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JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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Voluten wird das Fensterrahmenmotiv häufiger für die Einfassung der Reliefs<br />

von Passionswegstationen oder Votivsäulen benutzt, wie z.B. am 1626/27 entstandenen<br />

Passionsweg von <strong>Würzburg</strong> nach Höchberg, Bruhns 1923, 423ff.,<br />

dessen Zuweisungen an z. T. unbekannte Meister heute nichts hinzuzufügen<br />

ist, und Kdm.<strong>Würzburg</strong> 1915, Fig.48. Noch besser vergleichbar ist das südliche<br />

Portal der Erlabrunner Pfarrkirche, die 1655 unter gutachterliehern Beistand<br />

des Preuß von dem <strong>Würzburg</strong>er Werkmeister Heinrich Eberhardt entworfen<br />

und errichtet worden war (Q 72). Die seitlichen Voluten sind hier<br />

jedoch noch zaghaft klein und den Pilastern, die das Türgewände tragen und<br />

stützen, nur angeheftet. Ungeschickte Proportionierung, flache Reliefhaftigkeit<br />

sprechen dagegen, daß PreUß etwas mit dem Portal zutun haben könnte,<br />

wogegen auch das schwächliche Schönborn-Wappen spricht. Kräftig plastischen<br />

Charakter besitzen dagegen die groß dimensionierten Voluten der Supraporte<br />

im Vorhof des Hatzfeldtischen Schlosses Waldmannshofen, ca.1647,<br />

siehe auch KlO. Genannt werden müssen auch in diesem Zusammenhang die<br />

großen Akanthusvoluten des Marienaltars der Eibelstädter Pfarrkirche, die<br />

ein Marienrelief im Auszug flankieren und laut eines Eintrages in der Doles'<br />

sehen Verlassenschaftsrechnung (1657-61) fol.78v: "2fl 4b 14d den Bildthauer<br />

zahlt fuers Laubwerk zum Marienaltar in der Pfarrkirchen" gleichzeitig mit<br />

den Preuß-Altären entstanden sein könnten. Da anderes Laubwerk am Altar<br />

nicht vorhanden ist, scheint die Sachlage einfach. Doch ist dieser ausgeprägt<br />

frei rankende Akanthus für diese Zeit wohl zu früh, was auch ein Vergleich<br />

mit den ähnlichen Akanthuswangen des Hochaltars in der gleichen Kirche 75<br />

von 1696 nahelegt. Für 1696 sind denn auch laut Kdm.Ochsenfurt 1911, 57f.<br />

Fig.35 (Marienaltar) Umbauten überliefert. Der Altar war nach DKP 1631<br />

fol.43 (6.Febr.) von Wolfgang Schilling 1624 bei einem Kltzinger Bildhauer<br />

angedingt worden, was bisher unbekannt war. Von diesem Meister stammen<br />

alle Reliefs und der oberste Aufsatz, während der figürliche Schmuck älteren<br />

Datums ist. 1656 wurde der Altar laut Inschrift von dem Kapellenstifter<br />

Wilhelm Doles renoviert.<br />

297. Vom gleichen Typus des auf dem Drachen stehenden Georg war auch die verschollene,<br />

1651/53 entstandene riesige Georgsstatue des Glesker für den Baldachinaltar<br />

im Georgenchor des Bamberger Domes, Herzog/Ress a.O.(Anm.218)<br />

76 und Anm.69.<br />

298. Vergleiche dazu den bewegten Ausdruck der Michaelsstatue auf der in den<br />

90iger Jahren entstandenen Kanzel in Zeil am Main, die laut einer Schrift<br />

in der Kirche aus der Bamberger Jesuitenkirche stammen soll. Stilistisch gehört<br />

sie dem Kunstkreis von Götz 20der eher Sebastian Degler an, H.Mayer,<br />

Die Kunst des Bamberger Umlandes 1952, s.v. Zeil. Auch die Michaelsstatue<br />

des J.M.Maucher auf dem Giebel der Oberzeller Klosterkirchenfassade von<br />

1696 zeigt in hoch barocker Auffassung den Heiligen in lebhafter Aktion mit<br />

dem Schwert, wenn sie auch nur in einer Kopie erhalten ist, Kossatz, Zwei<br />

Altäre J.M.Mauchers für Ebrach, Mainfr.Jb.29(1977)81 Anm.3.<br />

299. DKP 1670 fol.l77v (24.April) und Stiftertafel in der Kapelle. Schraudenbach<br />

war Rotgerber und Mitglied des Eibelstädter Stadtrates. Er möchte das Kruzifix,<br />

das zu diesem Zeitpunkt wohl schon fertig gewesen sein muß, aufhän- 14<br />

gen lassen, doch das Domkapitel will erst prüfen, ob es den "Prospect" nicht<br />

störe.<br />

300. B.Reuter, Die Baugeschichte der Abtei Bronnbach, Mainfr.Hefte 30(1958)77f.<br />

K.Kolb, Kunst und Künstler im Taubertal, 0.J.(1953), 82, 93. R.Diehl, B.Esterbauer,<br />

Diss.Frankfurt 1920 (Ms) und Reuter hielten das Kruzifix wie die 1021<br />

Assistenzfiguren für eine Arbeit Esterbauers, wohl wegen des mißverständli-<br />

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