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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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in eine neue, der Phantasie und Willkür unterworfene Kategorie umgeschlagen.<br />

Zu den Denkmälern s. Dehio Franken, 1979, 575.<br />

1020. E.Hubala, Giovanni Bellini. Madonna mit Kind. Die Pala di San Giobbe<br />

("'Mrkmonographien zur Bildenden Kunst Nr.133) Stuttgart 1969, 7ff. Bei<br />

diesen Retabeln BeIlinis handelt es sich jedoch um die Einbeziehung der<br />

Rahmenarchitektur in die gemalte Innenraumdarstellung, einer tonnenüberwölbten<br />

Kapelle, die eingangs und am Ende eine Arkade bildet, jedoch in<br />

so strenger verkürzter Form, daß sie weit entfernt ist von der weit geöffneten<br />

Architektur des Sansovino-Reliefs.<br />

1021. ebenda S.9 und Bruhns 1923, 374f.<br />

1022. Gewöhnliche dreiteilige Altäre, die ihre Seitenteile im stumpfen Winkel abstellen,<br />

sind zu dieser Zeit nichts ungewöhnliches, z.B. der Marienaltar (1666)<br />

von dem Bildhauer Pankraz Reyff in St.Moritz, Freiburg (Schweiz), s. Heribert<br />

Reiners, Burgundisch Alemannische Plastik, Straßburg 1943, 203f., Abb.<br />

297. Im fränkischen Raum kann nur der 1640 entstandene Apostelaltar im<br />

Nordflügel des Querhauses von Kloster Schöntal genannt werden, dessen Architektur<br />

aber vielleicht erst mit seinem 1727 von Philipp ] acob Sommer<br />

errichteten Pendant, dem Stephanus-Altar, entstand, wenn auch der umgekehrte<br />

Fall denkbar erscheint, angesichts ihrer singulären, ungewöhnlichen<br />

Architektur mit ihren nach vorn gekrümmten Flügeln (G.Himmelheber, Die<br />

Kunstdenkmäler des ehemaligen Oberamtes Künzelsau, 1962, 317f., 319).<br />

Im Überlinger Münster sei auf die umstrittene Architektur des Rosenkranz­<br />

Altars (1631) aus der Zorn-Werkstatt hingewiesen, obgleich hier die diagonal<br />

gestellten Seiten schon aus einer Säulen-Statuenkombination bestehen wie<br />

bei den späteren Preuß-Altären (C.Zoege v.Manteuffel, Die Bildhauerfamilie<br />

Zürn 1606-66, 1969, Bd.l, S.329-335, Bd.lI, Abb.3B). Der Autor vermutet<br />

eine durchgreifende Änderung der Architektur im 1B.jhd., in welchem auch<br />

erst die das mittlere Marienbild adorierenden Kniefiguren hinzugefügt worden<br />

wären. Nicht nur, daß der Autor für Aufbau und Detail vieles bei Rütger<br />

Kassmann (1630) wiederfindet, scheinen mir diese Annahmen überflüssig,<br />

sondern weil im 1B.jhd. solche Konzeptionen geschickter gehandhabt werden.<br />

Am Bruch mit der orthogonalen Stellung der Säule zur Rückwand haben<br />

sich 'schon Architekturtheoretiker wie Daniel Meyer um 1612 versucht, z.B.<br />

in einem Portalentwurf, dessen Alternativlösung für die prostyle Säule kein<br />

gerades, sondern ein gekrümmt zur Rückwand laufendes Gebälk vorsah, Pühringer-Zwanowetz,<br />

M.Steinl, 1966, 154f., 294, Abb.254. Die Tendenz Wr<br />

Verräumlichung der Architektur ist also schon vor 1630 sichtbar. Das zeigt<br />

auch der heute zerstörte Hochaltar in St.Bavo, Gent, von den Bildhauern<br />

Robert und Colin de No1e (1612-24), dessen seitliche Statuenwände sich dem<br />

polygonen gotischen Chor anpassen (Ars Belgica 4, 1935, PI. XXXII, XXXVI;<br />

A.jansen, Le Mobilier de nos Eglises a l'Epoque Baroque, Bull.d.Musees Royaux<br />

d'Art et d'Histoire 35(1963), 12, Abb.B; Durian-Ress, Das barocke Gnbmal<br />

in den südlichen Niederlanden. Studien zu Ikonographie und Typologie.<br />

Aachener Kunstblätter 45(1974) 240, Anm.15).<br />

1023. Folgende Überlegung soll erläutern, ob dreidimensionale Innenraumdarstellungen,<br />

wie sie z.B. Ludwig MOnstermann in seinem Hochaltar in Rodenkirchen<br />

(1629) vorgestellt hat, dem Peter-und Paulsaltar als Vorbild gedient<br />

haben könnten. Bei diesen, wie auch bei anderen räumlichen Einsprengseln<br />

ist es jedoch so, daß die Figuren sich in der Räumlichkeit bewegen, anstatt<br />

prospektmäßig wie am Pet er-und Paulsaltar nur die Raumbegrenzungen zu<br />

schmücken, Ausstellungskatalog "Barockplastik in Nordeutschland" Hamburg<br />

1977, 100, Abb.56; s. auch den Hochaltar in der Schloßkapelle in Varel (Abb •<br />

. 55), der die Kreuzigungsszene unter einem perspektivisch gestellten Tonnen-<br />

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