JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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54, Abb.19. Testamentarisch stiftete er auch einen neuen Altar für das Kapitelhaus des Würzburger Doms, vgl. DKP 1687 fol.278 (25.Sept.). Sein Nachfolger wird ab 29.Mai 1683 der spätere Bischof j.Gottfried v. Guttenberg, DKP 1683 fol.305. Laut Amrhein, AU 33(1890) 67f. waren sowohl joh.Conrad v.R. als auch joh. Hartmann v.R. zwischen 1649 und 1673 Propst in W. Vielleicht erhielt joh.Conrad erst 1673 diese Propstei, als joh.Hartmann Bischof wurde. 533. Daß Scharold seine eigene Sammlung an Originalquellen nicht immer gewissenhaft ausschöpft, kann öfter beobachtet werden, könnte aber im Falle dieser Notiz (Q 95,2) darauf beruhen, daß ihm der Akkord erst nachträglich bekannt wurde. Der Akkord, der eindeutig auf den bestehenden Altar bezogen werden kann, widerlegt auch all jene Meldungen, wonach der Altar (wohl wegen des Zistw.zienserwappens) aus Bildhausen stamme, so Dehio Bd.I, Mitteldeutschland 1940, 380 und auch der neue Dehio Franken 1979, 864. 534. Den Hinweis auf diese Klosterrechnungen, die Kempter nicht benutzt hatte, verdanke ich Prof.W.Scherzer. 535. Gewöhnlich sind im 17.jhd. im Raum Würzburg die Altäre in den Farben braun und gold ge faßt worden, gelegentlich auch in schwarz und gold. Es scheint aber auch die hellere, marmorierte Fassung in weiß und gold möglich gewesen zu sein, wenngleich dies für einen Altar bisher noch nicht nachweisbar ist. 1648 will man im Dom die Brustgeländer "vermalmoriren", doch wartet man erst einmal die Entscheidung des Bischofs bezüglich eines neuen geplanten Hochaltars ab, bei dessen Aufrichtung sicher auch die gesamte Kirche neu angestrichen würde. An dieser Fassung müßten sich dann die Geländer orientieren, DKP 1648 fol.344v (l.Okt.). 1677 wird als Fassung für das Gestühl des Kapitelsaales der Würzburger Domherren neben braun und nußbraun auch weiß mit gold vorgeschlagen, wobei man sich dann für braun entscheidet, DKP 1677 fol.442 (l8.Dez.). Vgl. auch U.SchießI a.O. (Anm.527) 52, 265 Nr.19 (Ms.): Franken bevorzugt im 17.jhd. die nußbraune Farbe, der Salzburger Raum z.B. die schwarzgoldene Fassung. 536.5AW, R 15473 (1683/84): "Ausgab wegen der Kirchen in dem Kloster". 537. Daß mit diesem Eintrag ein weiterer Altar gemeint sein könnte, ist unwahrscheinlich, denn Transportkosten sind in diesem und dem nächsten jahr nicht angeführt. Die gleiche Rechnung nennt zwar Ausgaben für neue Tritte vor "beede Altär" (Q 96), doch kann mit dem zweiten Altar ein bereits bestehender Altar gemeint sein. Daß solche späten Zahlungen nicht ungewöhnlich sind, beweist die Abfindung an den Maler Ußleber 1684 (Q 95,6). Der heutige Nebenaltar j ohann Baptist mit Bischof Guttenbergs Wappen (1684-98), dessen Figuren und Akanthusschnitzereien im Würzburg der neunziger jahre keine Parallelen haben, ist mit dem zweiten Altar sicher auch nicht gemeint. Er ist wohl identisch mit dem 1695 im Urbar genannten johannes-Altar in der nicht mehr bestehenden johannes-Kapelle (Q 97). 538. KOM Mellrichstadt 1921, 158 Fig.126. 539. Wechterswinkel gehörte im 19.jhd. zum juliusspital, in dessen Archiv auch die Bauakten und Rechnungen zwischen 1809 und 1940 liegen. Vgl. das Archivinventar des juliusspitals 5.415f.: A 76, A 84, A 94, A 96, A 98 und Rechnungen R 1-165 (Bayr. Archivinventare 9, Archiv d.juliusspitals zu Würzburg, Teil I: Akten, 1957). 540. Dieses Wappen wird im Inventar als Bildhäuser Wappen bezeichnet, worauf 485

54, Abb.19. Testamentarisch stiftete er auch einen neuen Altar für das Kapitelhaus<br />

des <strong>Würzburg</strong>er Doms, vgl. DKP 1687 fol.278 (25.Sept.). Sein Nachfolger<br />

wird ab 29.Mai 1683 der spätere Bischof j.Gottfried v. Guttenberg,<br />

DKP 1683 fol.305. Laut Amrhein, AU 33(1890) 67f. waren sowohl joh.Conrad<br />

v.R. als auch joh. Hartmann v.R. zwischen 1649 und 1673 Propst in W. Vielleicht<br />

erhielt joh.Conrad erst 1673 diese Propstei, als joh.Hartmann Bischof<br />

wurde.<br />

533. Daß Scharold seine eigene Sammlung an Originalquellen nicht immer gewissenhaft<br />

ausschöpft, kann öfter beobachtet werden, könnte aber im Falle dieser<br />

Notiz (Q 95,2) darauf beruhen, daß ihm der Akkord erst nachträglich bekannt<br />

wurde. Der Akkord, der eindeutig auf den bestehenden Altar bezogen werden<br />

kann, widerlegt auch all jene Meldungen, wonach der Altar (wohl wegen des<br />

Zistw.zienserwappens) aus Bildhausen stamme, so Dehio Bd.I, Mitteldeutschland<br />

1940, 380 und auch der neue Dehio Franken 1979, 864.<br />

534. Den Hinweis auf diese Klosterrechnungen, die Kempter nicht benutzt hatte,<br />

verdanke ich Prof.W.Scherzer.<br />

535. Gewöhnlich sind im 17.jhd. im Raum <strong>Würzburg</strong> die Altäre in den Farben<br />

braun und gold ge faßt worden, gelegentlich auch in schwarz und gold. Es<br />

scheint aber auch die hellere, marmorierte Fassung in weiß und gold möglich<br />

gewesen zu sein, wenngleich dies für einen Altar bisher noch nicht nachweisbar<br />

ist. 1648 will man im Dom die Brustgeländer "vermalmoriren", doch wartet<br />

man erst einmal die Entscheidung des Bischofs bezüglich eines neuen geplanten<br />

Hochaltars ab, bei dessen Aufrichtung sicher auch die gesamte Kirche<br />

neu angestrichen würde. An dieser Fassung müßten sich dann die Geländer<br />

orientieren, DKP 1648 fol.344v (l.Okt.). 1677 wird als Fassung für das Gestühl<br />

des Kapitelsaales der <strong>Würzburg</strong>er Domherren neben braun und nußbraun<br />

auch weiß mit gold vorgeschlagen, wobei man sich dann für braun entscheidet,<br />

DKP 1677 fol.442 (l8.Dez.). Vgl. auch U.SchießI a.O. (Anm.527) 52, 265<br />

Nr.19 (Ms.): Franken bevorzugt im 17.jhd. die nußbraune Farbe, der Salzburger<br />

Raum z.B. die schwarzgoldene Fassung.<br />

536.5AW, R 15473 (1683/84): "Ausgab wegen der Kirchen in dem Kloster".<br />

537. Daß mit diesem Eintrag ein weiterer Altar gemeint sein könnte, ist unwahrscheinlich,<br />

denn Transportkosten sind in diesem und dem nächsten jahr nicht<br />

angeführt. Die gleiche Rechnung nennt zwar Ausgaben für neue Tritte vor<br />

"beede Altär" (Q 96), doch kann mit dem zweiten Altar ein bereits bestehender<br />

Altar gemeint sein. Daß solche späten Zahlungen nicht ungewöhnlich sind,<br />

beweist die Abfindung an den Maler Ußleber 1684 (Q 95,6). Der heutige Nebenaltar<br />

j ohann Baptist mit Bischof Guttenbergs Wappen (1684-98), dessen<br />

Figuren und Akanthusschnitzereien im <strong>Würzburg</strong> der neunziger jahre keine<br />

Parallelen haben, ist mit dem zweiten Altar sicher auch nicht gemeint. Er<br />

ist wohl identisch mit dem 1695 im Urbar genannten johannes-Altar in der<br />

nicht mehr bestehenden johannes-Kapelle (Q 97).<br />

538. KOM Mellrichstadt 1921, 158 Fig.126.<br />

539. Wechterswinkel gehörte im 19.jhd. zum juliusspital, in dessen Archiv auch<br />

die Bauakten und Rechnungen zwischen 1809 und 1940 liegen. Vgl. das Archivinventar<br />

des juliusspitals 5.415f.: A 76, A 84, A 94, A 96, A 98 und Rechnungen<br />

R 1-165 (Bayr. Archivinventare 9, Archiv d.juliusspitals zu <strong>Würzburg</strong>,<br />

Teil I: Akten, 1957).<br />

540. Dieses Wappen wird im Inventar als Bildhäuser Wappen bezeichnet, worauf<br />

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