JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg
JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg
zunehmen, undt zusehen, wie ds werckh einzurichten, warzu der welsche baumeister auch zu ziehen (A.Petrini, der dann zwei unausgeführte Pläne liefert, die 1945 im SAW verbrannten. Lucia Longo, A.Petrini. München, Schnell u. Steiner 1985, mit Abb. dieser Pläne)". Auch bei dem Vertragsabschluß am 19.Juli 1657 mit H.Eberhardt war Preuß im Gegensatz zur Erlabrunner Kirche (Q 72) nicht dabei, dagegen, außer den genannten, noch die Testamentsverwalter und der "baw: und Mühlmeister", init dem nur der Frankfurter Johann Georg Fernauer gemeint sein kann, Pfarrarchiv Eibelstadt, Doles'sche Verlassenschaftsrechnung fol.88. Vgl. Q 75, I. 286.DKP 1656 fol.324 (12.Dez.). Thomann wird Nachfolger des verstorbenen Dombaumeisters Joh.Stefft, obwohl er im gleichen Jahr wegen Totschlags eines Knechtes in Trunkenheit zu einer Geldstrafe an das Centgericht und zu einem Vergleich mit der Witwe verurteilt worden war. Zu den fraglichen Plänen des Thomann für das Dietrich-Spital siehe K 40 und Anm.565. 287. Siehe das Kapitel über das Neutor der Festung K 42. 288. Auch die Panzerstatuen des Georg und Michael über den Nebenaltären (von 13 einem Preuß-Gesellen), sowie den hl.Ludwig vom Marienaltar im Dom hat 21 Preuß mit viel Stoff aufgelockert. Die antikischen Krieger des Zacharias Junker auf dem Neutor dagegen sind alle nur mit einem Mantel folienhaft hin- 59 terlegt. 289. M.Wulff, Rüll. Ein Barockmaler, 1930, 7 Anm.8. Maße des Blattes: 2,44 mal 1,32m. 290. Kdm.Ochsenfurt 1911, 63. 291. Das noch existierende Privatarchiv der Freiherrn von und zu Franckenstein auf Schloß Ullstadt wurde dafür nicht eingesehen. 292. A.Hausladen, Die Kirchliche Malerei am fürst bischöflichen Hof Würzburg im 17.Jhd. (Diss.Wzbg. 1914), 1919, 42f. M.Wulff, Rüll a.O. (Anm.289) 7,9, Anm. 8. E.Kainz, O.Onghers, 1915, 29ff., Anm.l. 293.DKP 1660 fol.303. Hausladen a.O. (Anm.292)42ff. zitiert nach einer ungenannten Quelle noch folgendes: "Anna Michael Friessens seel. hinderlassene Wittibin" •.. "den anderen nebenaltar in der CapelIen worinnen dan Ecce Homo und oben auff die Bildnus S.Michaelis costet auch wenigst 100 Rthlr." Kainz a.O. (Anm.292) datierte diesen Altar erst 1666, aufgrund eines im Pfarrarchiv Eibelstadt unauffindbaren "Kreuzkapellenstiftungsbuches". Aus dem nachfolgm:l zitierten Eibelstädter Ratsprotokoll vom 23.Dez. 1666 (Stadt archiv, fol.238) geht aber hervor, daß der Altar schon früher entstanden sein muß: "Nach diesem brachte ermelter H. Wolfgang Kinziger vor wie er seine Rechnung über den Gottesdienst wegen Michael Friesens Wittibin seeligen legat der 300fl so zwar 400 gulden gewesen, aber davon einen Altar in die heylige Creutz Cape lien per 100fi auff dessen zusprechen verfertigen lassen, wie wohl wissent sein werde, welches sie sonsten mit nichten eingehen wollen, sondern jederzeit geweinet, man zwinge sie mit gewalt dar zu, man wolle sie umb alles bringen, undt dergleichen, wolte also daß solche gebührent abgehört werde, habe zwar nicht gar wohl gethan, daß sie einen althar machen lassen, es werde ja daß ganze Jahr durch nicht wohl eine Meß darauff geleßen, Sie solte selbe lieber ahn den gottesackher völlig verwenden lassen." Hinweis dafür, daß alle drei Altäre, zum Beispiel bis zur Weihe der Kapelle am 4.Sept. 1661 fertig gewesen sein müssen,sind die Ausgaben für 3 hölzer- 436
ne Antependien, die in der 1661 abgeschlossenen Doles'schen Verlassenschaftsrechnung verzeichnet sind (Q 75,9) und jene 2fl, die man "für 3 Cimbelein, zue den 3 Althärn in der CapelIen einem Nürnberger, in der 1661 igsten mitfasten mess zue Würzburg (be)zahlt." Doles'sche Verlassenschaftrechnung fol. 155v. Das Inventar schrieb das Blatt Rüll zu, Kainz und Wulff gaben es Onghers. 294. Es sei hier nur stellvertretend für viele auf die seitlichen Portale der Fassade von Il Gesu hingewiesen. 295. z.B. der Auszug des um 1600 entstandenen Hochaltars der Hofkapelle der Münchner Residenz, H.Brunner/G.Hojer, Residenz München, 1975, 96 Abb.2, oder der 1589 nach Plänen Welldel Dietrichs errichtete Hochaltar der Münchner jesuitenkirche, Hofmann, Bayrische Altarbaukunst, 1923, Abb.80. Ein genetischer Zusammenhang zu den architektonisch aufgefaßten, türrahmenartigen Eibelstädter Retabeln besteht jedoch nicht. Auch in Rom begegnet diese spezielle Eibelstädter Kombination von Volute und Rahmen nur selten, z.B. am vor 160 I entstandenen Grabmal des Tiberio Cerasio in S.Maria dei Popo- 10, Bruhns, Ewige Anbetung 1940, 286 Abb.201. Eine von Voluten begleitete Rahmenarchitektur nimmt die Inschrift auf, während die Bildnisbüste im ovalen Rahmen darüber zwischen den aufgebrochenen Giebelschenkeln aufgestellt ist. Aus der oberitalienischen Architektur wäre der Aufsatz des Portales zum Sacro Monte bei Varese von Giuseppe Bernascone zu nennen (1608). Siehe auch die ganz ähnlich geformten Stuckrahmen in der Kuppel der Raymondi Kapelle in S.Piet.50 in Montorio, K.Gerstenberg/E.M.Wagner, Baukunst des Barock in Europa 1966, Abb.20 (1636). Häufiger dagegen findet man diese Form in der französichen Architektur nach 1600, vor allem bei Dachfenstern, die es in Italien bekanntlich nicht gibt und die offenbar ob ihres luftigen Standortes bzw. wegen ihrer Verwandtschaft mit Kirchengiebeln einer seitlichen Stütze bedurften. Zu nennen sind da die Fenster der Risalite der Galerie des Cerfs von Fontainebleau (1600), die Dachfenster eines LustschlößclEns von Pierre Le Muet (ca.1623), ebenso die Dachfenster des Hotel de Liancourt in Paris von Salomon de Brasse (1613), Henry de Martin, Le Style Louis XIII (La Grammaire des Styles, 1929) 1974, Taf.lI Abb.l, Taf.VII Abb.8. Auch eine S. de Brosse zugeschriebene Zeichnung eines Portal baues kann hier noch genannt werden, Ekhart Berckenhagen, Die Franz. Zeichnungen der Kunstbibliothek Berlin, 1970, 45, Hdz.2245 verso. Ein dem Florentiner Stefano della Bella zugewiesener Altarentwurf, der während seines Pariser Aufenthaltes (1639-49) entstand, weist zwar noch einige motivische Ähnlichkeiten mit unserem Schema auf, ist aber den Eibelstädter Retabeln stilistisch schon weit voraus, so daß er als Vorbild ausscheidet, Berckenhagen a.O. 89, Hdz.2404. Die Liste der französildEn Beispiele ließe sich verlängern, doch kann daraus nicht auf einen Frankreich-Aufenthalt oder einen besonc:am französi'9;hen Einfluß bei Preuß geschlossen werden, denn diese Rahmenform kann sehr wohl durch Druckgraphik oder Bücher vermittelt worden sein. Z.B. durch zahlreiche jüngere Würzburger Domkapitulare, die ihre Studienjahre in Frankreich verbrachten, wie uns die Protokolle berichten. 296. Kdm.Würzburg-Bezirk 1911, Abb.88. Der Altar steht jetzt in der Pfarrkirche. 97a Bruhns 1923, 454 schreibt den Altar einem schwächeren, dem Kern-Schüler Christoph Buchner nahestehenden Meister zu. Hier begleiten die Voluten allerdings noch die flügelartig übereinandergestellten Passionsreliefs. Eire den Eibelstädter Retabeln schon näher stehende Form zeigt der Auszug des Franziskanerklosterportals in Dettelbach von 1617, das -Bruhns 1923, 402, Michel Kern zuweist. Die Originale der kopierten und seitlich aufgestellten Heiligen Kilian und Franziskus stehen heute bei der .Pfarrkirche. Ohne begleitende 437
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zunehmen, undt zusehen, wie ds werckh einzurichten, warzu der welsche baumeister<br />
auch zu ziehen (A.Petrini, der dann zwei unausgeführte Pläne liefert,<br />
die 1945 im SAW verbrannten. Lucia Longo, A.Petrini. München, Schnell u.<br />
Steiner 1985, mit Abb. dieser Pläne)". Auch bei dem Vertragsabschluß am<br />
19.Juli 1657 mit H.Eberhardt war Preuß im Gegensatz zur Erlabrunner Kirche<br />
(Q 72) nicht dabei, dagegen, außer den genannten, noch die Testamentsverwalter<br />
und der "baw: und Mühlmeister", init dem nur der Frankfurter Johann<br />
Georg Fernauer gemeint sein kann, Pfarrarchiv Eibelstadt, Doles'sche<br />
Verlassenschaftsrechnung fol.88. Vgl. Q 75, I.<br />
286.DKP 1656 fol.324 (12.Dez.). Thomann wird Nachfolger des verstorbenen Dombaumeisters<br />
Joh.Stefft, obwohl er im gleichen Jahr wegen Totschlags eines<br />
Knechtes in Trunkenheit zu einer Geldstrafe an das Centgericht und zu einem<br />
Vergleich mit der Witwe verurteilt worden war. Zu den fraglichen Plänen<br />
des Thomann für das Dietrich-Spital siehe K 40 und Anm.565.<br />
287. Siehe das Kapitel über das Neutor der Festung K 42.<br />
288. Auch die Panzerstatuen des Georg und Michael über den Nebenaltären (von 13<br />
einem Preuß-Gesellen), sowie den hl.Ludwig vom Marienaltar im Dom hat 21<br />
Preuß mit viel Stoff aufgelockert. Die antikischen Krieger des Zacharias Junker<br />
auf dem Neutor dagegen sind alle nur mit einem Mantel folienhaft hin- 59<br />
terlegt.<br />
289. M.Wulff, Rüll. Ein Barockmaler, 1930, 7 Anm.8. Maße des Blattes: 2,44 mal<br />
1,32m.<br />
290. Kdm.Ochsenfurt 1911, 63.<br />
291. Das noch existierende Privatarchiv der Freiherrn von und zu Franckenstein<br />
auf Schloß Ullstadt wurde dafür nicht eingesehen.<br />
292. A.Hausladen, Die Kirchliche Malerei am fürst bischöflichen Hof <strong>Würzburg</strong> im<br />
17.Jhd. (Diss.Wzbg. 1914), 1919, 42f. M.Wulff, Rüll a.O. (Anm.289) 7,9, Anm.<br />
8. E.Kainz, O.Onghers, 1915, 29ff., Anm.l.<br />
293.DKP 1660 fol.303. Hausladen a.O. (Anm.292)42ff. zitiert nach einer ungenannten<br />
Quelle noch folgendes: "Anna Michael Friessens seel. hinderlassene Wittibin"<br />
•.. "den anderen nebenaltar in der CapelIen worinnen dan Ecce Homo<br />
und oben auff die Bildnus S.Michaelis costet auch wenigst 100 Rthlr." Kainz<br />
a.O. (Anm.292) datierte diesen Altar erst 1666, aufgrund eines im Pfarrarchiv<br />
Eibelstadt unauffindbaren "Kreuzkapellenstiftungsbuches". Aus dem nachfolgm:l<br />
zitierten Eibelstädter Ratsprotokoll vom 23.Dez. 1666 (Stadt archiv, fol.238)<br />
geht aber hervor, daß der Altar schon früher entstanden sein muß: "Nach<br />
diesem brachte ermelter H. Wolfgang Kinziger vor wie er seine Rechnung<br />
über den Gottesdienst wegen Michael Friesens Wittibin seeligen legat der<br />
300fl so zwar 400 gulden gewesen, aber davon einen Altar in die heylige<br />
Creutz Cape lien per 100fi auff dessen zusprechen verfertigen lassen, wie<br />
wohl wissent sein werde, welches sie sonsten mit nichten eingehen wollen,<br />
sondern jederzeit geweinet, man zwinge sie mit gewalt dar zu, man wolle<br />
sie umb alles bringen, undt dergleichen, wolte also daß solche gebührent abgehört<br />
werde, habe zwar nicht gar wohl gethan, daß sie einen althar machen<br />
lassen, es werde ja daß ganze Jahr durch nicht wohl eine Meß darauff geleßen,<br />
Sie solte selbe lieber ahn den gottesackher völlig verwenden lassen."<br />
Hinweis dafür, daß alle drei Altäre, zum Beispiel bis zur Weihe der Kapelle<br />
am 4.Sept. 1661 fertig gewesen sein müssen,sind die Ausgaben für 3 hölzer-<br />
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