JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

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CapelIen haben". 1658 fertigt der Maler Leonhard Wilhelm Kreß neben 210 Wappen auch eine Ecce homo Kopie an, Ho.AN, Beilagen zur Amtsrechnung Niederstetten 1658, Packen Nr.16, Blatt 268. Die heute in der Kirche befindlichen 8 beidseitig bemalten Holztafeln nach Dürers Marienleben und der kleinen Holzschnittpassion dürften kaum die Nebenaltäre geschmückt haben, vgl. dazu Schermann a.O. (Anm.245) 95. Nach der Beschreibung des Oberamtes Mergentheim, Stuttgart 1880, 601ff. war der nördliche Seitenaltar mit einer von dem Würzburger Maler B.Wolcker (18.jhd.) bezeichneten Kreuzabnahme versehen. 253. A.Schirmer, Die Bergkirche von Laudenbach. Kath. Volks-und Hauskalender 126, Ostfildern 1976, 85-93, bes.92f. Nach dem alten Laudenbacher Pfarrbuch, das dort ausführlich herangezogen wird, soll allerdings das Gnadenbild auf einen der Seitenaltäre übertragen worden sein (S.87), was der Vertrag mit Preuß jedoch ausschließt (Q 73,2). Laut Scher mann a.O. (Anm.245) 32, 36, geschah dies 1651, als die alte Gnadenkapelle abgerissen wurde, also eine Interimslösung. 254. Gewisse Widersprüche in den Akten erfordern einige Überlegungen. Als die Nebenaltäre von Künzelsau abgeholt werden, wird der "Mittlere Altar" nach Würzburg verschafft (Q 73,4). Ob dies ein alter oder der neue Altar ist, den der Künzelsauer Schreiner offenbar auch anzufertigen hatte, da er für drei Altäre bezahlt wird (Q 73,3), bleibt unklar. falls der neue Altar damit gemeint ist, kann der Transport nach Würzburg nur bedeuten, daß Preuß die Schreinerarbeit zur Komplettierung benötigte, vielleicht gerade deshalb, weil er mit den Nebenaltären Schiffbruch erlitten hatte. Ab 21.März ist Preuß also in Laudenbach (Q 73,2), aber erst am 24.März (Q 73,14) werden die Wagen für den Transport des Altars und der Eisengitter aus Schwäbisch Hall angefordert. Wenn hier nicht nach den unterschiedlichen Daten des alten und des neuen Kalenders gerechnet wurde (was in Hatzfeldtischen Akten dieser Zeit ged1ieht), bleibt nur ein Ausweg. Da laut des Briefes des Stettener Verwalters Cramer Preuß am nächstenTag die Wagen in Laudenbach präparieren soll (der Brief ist an den Laudenbacher Amtsvogt M.Praetorio gerichtet), kann dies nur bedeuten, daß der Altar bereits in Laudenbach ist und von dort den Berg hinauf zur Kapelle geschafft werden soll. Es fragt sich dabei nur, warum der Altar nicht gleich bis zur Kapelle transportiert worden war. 255. Die Planungen zu dieser Schlosserarbeit, auch "Sprengwerk" genannt, beginnen ca. am 18.Mai 1655, als der Schwäbisch Haller Schlosser für diese Arbeit ca. 100 Rthlr. fordert. zwei Entwürfe schickt er am 28.Mai. Ha.AS, Nachlaß Melchior Nr.605 (alt Akt 1271), Brief Graf Hermanns vom 18.Mai, 28.Mai und 13.juli 1655. Am 23.juni 1657 ist das Werk fertig (Q 73,13).Nach dem Entwurf des Baumeisters wird am 14.April 1658 mit dem Schreiner Andreas Hochrautter ein Akkord abgeschlossen, für "4fl 48kr von dem Gesimbs ob dem Eyßernen Gitter under selbigen Gespreng von Eychenholtz zu machen: Ho.AN, Beilagen zur Amtsrechnung Niederstetten 1658/59, Packen Nr.16, Nr. 207, letzte Zahlung am 20.februar 1659. 256. M.Schermann a.O. 36: 1658 sind laut Laudenbacher Pfarrbuch 3 Altäre fertig. Der mittlere Altar erhält die figuren Magdalena und Veronika. Am 12. November 1659 wird das reich geschmückte Gnadenbild auf diesen Altar feierlich übertragen. Bis zum 17.juli 1658 war im "Wunderbildaltar" das Herz des am 9.januar 1658 verstorbenen Melchior v. Hatzfeldt aufbewahrt worden (S.35). Die Tumba für ihn von Achilles Kern stand neben dem Hochaltar, wohl im Chor (S.35). 430

CapelIen haben". 1658 fertigt der Maler Leonhard Wilhelm Kreß neben 210<br />

Wappen auch eine Ecce homo Kopie an, Ho.AN, Beilagen zur Amtsrechnung<br />

Niederstetten 1658, Packen Nr.16, Blatt 268. Die heute in der Kirche befindlichen<br />

8 beidseitig bemalten Holztafeln nach Dürers Marienleben und der<br />

kleinen Holzschnittpassion dürften kaum die Nebenaltäre geschmückt haben,<br />

vgl. dazu Schermann a.O. (Anm.245) 95. Nach der Beschreibung des Oberamtes<br />

Mergentheim, Stuttgart 1880, 601ff. war der nördliche Seitenaltar mit<br />

einer von dem <strong>Würzburg</strong>er Maler B.Wolcker (18.jhd.) bezeichneten Kreuzabnahme<br />

versehen.<br />

253. A.Schirmer, Die Bergkirche von Laudenbach. Kath. Volks-und Hauskalender<br />

126, Ostfildern 1976, 85-93, bes.92f. Nach dem alten Laudenbacher Pfarrbuch,<br />

das dort ausführlich herangezogen wird, soll allerdings das Gnadenbild<br />

auf einen der Seitenaltäre übertragen worden sein (S.87), was der Vertrag<br />

mit Preuß jedoch ausschließt (Q 73,2). Laut Scher mann a.O. (Anm.245) 32,<br />

36, geschah dies 1651, als die alte Gnadenkapelle abgerissen wurde, also eine<br />

Interimslösung.<br />

254. Gewisse Widersprüche in den Akten erfordern einige Überlegungen. Als die<br />

Nebenaltäre von Künzelsau abgeholt werden, wird der "Mittlere Altar" nach<br />

<strong>Würzburg</strong> verschafft (Q 73,4). Ob dies ein alter oder der neue Altar ist, den<br />

der Künzelsauer Schreiner offenbar auch anzufertigen hatte, da er für drei<br />

Altäre bezahlt wird (Q 73,3), bleibt unklar. falls der neue Altar damit gemeint<br />

ist, kann der Transport nach <strong>Würzburg</strong> nur bedeuten, daß Preuß die<br />

Schreinerarbeit zur Komplettierung benötigte, vielleicht gerade deshalb, weil<br />

er mit den Nebenaltären Schiffbruch erlitten hatte. Ab 21.März ist Preuß<br />

also in Laudenbach (Q 73,2), aber erst am 24.März (Q 73,14) werden die Wagen<br />

für den Transport des Altars und der Eisengitter aus Schwäbisch Hall<br />

angefordert. Wenn hier nicht nach den unterschiedlichen Daten des alten und<br />

des neuen Kalenders gerechnet wurde (was in Hatzfeldtischen Akten dieser<br />

Zeit ged1ieht), bleibt nur ein Ausweg. Da laut des Briefes des Stettener Verwalters<br />

Cramer Preuß am nächstenTag die Wagen in Laudenbach präparieren<br />

soll (der Brief ist an den Laudenbacher Amtsvogt M.Praetorio gerichtet), kann<br />

dies nur bedeuten, daß der Altar bereits in Laudenbach ist und von dort den<br />

Berg hinauf zur Kapelle geschafft werden soll. Es fragt sich dabei nur, warum<br />

der Altar nicht gleich bis zur Kapelle transportiert worden war.<br />

255. Die Planungen zu dieser Schlosserarbeit, auch "Sprengwerk" genannt, beginnen<br />

ca. am 18.Mai 1655, als der Schwäbisch Haller Schlosser für diese Arbeit<br />

ca. 100 Rthlr. fordert. zwei Entwürfe schickt er am 28.Mai. Ha.AS,<br />

Nachlaß Melchior Nr.605 (alt Akt 1271), Brief Graf Hermanns vom 18.Mai,<br />

28.Mai und 13.juli 1655. Am 23.juni 1657 ist das Werk fertig (Q 73,13).Nach<br />

dem Entwurf des Baumeisters wird am 14.April 1658 mit dem Schreiner Andreas<br />

Hochrautter ein Akkord abgeschlossen, für "4fl 48kr von dem Gesimbs<br />

ob dem Eyßernen Gitter under selbigen Gespreng von Eychenholtz zu machen:<br />

Ho.AN, Beilagen zur Amtsrechnung Niederstetten 1658/59, Packen Nr.16, Nr.<br />

207, letzte Zahlung am 20.februar 1659.<br />

256. M.Schermann a.O. 36: 1658 sind laut Laudenbacher Pfarrbuch 3 Altäre fertig.<br />

Der mittlere Altar erhält die figuren Magdalena und Veronika. Am 12.<br />

November 1659 wird das reich geschmückte Gnadenbild auf diesen Altar feierlich<br />

übertragen. Bis zum 17.juli 1658 war im "Wunderbildaltar" das Herz<br />

des am 9.januar 1658 verstorbenen Melchior v. Hatzfeldt aufbewahrt worden<br />

(S.35). Die Tumba für ihn von Achilles Kern stand neben dem Hochaltar,<br />

wohl im Chor (S.35).<br />

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