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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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genüber der Finstern Kapelle wohnt, weil er einen Oberratsbeschluß mißachtet<br />

habe, und Oberratsprot. 1689, 4.Nov.: Das Haus des Bürgers und Bildhauers<br />

Erasmus "Dümeckhs ... am Kessel gegen der finstern Capellen jetzt<br />

guldenen Pfordte genannt, gelegen" soll taxiert werden (245f1). Er ist wohl<br />

neben dem 1656 geborenen Georg Adam D. (Kempter 66; KDM Gerolzhofen,<br />

203: Fontäne 1698 für Schloß ROdenhausen) ein weiterer Sohn des 1675 verstorbenen<br />

Gregor Diemeneck.<br />

Ab wann folgende Bildhauer in <strong>Würzburg</strong> arbeiten, ist vorerst unbekannt:<br />

B.Esterbauer, J.Georg Ankenbrand (1698 genannt, St.AW, Ordner Wzbg. Künstler<br />

s.v. Stumpf,J.G., eine Notiz Scharolds, und "Materialien" fol.94), Anton<br />

Oswald (kauft 1703 im Sanderviertel ein Haus, 1706 verkauft, SAW, Rösner­<br />

Buch 1611, S.171. Laut Thieme/Becker 26(1932), 83 stirbt er 1726), J .Georg<br />

Seyfried (wird im Juni 1700 Bürger, a.O. Rösner-Buch 1611, fol.131: seit<br />

Juli 1700 besitzt er ein Haus für 560ft im Sanderviertel, verkauft aber bereits<br />

1701. Laut fol.159 ererbt er 1704 ein Haus im Mainviertel von der<br />

Witwe des Fischers J acob Seyfried), Franz Christian Handschuher aus Eichstätt<br />

(1694 Veitshöchheim, St. Veit, Engel und Wolken für den Chorbogenkruzifix<br />

und vier Evangelisten für die Kanzel: DAW, Kirchenrechnungen 1694/<br />

95 fol.51f.). Neben den erhaltenen Kanzelfiguren stammt von ihm wohl auch<br />

im Vergleich zu Werken der Eichstätter Handschuher-Werkstatt die Marienstatue<br />

über dem Portal des Stift Hauger Pfarrhofes. KDM <strong>Würzburg</strong> 1915;<br />

KDM Eichstätt 1924, HI.Geist Spitalkirche (Fassade), Willibald-Brunnen, Maria<br />

der ehern. Dominikanerkirchenfassade.<br />

Schließlich muß noch ein Geselle des Frankfurter Bildhauers J. Wolfgang<br />

FrOhlichers genannt werden, der ab Nov. 1687 in <strong>Würzburg</strong> blieb, als sein<br />

Meister das große Modell für den Hochaltar des <strong>Würzburg</strong>er Doms ablieferte,<br />

DKP 1688 fol.137 (27.Feb) u. DKP 1687 fol.39Iv(6.Nov.). Wer dieser<br />

Geselle war, wissen wir nicht. Vielleicht ist er identisch mit dem aus Tirol<br />

stammenden Bildhauer Christian Rosaler, der ab 1689 in Mainz nachweisbar<br />

ist und dessen Figuren für den 1691 geschaffenen Hochaltar der Pfarrkirche<br />

in Rauenthai (Rheingau) drei überlebensgroßen Statuen, Petrus, Paulus und<br />

Andreas, die aus St.Andreas in Erlabrunn stammen sollen und sich jetzt in<br />

der Pfarrkirche von Karlstadt befinden, stilistisch so verwandt sind, daß<br />

sie ihm zugeschrieben werden können. Da die Provenienz nicht restlos sicher<br />

ist (sie sollen vom Hochaltar der Karlstädter Pfarrkirch., stammen), könnten<br />

sie auch später durch Ankauf dorthin gelangt sein, so daß ein <strong>Würzburg</strong>­<br />

Aufenthalt Rosalers nicht zwingend angenommen werden muß. Wäre es so<br />

wie angenommen, müßten die Erlabrunner Statuen, die nach Erkenntnissen 94a<br />

des Kar.lstädter Pfarrers aber für Karlstadt gearbeitet wurden, 1688 entstanden<br />

sein. KDM <strong>Würzburg</strong>-Bezirk 1911, Erlabrunn, Haus Nr.131. V.Arens,<br />

Mainzer Kunstwerke und deren Meister (1650-1750), Mainzer Zeitschrift 46/<br />

47 (1951/52), 9Iff., Abb.6,7, der die Verbindung zwischen Fröhlicher und<br />

Rosaler am Ecce Homo-und Mater Dolorosa-Altar des Mainzer Doms (heute<br />

Bodenheim) aufzeigt. Aber auch von diesen fünf Figuren, insbesondere der<br />

Rluenthaler Täufer-Statue führt kein Weg zu den Bildwerken des Reurer-<br />

Altars.<br />

591. Solche Diskrepanzen lassen sich aber auch in den Werkstätten der Kern oder<br />

Junker, nicht nur an ihrem Lebensende feststellen, was Bruhns 1923 und<br />

Kempter nur wenig berücksichtigten, wenn sie die ungleichmäßige Qualität<br />

der Meister beobachteten. Deren künstlerische Kraft oder schulbildende Ausstrahlung<br />

war eben in allen Fällen zu gering, als daß die Gesellen der Harrlschrift<br />

ihres Meisters folgen mochten. Zum Teil waren sie dazu wohl auch<br />

nicht in der Lage, da sie vor ihrer Wanderschaft eine gänzlich andere Schulung<br />

genossen haben konnten. Von den Schwierigkeiten mit seinen 37 Gesellen<br />

berichtet Fröhlicher, DKP 1688 fol.137: "da undter 100 gesellen nicht<br />

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