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Ps 122 EIN LIED ZUR WALLFAHRT NACH ... - vaticarsten.de

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Zusätzlich entsteht hier die Frage über <strong>de</strong>n Sinn dieses Verses, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n ersten<br />

Blick wohl aus <strong>de</strong>m Rahmen herausfällt. In Jerusalem stan<strong>de</strong>n wohl Throne zum<br />

Gericht, welches von <strong>de</strong>n davidischen Herrschern ausgeübt wur<strong>de</strong>. Deren Be<strong>de</strong>utung<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Wallfahrt muß geklärt wer<strong>de</strong>n, wenn man <strong>de</strong>n <strong>Ps</strong>alm<br />

verstehen will. 13<br />

Verschie<strong>de</strong>ntlich wur<strong>de</strong> angenommen, daß die Stämme bei ihren Wallfahrten nach<br />

Jerusalem ihre bürgerlichen Streitereien schlichten ließen. Dies ist allerdings nirgends<br />

belegt und wird allein aus <strong>Ps</strong> <strong>122</strong>,5 herausge<strong>de</strong>utet. Auch die Vermutung, <strong>de</strong>r<br />

davidische König habe in Jerusalem das Gottesrecht über die Stämme verkün<strong>de</strong>t, ist<br />

eher unwahrscheinlich, da <strong>de</strong>r König nur geringe Funktionen in <strong>de</strong>r Rechtsprechung<br />

hatte. Diese war eher gemeindlich geordnet. Zu<strong>de</strong>m wird die Wurzel in<br />

Verbindung mit <strong>de</strong>m König meist in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung "regieren" statt "richten" benutzt.<br />

Des weiteren ist unklar, warum es mehrere Gerichtsstühle für einen König gegeben<br />

haben soll.<br />

Die Verbalform wird meist in präterialen Sinn gebraucht. Man müßte also<br />

übersetzen: "Dort stan<strong>de</strong>n Gerichtsthrone, Throne <strong>de</strong>s Hauses Davids." Dies gäbe<br />

einen Sinn, wenn es sich in V5 um eine Art "Rückerinnerung" <strong>de</strong>r Pilger han<strong>de</strong>ln<br />

wür<strong>de</strong>. Jene nahmen an, daß es sich in alten Zeiten so verhalten habe. In unserem Vers<br />

schil<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r <strong>Ps</strong>almist also seine Vorstellungen und "biblischen Erinnerungen", welche<br />

er hatte, als er auf <strong>de</strong>m Tempelplatz stand.<br />

f) Vers 6: Der <strong>Ps</strong>almist for<strong>de</strong>rt auf, für Jerusalem <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n zu erbitten. Außer<strong>de</strong>m gibt<br />

er seine Segenswünsche weiter für alle, die "Jerusalem lieben".<br />

g) Vers 7 und 8: Auch hier spricht <strong>de</strong>r Sänger wie<strong>de</strong>r Segenswünsche aus für Jerusalem.<br />

Einige Autoren (zum Beispiel Herr Seybold) interessieren sich beson<strong>de</strong>rs für die Stelle<br />

in Vers 8: "Wegen meiner Brü<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> will ich sagen,..." Es wer<strong>de</strong>n<br />

Vermutungen aufgestellt, daß <strong>de</strong>r <strong>Ps</strong>almist <strong>de</strong>n Segenswunsch für Jerusalem dadurch<br />

beschränke, daß er ihn nur "wegen" seiner Brü<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> ausspreche. Jene<br />

Autoren stellen die Theorie auf, <strong>de</strong>r Sänger habe möglicherweise schlechte<br />

Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Stadt gemacht und nehme nun seine Brü<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> als<br />

Anlaß für <strong>de</strong>n Segen. 14<br />

13 siehe: Donner H., <strong>Ps</strong>alm<strong>122</strong>, S.195-198.<br />

14 siehe: Seybold K., <strong>Ps</strong>alm <strong>122</strong>, S.480.<br />

<strong>Ps</strong>alm <strong>122</strong>, Ein Wallfahrtspsalm. Seite 10

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