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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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der Stiftsherren gefunden haben. Siehe B.Bushart, Die Basilika zum heiligen<br />

Vitus in Ellwangen, Ellwangen 0.1., 30 Abb.13 u.14.<br />

465. Mit dem Wort Schrein ist sicherlich nicht der Retabelaufbau gemeint, der<br />

in fränkischen Archivalien vom Beginn bis zum Ende des 1 ahrhunderts meiner<br />

Kenntnis nach "Corpus" genannt wird: Hochaltar Ebrach 1613 (vgl. K 11), SAB<br />

(jetzt SAW) D 8, Nr.488 BI.57 u. 63; Rosenkranzaltar MUnnerstadt 1630/40,<br />

DAW, Kasten MUnnerstadt, Rechnung der Rosenkranzbruderschaft 1642; Hochaltar<br />

Kloster MUnsterschwarzach 1692/95 von 1.M.RieB, Accord mit Faßmaler<br />

Codomann 1695, UB Wzbg. "Materialien" fol.654. Siehe auch Q 87,2: Hochaltar<br />

Gerolzhofen, wo der Altar ebenfalls Corpus genannt wird und darUber hinaus<br />

die fUr den Auftraggeber bequeme Praxis deutlich wird, einem Mann (Preuß)<br />

die gesamte Arbeit zu verdingen, der dann zunächst auf seine Kosten die verschiedenen<br />

notwendigen Arbeiten an:' die spezialisierten KUnstler und Handwerker<br />

weitergibt. Der Auftraggeber hat dabei den Vorteil, nur mit einem<br />

Mann verhandeln zu mUssen.<br />

Ein Tabernakel ist mit dem "Schrein" gewiß nicht gemeint, denn dieser wird<br />

in den Rechnungen und Akten stets bei seinem Namen genannt, nur einmal<br />

heißt es in den DKP 1653 fol.234r 02.1uli), daß das "alte Ciborium" durch<br />

ein neues aus altem Silber ersetzt werden soll, wobei aber nicht unbedingt<br />

das Tabernakelgebäude selbst gemeint sein muß.<br />

466. Auch die Altarinschrift Uberliefert die Aufrichtung des Altares fUr 1676. In<br />

der Baurechnung fUr die OrgeltribUne des Domes (SAW, R 19135 fol.20) werden<br />

"Richtpfadten" im Zusammenhang mit Bauholz unter den Ausgaben an<br />

die Flößer von Lichtenfels genannt. Es handelt sich also dabei um eine bestimmte<br />

Art Bauholz.<br />

467. KDM Karlstadt 1912, Taf.IV. Dieses Tabernakel ist auch auf dem in Anm.461 39<br />

genannten Gundermann-Photo zu sehen, noch mit den verschwundenen Nischenfiguren<br />

des Täufers und des hl.Christopherus. Das Tabernakel wurde bei der<br />

letzten Renovation des schönen Stuckmarmoraltars von 1622 herabgenommen<br />

und in die Pfarrscheune ausgelagert. Zwei Engel in den Nischen, die das Inventar<br />

Karlstadt schon nannte, waren kurz zuvor gestohlen worden. Das Tabernakel<br />

ist ein schreinermäßig reicher ausstaffierter Nachfolger seines strengeren<br />

und durchdachteren Vorbildes in Wechterswinkel (K 38). Die 1 ahreszahl<br />

1690 steht mit Metalllettern auf dem Gesims, wobei die abgefallene 9 nur<br />

noch durch ihren dunklen Abdruck zu erkennen ist. Dieses große Tabernakel<br />

scheint einen kleinen, hölzernen Vorgänger besessen zu haben, wie die Baurechnung<br />

von 1683/84 fol.15 (SAW, R 17891) meldet: "13ft Meister St.Brückner<br />

SchrEiirern ••. von der schrein Arbeith in der Ambthoffs Küchen, wie auch vom<br />

Tabernackhel in der Stifftskirchen, einen neuen Fußboden im Dettelbacher<br />

Hoff zu legen ••• zahlt den 14.Martii Anno 1684." Wegen der geringen Summe<br />

kann es sich dabei nur um ein äußerst kleines Tabernakel oder eine Reparatur<br />

handeln, denn das große Tabernakel in Wechterswinkel kostete z.B. 63fl<br />

(Q 95,4). Zudem haben wir keine Gewißheit darUber, ob dieses Tabernakel aoch<br />

auf dem Hochaltar stand.<br />

468. Der Vorname Christoph ist fUr ihn jedoch noch nicht belegt. Sinnvoll wären<br />

die Stifterheiligen vor allem an der zu postulierenden Statuenwand nach Ellwanger<br />

Muster gewesen, man mUßte deshalb annehmen, daß sie am Tabernakel<br />

von 1690 übernommen wurden. Ob dies der Fall war, darUber mUßte die<br />

stilistische Einordnung der Figuren in das Werk des Preuß oder eines anderen<br />

entscheiden, was das Photo jedoch nicht zuläßt.<br />

469. Vgl. K 21 (Marienaltar), K 38 (Wechterswinkel), K 37 (Gerolzhofen), K 11 (E-<br />

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