JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg JOHANN PHILIPP PREUSS - OPUS - Universität Würzburg

opus.bibliothek.uni.wuerzburg.de
von opus.bibliothek.uni.wuerzburg.de Mehr von diesem Publisher
05.12.2012 Aufrufe

viel, daß er im Februar 1657 von einem Bamberger Schlossermeister beschlagen wird. 241. Bruhns 1923, 326. 242. Siehe Anm.212. 243. Siehe Anm.239 und 240. 244. Siehe auch Anm.221. Im Grundriß aber wird sich Bossi, dem man wohl eher als Wagner den Gesamtentwurf geben muß, keineswegs an den Vorgänger gehalten haben, denn da konnte er gerade jene Veränderungen vornehmen, um ihn seiner neuen Innenraumarchitektur anzugleichen bzw. betonend herauszuheben. Hier wie am Reurer-Altar ist Wagner an der Umgestaltung beteiligt, der in Ebrach zwei Heilige aus dem Ober geschoß herab holt, um unten wie am Reurer-Altar eine starke figürliche Dominante zu setzen. Daß man aus Pietät den Petrus, also den Namenspatron des Stifters vom Vorgängeraltar, beibehielt, zeugt von der behutsamen Auseinandersetzung mit jenem und deutet an, daß Abt Roßwirt weniger einen eigenen neuen, als den alten umgestalten wollte. Sein Wappen ist immerhin im Gebälk mit angebracht und das mit größerem Recht als das jenes Abtes Engelhart in Bildhausen, der dort den Preuß'schen Altar nur geringfügig ergänzt hatte. Abt Roßwirt wird es weniger darum gegangen sein, einen neuen, prachtvolleren Altar zu erhalten, was sicherlich noch die Motivation des 17.jhd. gewesen sein mag, als vielmehr einen Altar zu bekommen, der der neuen Architektur entsprach. Vermutlich stünde der Preuß-Altar noch, wenn nicht Bossi an den Innenraum Hand angelegt hätte. 245. M.Schermann, Die Bergkirche bei Laudenbach, 1912, 32: 1641 wird der klägliche Zustand der Altäre beklagt. Der Schreiner des Bamberger Domkapitels j ohann Schmit sollte die Schreiner-und Bildschnitzerarbeit der beiden Altäre für zusammen 200n ausfUhren, doch werden sie in noch unfertigem Zustand dann von den Schweden teilweise zerstört, wie aus dem Briefwechsel mit Bamberg 1653/54 hervorgeht. Der Schreiner hat Vertrag und Visier verloren und will die Altäre ohne eine Restzahlung von 30n nicht vollenden. Der letzte Brief aus Bamberg von dem Schreiner datiert vom 27.0ktober 1654, während Preuß schon für die neuen Altäre bezahlt wird, was den Schluß erlaubt, daß die Bamberger Altäre abgeschrieben worden waren. - SAB, A 231 I Nr. 1867 (Manual der Hofkammerzahlamtsrechnung 1641/42) fol.292v: "Ausgaben Ihrer fürst I Gn. Deputat". - Ho.AN, Akt Niederstetten Nr.133 Fz 189: Memorial M.Kaudts vom 14. April 1652, der an die beiden Bamberger Altäre erinnert; Akt Niederstetten Nr.30 Fz 264: Brief Graf Hermanns vom 4.April 1653 an den Schreiner; Brief des Bamberger Bischofs v. Rieneck vom 21.April 1654 und Brief des Schreiners vom 27.0ktober 1654; Akt Niederstetten Nr.154 Fz 216: Brief Martin v. Seckendorfs aus Bamberg an Graf Hermann nach Würzburg vom 21.juni 1654. - Ha.AS, Nachlaß Melchior Nr.605 (alt Akt 1271, Mappe 137): Brief Graf Hermanns aus Regensburg an Melchior vom 20.April 1654 und 16.März 1654. 246. Ho.AN, Akt Niederstetten Nr.168: Baubericht M.Kaudts vom 21.März 1643, Nr.lO: "non dem bildthauer von forchtenberg, von Alläwaster, den Prettig Stuel aufs schönste zueverferdigen." Sie wurde wohl nicht ausgeführt, da einmal die Arbeiten in Laudenbach zwischen 1645 und 1652 fast völlig ruhten, zum anderen M.Kern, der sicher gemeint ist, 1643/44 mit Arbeiten für Bronnbach und Schöntal ausgelastet ist und 1648 stirbt. Vielleicht war auch Preuß gemeint, der erst ab Mai 1643 in Stetten eintrifft und dessen Familie wahr- 426

viel, daß er im Februar 1657 von einem Bamberger Schlossermeister beschlagen<br />

wird.<br />

241. Bruhns 1923, 326.<br />

242. Siehe Anm.212.<br />

243. Siehe Anm.239 und 240.<br />

244. Siehe auch Anm.221. Im Grundriß aber wird sich Bossi, dem man wohl eher<br />

als Wagner den Gesamtentwurf geben muß, keineswegs an den Vorgänger gehalten<br />

haben, denn da konnte er gerade jene Veränderungen vornehmen, um<br />

ihn seiner neuen Innenraumarchitektur anzugleichen bzw. betonend herauszuheben.<br />

Hier wie am Reurer-Altar ist Wagner an der Umgestaltung beteiligt,<br />

der in Ebrach zwei Heilige aus dem Ober geschoß herab holt, um unten wie<br />

am Reurer-Altar eine starke figürliche Dominante zu setzen. Daß man aus<br />

Pietät den Petrus, also den Namenspatron des Stifters vom Vorgängeraltar,<br />

beibehielt, zeugt von der behutsamen Auseinandersetzung mit jenem und deutet<br />

an, daß Abt Roßwirt weniger einen eigenen neuen, als den alten umgestalten<br />

wollte. Sein Wappen ist immerhin im Gebälk mit angebracht und das<br />

mit größerem Recht als das jenes Abtes Engelhart in Bildhausen, der dort<br />

den Preuß'schen Altar nur geringfügig ergänzt hatte. Abt Roßwirt wird es<br />

weniger darum gegangen sein, einen neuen, prachtvolleren Altar zu erhalten,<br />

was sicherlich noch die Motivation des 17.jhd. gewesen sein mag, als vielmehr<br />

einen Altar zu bekommen, der der neuen Architektur entsprach. Vermutlich<br />

stünde der Preuß-Altar noch, wenn nicht Bossi an den Innenraum<br />

Hand angelegt hätte.<br />

245. M.Schermann, Die Bergkirche bei Laudenbach, 1912, 32: 1641 wird der klägliche<br />

Zustand der Altäre beklagt. Der Schreiner des Bamberger Domkapitels<br />

j ohann Schmit sollte die Schreiner-und Bildschnitzerarbeit der beiden Altäre<br />

für zusammen 200n ausfUhren, doch werden sie in noch unfertigem Zustand<br />

dann von den Schweden teilweise zerstört, wie aus dem Briefwechsel mit<br />

Bamberg 1653/54 hervorgeht. Der Schreiner hat Vertrag und Visier verloren<br />

und will die Altäre ohne eine Restzahlung von 30n nicht vollenden. Der letzte<br />

Brief aus Bamberg von dem Schreiner datiert vom 27.0ktober 1654, während<br />

Preuß schon für die neuen Altäre bezahlt wird, was den Schluß erlaubt,<br />

daß die Bamberger Altäre abgeschrieben worden waren. - SAB, A 231 I Nr.<br />

1867 (Manual der Hofkammerzahlamtsrechnung 1641/42) fol.292v: "Ausgaben<br />

Ihrer fürst I Gn. Deputat". - Ho.AN, Akt Niederstetten Nr.133 Fz 189: Memorial<br />

M.Kaudts vom 14. April 1652, der an die beiden Bamberger Altäre erinnert;<br />

Akt Niederstetten Nr.30 Fz 264: Brief Graf Hermanns vom 4.April 1653<br />

an den Schreiner; Brief des Bamberger Bischofs v. Rieneck vom 21.April 1654<br />

und Brief des Schreiners vom 27.0ktober 1654; Akt Niederstetten Nr.154 Fz<br />

216: Brief Martin v. Seckendorfs aus Bamberg an Graf Hermann nach <strong>Würzburg</strong><br />

vom 21.juni 1654. - Ha.AS, Nachlaß Melchior Nr.605 (alt Akt 1271,<br />

Mappe 137): Brief Graf Hermanns aus Regensburg an Melchior vom 20.April<br />

1654 und 16.März 1654.<br />

246. Ho.AN, Akt Niederstetten Nr.168: Baubericht M.Kaudts vom 21.März 1643,<br />

Nr.lO: "non dem bildthauer von forchtenberg, von Alläwaster, den Prettig<br />

Stuel aufs schönste zueverferdigen." Sie wurde wohl nicht ausgeführt, da einmal<br />

die Arbeiten in Laudenbach zwischen 1645 und 1652 fast völlig ruhten,<br />

zum anderen M.Kern, der sicher gemeint ist, 1643/44 mit Arbeiten für Bronnbach<br />

und Schöntal ausgelastet ist und 1648 stirbt. Vielleicht war auch Preuß<br />

gemeint, der erst ab Mai 1643 in Stetten eintrifft und dessen Familie wahr-<br />

426

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!