. Die kleine Ordnung der Ädikula faßt hier das<br />
Gemälde. Der schon eJWähnte Hochaltar im Wiener Stephansdom (1640/46,<br />
s.Anm.523, 1034 und Rotter, Osterreichische Barockaltäre a.O.(Anm.903)<br />
S.138, 166) faßt das Gemälde mit einer ähnlichen Architektur wie in Bronnbach<br />
(K 6). Nicht immer ist die Entscheidung darüber, ob die Architektur<br />
den Rahmen bildet, einfach, was z.B. an dem Hochaltar der Münchner Michaelskirche<br />
abgelesen werden kann, dessen berühmtes Gemälde von Christoph<br />
Schwarz (1588) von einem Rahmen ge faßt wird, der innen aus einer<br />
gewöhnlichen, verzierten Rahmenleiste, außen jedoch aus einer architekturähnlichen<br />
Arkadenform, gebildet aus Stütze und Bogen, besteht, so daß man<br />
zunächst an eine Sonderform glaubt. Wie jedoch die untere Abschlußleiste<br />
zeigt, sind beide Rahmenteile als ein einziger Rahmen aufgefaßt, der sich<br />
in seinem äußeren Teil den Anschein von Architektur gibt, die mit der übrigen<br />
Altarkonstruktion korrespondiert. Im Hochaltar auf dem Gügel bei 100a<br />
Scheßlitz (Anm.990) ist der Raum für das Altarblatt zwar durch die Architektur<br />
vorgegeben, doch schmälert eine Leiste, die besonders am unteren<br />
Rand sichtbar wird, diesen Eindruck erheblich. Immerhin tritt die italienische<br />
Konzeption jedoch deutlicher zutage als irgendwo sonst in Franken.<br />
1026. B.Ulm, Das Konzil von Trient und die Kunst, in: Ausstellungskatalog "Die<br />
Bildhauerfamilie Zürn", Braunau 1979, 33-40, bes.35.<br />
1027. Lediglich ein nach der Jahrhundertmitte zu datierender Altar unter dem<br />
Lettner der Kirche St.Gommaire in Lierre, Belgien, zeigt eine solche, das<br />
Altarblatt rahmende Bogenform, sogar unter vollständiger Ausbildung der<br />
Viertelkreise. Die Trennung ist aber deutlich sichtbar, s. Ars Belgica IV:<br />
Lierre, St.Gommaire (J.A.Goris) 1935, Taf.XII. Die gleiche Bogenkonstruktion<br />
benutzt G.Grupello für sein Grabmal des Erzbischofs de Berghe (1691-<br />
1696) jn der Kathedrale zu Mecheln, s.U.Kultermann, G.Grupello, Berlin 1968,<br />
60f., Abb.25. Auch das Portal zum <strong>Würzburg</strong>er Hof Guttenberg ist offenbar<br />
mit einem solchen Bogen versehen, Dehio Franken 1979, 914 (um 1720).<br />
1028. s.Anm.324, 327, 338 und S.93ff., 97f. 1 029.s.Anm.337.<br />
1030. s.B.Ulm a.O.(Anm.1026). 1031.s.Anm.333.<br />
1032. Als in dieser Hinsicht bemerkenswert müssen zwei österreich ische Hochaltäre<br />
erwähnt werden, nämlich im Benediktinerstift St.Lambrecht und im<br />
Wiener Stephansdom. Der erstere entstand zwischen 1627/32 nach Entwurf<br />
des aus <strong>Würzburg</strong> stammenden Architekten Valent in Kaut (möglicherweise<br />
ein Verwandter des <strong>Würzburg</strong>er Hofbaumeisters Michael Kaut), der zweite<br />
ab 1641 durch die Konstanzer Brüder Pock (vgl. Anm.189, 523). Am älteren<br />
wird das die Säulenordnung um den Bogenabschluß überragende Gemälde<br />
von je einer Travee begleitet, die in der plastischen Rangfolge den umgekehrten<br />
Weg wie am Marienaltar gehen, indem innen ein Pilaster beginnt,<br />
worauf die Statuennischen folgen, die nach· außen von auf Ecke gestellten<br />
Doppelsäulen beschlossen wird. Die Betonung der Außenseiten war hier vor<br />
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