JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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Nr.VI. Vermutlich wegen der schwedischen Besetzung wurde der Altar erst am 26.0kt. 1638 geweiht: "5b 7d M.Kilian Pfeuffern, von einer C1ammern und Spündt in Altar Petri et Pauli im hohen Domb Stifft als soicher des 26. Okt. Ao. 1638 geweihet worden, einzuhauen, und einzugießen zahlt" (SAW, R 19126, Dombaurechnung 1639). Engel/Freeden a.O.(Anm.316) 27. 325. K.G.Scharold, Geschichte und Beschreibung des St.Kilian-Doms, AU 4(1837) l.Heft, 48. 326. Kempter 49. 327. Für die beiden Sandrart-Altäre siehe Anm.228. Die Altarblätter des Langhauses erhielten jeweils paarweise einen runden oder geraden Abschluß, mit Ausnahme des ersten Paares im Westen, dem "geraden" BarthclorrBus-Altar von 1627 und dem Guttenberg -Altar von ca. 1699, der seit 1793 in Kleinochsen- 114 furt steht und anläßlich der Transferierung von Fesel ein neues, rundbogiges Altarblatt erhielt. Das Vorgängerblatt kann wegen der originalen Z\\i.ckelengel auch nur mit einem runden Bogen versehen gewesen sein, wenn auch jenes Originalbild, das heute im Stift Haug hängt (Gottfried von Amiens wäscht Pilgern die Füße), rechteckiges Format aufweist. Es kann nur so aufgeklärt werden, daß dieses Blatt anläßlich der klassizistischen Neuausstattung durch Wagner beschnitten wurde, um es dem 1794 von Fesel neugemalten, ebenfalls rechteckigen Bartholomäusbild gegenüber anzugleichen. Daß man um 1700 mit dem rundbogigen Bild die Regel durchbrechen konnte, hängt sicherlich mit dem Stifter zusammen: Es war der einzige von einem Bischof gestiftete und mit seinem Wappen versehene Langhausaltar, der sich überdies durch einen ungewöhnlichen Grund-und Aufriß auszeichnet, Markert a.O.(Anm.317)221, Kossatz 1977 a.O.(Anm.298)87. Bei den Epitaphien scheint man, wenn die Anordnung der ursprünglichen entspricht, lediglich im Querhaus auf Symmetrie und Gleichförmigkeit geachtet zu haben (Konrad v. Bibra, 1544, und Konrad v. Thüngen, 1540; j.Konrad Kottwitz v. Aulenbach, 1610, und Neithard v. Thün- 119b gen, 1598) weniger bei den Bischofsgrabmälern im Langhaus, wo sich z.B. das 120b erste Grabmal auf der Nordseite, das PreußIsche Ehrenberg-Grabmal mit der 121a Kniefigur nicht an dem gegenüberliegenden Standbild des J ulius Echter orientierte. Wahrscheinlich war hier mit dem zweisäuligen, hochrechteckigen Aufbau der "Konformität" genüge getan. 328. Scharold hatte noch einigG nicht mehr erhaltene Rechnungsserien durchsehen können, was seine Auszüge im Würzburger Stadtarchiv (Kasten Dom, Mappe 24=Nachlaß Ziegler mit Notizen Scharolds) belegen, darunter die für die Ausstattung wichtigen Rechnungen des Ornatamtes. Falls Propst Strom berg diesem Amt das Geld für den Altar vermacht hatte, könnte Scharolds Bemerkung auf Aktenkenntnis beruhen. Einen Präzedenzfall bieten die beiden Sandrart­ Altäre von 1646/48, deren Stifter v. Wernau und v. Würtzburg nachweislich dem Ornatamt Gelder zur Verfügung gestellt hatten, siehe Anm.228. Genausogut konnten die Stifter ihre Altäre auch in eigener Rechnungsführung errichten lassen. Falls Scharold Quellen kannte, ist es aber dennoch gut möglich, daß er folgendem Irrtum erlag: Bei vielen Altarplanungen der Folgezeit kann man immer wieder lesen, daß Onghers oder ein anderer Maler für den Altar ein Visier zeichnet oder abliefern soll, womit u.E. aber stets nur das Altargemälde allein gemeint ist. Vgl. K 30; Q 87,3; K 32, Q 88,2; K15, Q 75,7. DKP 1697 fol.91v (4.Mai), Entwurf des Onghers für das Blatt des Hochaltars in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang bei Ochsenfurt. Zu diesem bisher unbekannten und stark ruinösen Bild des Onghers siehe auch DKP 1697 fol.lOI und DKP 1699 fol.117. Für ein weiteres unbekanntes und verschdlenes (?) Blatt mit der "historia S.Helena" (11 mal 6,5 Schuh) zu dem Hochaltar der 444

Ochsenfurter Spital kirche wird der Vertrag erst abgeschlossen, als der Altar schon fertig dasteht, DKP 1701 fol.113v (28.Mai) und DKP 1703 fol.57, 70. Ebenso erhält der schon 1658 begonnene Bronnbacher Hochaltar erst 1670 von Onghers das Maria Himmelfahrts -Blatt, siehe Anm.300. Einzig für den Ebracher Hochaltar scheint man sich zunächst an einen Maler, den Dettelbacher Heyden (K 11), gewandt zu haben, nahm aber bereits zwei Monate später Verbindung mit dem Bildhauer Z.junker auf, nach dessen Entwurf der Altar dann errichtet werden sollte. Es fehlt hiermit also jeglicher Anhaltspunkt, daß Onghers Retabelentwürfe gezeichnet haben könnte. 329. Bruhns 1923, 375: "Es kann also für wirklich sicher gelten, daß das Holzwerk 21 des Altars von Lenkhart geschnitzt ist, fraglich bleibt nur, ob auch der neuartige und fruchtbare Entwurf von ihm stammt. Anzunehmen ist es, denn das hier Erreichte lag auf jenem Wege, den er mit dem juliusgrabmal eingeschlagen hatte. Wenn vor dem Peter-und Paulsaltar die Kritik verstummt um nian ilia aki.einen wirklich großen und glücklichen Wurf gelten lassen muß, so mag Lenkhart das zum Teil dem Holz verdanken, das ihm offenbar besser lag als Marmor, Alabaster und Sandstein, vor allem aber der rein dekorativen Aufgabe, bei der er sich dem Maler beiordnen, dem Domarchitekten unterordnen konnte". 330. Stromberg das noch in si tu befindliche Epitaph von Preuß 1681 und Thüngen eine große Bronzeplatte mit seiner Standfigur, die sich heute im südlichen Seitenschiff befindet. Die grobe steinerne Umrahmung schrieb Bruhns 1923, 450 dem Kern-Schüler Balthasar Grohe zu. Die Bronze scheint eine Nürnberger Arbeit zu sein, so auch Bruhns. Vgl. dazu M.Gerlach, Die Bronzeepitaphien der Friedhöfe zu Nürnberg, Wien 1889, Taf.76,2, wo um den Schild ganz ähnliche Ranken gelegt sind wie hier um die Schrifttafel (von dem Rotgießer jakob Weinmann, ca. 1600-1620). 331. Für den Walldürner Blutaltar des Zacharias junker besteht ebenfalls die Möglichkeit, daß BOhler am Gesamtentwurf beteiligt war, W.Brückner, Zum Walldürner Blutaltar und seinen Meistern 1616-1684, Festschrift Heiner Heimberger, 1971, 265, 271, 275, bes. 280. 332. Kempter 48f. nahm an, daß Onghers bei der Verteilung der Gemälde mitgesprochen haben könnte. Primär wird sich hier wahrscheinlich der Ordnungssinn des Domkapitels bzw. seiner kunsterfahrenen Mitglieder und Berater dafür 'eingesetzt haben, besser, es für selbstverständlich angesehen haben, daß der neue Altar sich am alten orientiere, damit keine "Deformität" sondern "Konformität" entstehe. "Alt" ist in diesem Zusammenhang das falsche Wort, da der Peter-und Paulsaltar zusammen mit dem 1627 entstandenen Bartholomäus-Altar bereits als Prototyp der Neuausstattung angesehen wurde.. jedenfalls wurden diese in der Folgezeit nicht ersetzt, wobei jedoch das Bartholomäus-Blatt wahrscheinlich noch im 17.jhd. eine neue Retabelarchitektur erhielt, siehe S.33f. 333. Die Rekonstruktion des Grundrisses, den kein älterer Plan wiedergibt, setzt 76a zweierlei voraus: Et&ens, daß der Altargrundriß den Halbkreisbogen der Apsis wiederholt mit einem Radius, der um die Breite eines äußeren Pilasters verkürzt ist und zweitens, daß die prostylen Säulen auf den gemeinsamen Mittelpunkt von Apsis und Altar ausgerichtet sind. Ferner wurde für die Position der inneren Säulen der Eindruck der beiden P.hotos verwertet, daß Bildbreite und lichter Säulenabstand identisch sind. Für die Richtigkeit des Halbkreisgrundrisses an dieser Stelle spricht außer der Preuß'schen Vorliebe für eine klare, einfache Geometrie nur die Beobachtung, daß die Hauptstatuen von den 445

Nr.VI. Vermutlich wegen der schwedischen Besetzung wurde der Altar erst<br />

am 26.0kt. 1638 geweiht: "5b 7d M.Kilian Pfeuffern, von einer C1ammern<br />

und Spündt in Altar Petri et Pauli im hohen Domb Stifft als soicher des 26.<br />

Okt. Ao. 1638 geweihet worden, einzuhauen, und einzugießen zahlt" (SAW,<br />

R 19126, Dombaurechnung 1639). Engel/Freeden a.O.(Anm.316) 27.<br />

325. K.G.Scharold, Geschichte und Beschreibung des St.Kilian-Doms, AU 4(1837)<br />

l.Heft, 48.<br />

326. Kempter 49.<br />

327. Für die beiden Sandrart-Altäre siehe Anm.228. Die Altarblätter des Langhauses<br />

erhielten jeweils paarweise einen runden oder geraden Abschluß, mit Ausnahme<br />

des ersten Paares im Westen, dem "geraden" BarthclorrBus-Altar von<br />

1627 und dem Guttenberg -Altar von ca. 1699, der seit 1793 in Kleinochsen- 114<br />

furt steht und anläßlich der Transferierung von Fesel ein neues, rundbogiges<br />

Altarblatt erhielt. Das Vorgängerblatt kann wegen der originalen Z\\i.ckelengel<br />

auch nur mit einem runden Bogen versehen gewesen sein, wenn auch jenes<br />

Originalbild, das heute im Stift Haug hängt (Gottfried von Amiens wäscht<br />

Pilgern die Füße), rechteckiges Format aufweist. Es kann nur so aufgeklärt<br />

werden, daß dieses Blatt anläßlich der klassizistischen Neuausstattung durch<br />

Wagner beschnitten wurde, um es dem 1794 von Fesel neugemalten, ebenfalls<br />

rechteckigen Bartholomäusbild gegenüber anzugleichen. Daß man um 1700 mit<br />

dem rundbogigen Bild die Regel durchbrechen konnte, hängt sicherlich mit<br />

dem Stifter zusammen: Es war der einzige von einem Bischof gestiftete und<br />

mit seinem Wappen versehene Langhausaltar, der sich überdies durch einen<br />

ungewöhnlichen Grund-und Aufriß auszeichnet, Markert a.O.(Anm.317)221, Kossatz<br />

1977 a.O.(Anm.298)87. Bei den Epitaphien scheint man, wenn die Anordnung<br />

der ursprünglichen entspricht, lediglich im Querhaus auf Symmetrie und<br />

Gleichförmigkeit geachtet zu haben (Konrad v. Bibra, 1544, und Konrad v.<br />

Thüngen, 1540; j.Konrad Kottwitz v. Aulenbach, 1610, und Neithard v. Thün- 119b<br />

gen, 1598) weniger bei den Bischofsgrabmälern im Langhaus, wo sich z.B. das 120b<br />

erste Grabmal auf der Nordseite, das PreußIsche Ehrenberg-Grabmal mit der 121a<br />

Kniefigur nicht an dem gegenüberliegenden Standbild des J ulius Echter orientierte.<br />

Wahrscheinlich war hier mit dem zweisäuligen, hochrechteckigen Aufbau<br />

der "Konformität" genüge getan.<br />

328. Scharold hatte noch einigG nicht mehr erhaltene Rechnungsserien durchsehen<br />

können, was seine Auszüge im <strong>Würzburg</strong>er Stadtarchiv (Kasten Dom, Mappe<br />

24=Nachlaß Ziegler mit Notizen Scharolds) belegen, darunter die für die Ausstattung<br />

wichtigen Rechnungen des Ornatamtes. Falls Propst Strom berg diesem<br />

Amt das Geld für den Altar vermacht hatte, könnte Scharolds Bemerkung<br />

auf Aktenkenntnis beruhen. Einen Präzedenzfall bieten die beiden Sandrart­<br />

Altäre von 1646/48, deren Stifter v. Wernau und v. Würtzburg nachweislich<br />

dem Ornatamt Gelder zur Verfügung gestellt hatten, siehe Anm.228. Genausogut<br />

konnten die Stifter ihre Altäre auch in eigener Rechnungsführung errichten<br />

lassen. Falls Scharold Quellen kannte, ist es aber dennoch gut möglich,<br />

daß er folgendem Irrtum erlag: Bei vielen Altarplanungen der Folgezeit kann<br />

man immer wieder lesen, daß Onghers oder ein anderer Maler für den Altar<br />

ein Visier zeichnet oder abliefern soll, womit u.E. aber stets nur das Altargemälde<br />

allein gemeint ist. Vgl. K 30; Q 87,3; K 32, Q 88,2; K15, Q 75,7.<br />

DKP 1697 fol.91v (4.Mai), Entwurf des Onghers für das Blatt des Hochaltars<br />

in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang bei Ochsenfurt. Zu diesem bisher unbekannten<br />

und stark ruinösen Bild des Onghers siehe auch DKP 1697 fol.lOI<br />

und DKP 1699 fol.117. Für ein weiteres unbekanntes und verschdlenes (?)<br />

Blatt mit der "historia S.Helena" (11 mal 6,5 Schuh) zu dem Hochaltar der<br />

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